Eine Frau lässt sich gegen Corona impfen, Weimar, Thüringen.
Die Impfteams impfen in Pflegeeinrichtungen und Einkaufszentren gegen Corona. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Jacob Schröter

Keine weitere Finanzierung Corona-Impfteams stellen Ende des Jahres die Arbeit ein

02. Dezember 2022, 10:41 Uhr

Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne will die mobilen Impfteams nur noch bis zum Jahresende finanzieren. Eine ursprünglich geplante Fortsetzung bis Februar soll es nicht geben. Die Gesundheitsministerin ruft dennoch dazu auf, weiter Vorsicht walten lassen. CDU und FDP fordern ein Ende der Coronamaßnahmen.

Die mobilen Impfteams und Impfstellen in Sachsen-Anhalt sollen nur noch bis Ende des Jahres im Einsatz bleiben. Wie die Deutsche Presseagentur mitteilte, weicht das Sozialministerium von einer ursprünglich geplanten Weiterführung bis Februar ab. Hintergrund sei die auslaufende anteilige Finanzierung durch den Bund. Deswegen sollen die Impfangebote in die Regelversorgung bei den niedergelassenen Ärzten übergehen.

Maskenpflicht über den Winter beibehalten

Grimm-Benne sprach sich auch dafür aus, in bestimmten Bereichen weiter auf einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu setzen. "Wir sollten die Maskenpflicht noch beibehalten und insgesamt vorsichtig sein im Winter. Im letzten Januar hatten wir extrem hohe Infektionszahlen", sagte sie. Die Maske helfe auch bei einer möglichen Grippewelle.

Die aktuelle Corona-Verordnung in Sachsen-Anhalt ist noch bis zum 7. Dezember 2022 gültig. Demnach muss im öffentlichen Personennahverkehr ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Das weitere Vorgehen will die Landesregierung am 6. Dezember im Kabinett beraten. Dabei sollen auch die Ergebnisse der Beratungen zur Isolationspflicht mit einfließen. Am Montag konnten sich die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder noch nicht darauf verständigten, wie es mit der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr weiter gehen soll. Die Frage wurde an die Gesundheitsministerkonferenz sowie an die Ministerpräsidentenkonferenz weitergegeben.

Corona-Lage in Sachsen-Anhalt Die Corona-Inzidenz in Sachsen-Anhalt hatte sich am Donnerstag binnen einer Woche deutlich erhöht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab einen Wert von 242,7 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner und sieben Tagen an. Eine Woche zuvor waren es noch 194,5 gewesen, vor zwei Wochen 193,1. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.


In Sachsen-Anhalt gelten 74,1 Prozent der Einwohner als grundimmunisiert, teilte das RKI mit. Die erste Auffrischungsimpfung haben demnach 58,3 Prozent der Menschen.

CDU und FDP wollen Coronamaßnahmen auslaufen lassen

Entgegen der Vorschläge von Grimm-Benne fordern Landtagsabgeordnete von CDU und FDP sowie Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) die Corona-Schutzmaßnahmen auslaufen zu lassen. Grimm-Benne sagte dagegen, dass es nur noch sehr wenige Maßnahmen gebe. Über die Frage, wann die Verordnung auslaufen soll, müsse noch gesprochen werden.

Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff sieht den Höhepunkt der Corona-Krise überschritten. Der CDU-Politiker sagte dem MDR: "Wir haben das Schlimmste hinter uns." Er betonte jedoch, man sei nicht durch mit dem Virus. Das werde nie der Fall sein – wie bei der Grippe, gegen die man sich ja jedes Jahr impfen lasse.

Hinweis der Redaktion: In einer ersten Version des Artikels hieß es, dass die Impfstellen bis Februar finanziert werden sollen. Das Sozialministerium korrigierte diese Aussage laut Deutscher Presseagentur. Demnach ist eine Finanzierung nur bis Ende des Jahres möglich.

dpa, MDR (Moritz Arand, Marvin Kalies)

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. Dezember 2022 | 20:00 Uhr

8 Kommentare

gertB.ausJ am 02.12.2022

Rain Man
Was ist das wieder für ein hanebüchener Unsinn? Entweder wird etwas bekannt oder es wird vertuscht. Obwohl,deine Logik ist ja hinlänglich bekannt ....

ElBuffo am 02.12.2022

Mehr Eigenverantwortung, das wäre es echt. Dazu würde auch das persönliche Tragen der Konsequenzen gehören. Solange die auf die Andren abgewälzt werden können, wird das nichts.

Rain Man am 02.12.2022

Immer mehr Impfschäden werden nun bekannt obwohl diese noch immer systematisch vertuscht werden. Der MDR berichtete erst kürzlich wieder darüber. Die Langzeitfolgen sind auch noch gar nicht abzuschätzen. Keiner ist noch so verrückt, sich MRNA spritzen zu lassen.

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