FDP-Landesvertreterversammlung in Burg Marcus Faber wird Spitzenkandidat der FDP in Sachsen-Anhalt
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07. Dezember 2024, 16:18 Uhr
Bundestagspolitiker Marcus Faber ist erneut FDP-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl geworden. Er setzte sich nur knapp gegen seinen Herausforderer durch. Landeschefin Lydia Hüskens spürt "Aufbruchstimmung" in ihrer Partei.
Bei ihrer Landesvertreterversammlung am Samstag ist die FDP in Sachsen-Anhalt zu einer knappen Entscheidung über ihren neuen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl gekommen. Der Stendaler Sicherheitspolitiker Marcus Faber hat sich in einer Stichwahl mit wenigen Stimmen gegen den Eisleber Unternehmer Jan Czekanowski durchgesetzt.
Faber bekam 57 von 113 gültigen Stimmen und wird damit auf Platz eins der FDP-Landesliste bei der Wahl stehen. Auf seinen Herausforderer entfielen im zweiten Wahlgang 53 Stimmen. Czekanowski hatte in seiner Rede Kritik an der aktuellen Wirtschaftslage geübt und sich für Zurückhaltung bei Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Der frisch gekürte FDP-Spitzenkandidat ist seit 2017 Mitglied des Bundestages. Bei der Aufstellung der FDP-Landesliste hatte es erhebliche Verzögerungen gegeben. Zunächst hatte die Zahl der Stimmzettel nicht mit der Zahl der Delegierten übereingestimmt.
Nur eine weibliche Bewerbung für vordere Listenplätze
Zu der Landesvertreterversammlung waren 123 Delegierte aus 14 Kreisverbänden in die Stadt im Landkreis Jerichower Land eingeladen. FDP-Landeschefin Lydia Hüskens sagte MDR SACHSEN-ANHALT, ein "Weiter so" könne keine Option für die Bundespolitik sein. Es gehe der FDP darum, konkrete Wege aus der aktuellen Krise aufzuzeigen.
Als einzige Frau hatte sich Yana Mark aus dem FDP-Kreisverband Halle für einen der vorderen Listenplätze beworben. Die 35-jährige Vize-Präsidentin des Landesverwaltungsamtes tritt in Halle auch als Direktkandidatin für die Liberalen an.
FDP-Landeschefin spürt "Aufbruchstimmung"
Die Liberalen wollten deshalb in den vorgezogenen Bundestagswahlkampf mit dem Schwerpunkt "Entlastung der Unternehmen von Staatskosten gehen". Die Partei werde sich für die Senkung der Steuerlast für Unternehmen, aber auch für eine spürbare Reduzierung von Berichtspflichten und Bürokratie einsetzen.
Die FDP hatte bei der letzten Bundestagswahl 11,4 Prozent erreicht. In bundesweiten Umfragen liegt sie derzeit zwischen drei und vier Prozent. Trotzdem spüre sie in der Landespartei eine große Aufbruchstimmung, sagte Hüskens MDR-SACHSEN-ANHALT. Das Ampel-Aus sei für viele Parteifreunde eine Erleichterung. Die Kritik am Ampel-Ausstiegspapier und der Rolle von Bundesparteichef Christian Lindner teilt Hüskens nicht. Parteien müssten sich auf solche Szenarien vorbereiten, das sei politischer Alltag.
Kreisverbandsvorsitzende: "Unterirdische Wortwahl"
Die Vorsitzende des Kreisverbands Mansfeld-Südharz, Kathrin Tarricone, sprach dagegen Anfang der Woche mit Blick auf die verwendeten Begriffe wie "D-Day" von einer "unterirdischen Wortwahl". MDR AKTUELL sagte sie, sie hoffe, dass die FDP im Osten nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinde.
Die vorgezogene Wahl des Bundestages soll voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfinden. Anfang November war die Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP auseinandergebrochen. Derzeit regieren SPD und Grüne ohne eigene Mehrheit im Bundestag.
MDR (Alisa Sonntag, Karsten Kiesant, Lucas Riemer)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Dezember 2024 | 15:00 Uhr
quercu vor 6 Wochen
Absolut richtig. Die FDP hält an alten Kandidaten fest, da der neue zu sehr Unternehmer ist. Eine Farce!!! Diese Partei kümmert sich um ihr Klientel und wer Multimillionär ist, darf sie gerne wählen….
Peter vor 6 Wochen
Shantuma: Macht sich im Wahlkampf richtig gut. Die "Steuersenkungspartei" ist neuerdings gegen Steuersenkungen.
"Ich dachte Sie wären links?" Ja logisch doch, das Gesetz zu den Steuersenkungen wurde ja auch von SPD und Grünen eingebracht. Zum Wohle alles Arbeitnehmer und Selbstständigen.
pwsksk vor 6 Wochen
🤣🤣 Wo haben sie denn in den letzten Jahren eine steuerliche Entlastung gehabt. Steuern waren und sind immer zum Füllen des "Staatssäckels" da. Und gerade heutzutage läuft das nicht andersherum. Ab 2025 gibt's ne ordentliche CO2 Steuer, aber oben drauf.