Am Anfang hat sich die Politik Sachsen-Anhalt sehr auf den Schulstreik fokussiert. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) bezweifelte anfangs die Ernsthaftigkeit der Schüler. Er sagte nach der Demonstration in Magdeburg im Februar 2019: "Heute ist es der Klimaschutz, morgen die Angst vor dem Wolf, übermorgen der Weltfrieden". Außerdem sei er gespannt, ob sich die Marktplätze auch in der kommenden Winterferienwoche mit engagierten Schülern und Lehrern füllten, die für Klimaschutz seien.
Im März 2019 sagte er dann, dass die Politik natürlich daran interessiert sei, eine breite Diskussion über Themen zu führen, die der Gesellschaft wichtig seien und da gehöre der Klimaschutz zweifelsohne auch dazu. "Aber warum man das System Schule jetzt als Gegner definiert und durch Bildungsverweigerung dem Klimaschutz nützt – diese Debatte würde ich gerne führen. Das leuchtet mir einfach nicht ein."
Cornelia Habisch, die stellvertretende Direktion der Landeszentrale für politische Bildung hält die Proteste für "klassische Demokratie". Sie sagte: "Die Jugendlichen fordern ein, dass die Lebensgrundlagen für ihre Generation und die Generationen nach ihnen von uns, den Erwachsenen, den Entscheidern, gesichert werden. Das findet aus Sicht der Jugendlichen nicht statt. Sie engagieren sich politisch und nehmen ihre Rechte in einer Demokratie wahr – das ist aus meiner Sicht aller Ehren wert."
Deutschland hat im Oktober ein sogenanntes Klimaschutzprogramm verabschiedet, dass der Fridays for Future-Bewegung aber nicht weit genug geht.
So sei beispielsweise die CO2-Bepreisung, mit einem Startpreis von 10 Euro pro Tonne, zu niedrig angesetzt. Das Umweltbundesamt beschreibt Schadenskosten des Treibhausgasausstoßes von anfangs 180 Euro pro Tonne.
Außerdem sei das Ende der Kohleverstromung zu spät geplant. Bis 2038 müsse Deutschland aus der Energiegewinnung durch Kohle ausgestiegen sein.
In Sachsen-Anhalt hat mit Kalbe in der Altmark eine Gemeinde am 21. November 2019 den Klimanotstand ausgerufen, um auf die Notwendigkeit des konkreten Handelns aufmerksam zu machen. Bereits im September 2019 wurde in Magdeburg der Klimanotstand abgelehnt. Beschlossen wurde jedoch, dass die Stadt bis zum Jahr 2035 CO2-neutral sein soll. Und wie Kalbe hat sich Magdeburg verpflichtet, bei künftigen Entscheidungen den Klimaschutz zwingend zu berücksichtigen.
Am 28. November 2019 hat die Europäische Union den Klimanotstand als symbolischen Akt beschlossen, um den Druck auf konkrete Gesetzesvorhaben in den Mitgliedsländern zu erhöhen.