Landesparteitag in MagdeburgDie Linke: Böttger und Lange bleiben Landesvorsitzende
Janina Böttger und Hendrik Lange führen die Linke in Sachsen-Anhalt weiterhin als Doppelspitze an. Bei der Wahl für den Landesvorstand konnten sie die Genossinnen und Genossen erneut überzeugen. Herausforderer Alexander Sorge kritisierte die beiden in seiner Rede scharf, scheiterte bei der Wahl jedoch.
- Auf dem Landesparteitag der Linken in Magdeburg sind die bisherigen Vorsitzenden Böttger und Lange wiedergewählt worden.
- Einziger Herausforderer war Alexander Sorge, der bisherige stellvertrende Landesvorsitzende. Er scheiterte jedoch.
- Sorge hatte die Parteispitze scharf kritisiert, muss als Mitarbeiter der Partei nun trotzdem mit Böttger und Lange weiter zusammenarbeiten.
Janina Böttger und Hendrik Lange sind als Vorsitzende der Linken in Sachsen-Anhalt wiedergewählt worden. Auf dem Landesparteitag in Magdeburg entschieden sich die anwesenden Genossinnen und Genossen für eine Fortsetzung der Doppelspitze aus Böttger und Lange.
Ebenfalls um den Parteivorsitz beworben hatte sich Alexander Sorge. Er war bislang stellvertretender Landesvorsitzender. Außerdem kümmert er sich als hauptamtlicher Mitarbeiter um die Pressearbeit der Linken im Land. In seiner Rede hatte er die Böttger und Lange scharf kritisiert.
Böttger überzeugt die Genossen
81 von 116 Stimmen konnte Janina Böttger am Ende auf sich vereinen und damit ihren Verbleib als Landesvorsitzende der Linken sichern. Lediglich 17 Genossinnen und Genossen auf dem Parteitag verweigerten ihr bei der Abstimmung am frühen Samstagabend die Zustimmung. 18 Enthaltungen wurden gezählt.
Die alte und neue Vorsitzende betonte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT, sie wolle die Partei auf ihr Kompetenzfeld, die soziale Gerechtigkeit fokussieren. "Wir wollen uns vor allem auf den ländlichen Raum konzentrieren, weil wir gemerkt haben, dass dort der Rechtsruck groß ist", so Böttger. Die Linke sei zwar stark in den Großstädten, müsse aber auch im ländlichen Raum und bei den älteren Menschen wieder stärker werden.
Lange setzt sich gegen Sorge durch
Weniger souverän verlief die Wahl für Hendrik Lange. Er hatte mit Alexander Sorge allerdings auch einen Gegenkandidaten. Der bisherige stellvertretende Landesvorsitzende strebte nach dem Vorsitz – und kritisierte den Führungsstil von Böttger und Lange scharf. Ihm sei es bisher nicht möglich gewesen, Verantwortung zu übernehmen – teilweise auch, weil das nicht erwünscht gewesen sei.
Seine Rede überzeugte letztlich 44 von 118 Parteimitglieder, die ihre Stimme für ihn abgaben. Hendrik Lange, der die Fortführung seiner Arbeit mit Janina Böttger anstrebte, sicherte sich 62 Stimmen, bei elf Enthaltungen. Damit holte er etwas mehr als 52 Prozent der Stimmen. Ein knappes Ergebnis, aber ausreichend.
Lange sagte MDR SACHSEN-ANHALT anschließend, er sei sehr zufrieden, trotz der Gegenkandidatur von Alexander Sorge, gleich im ersten Wahlgang gewählt worden zu sein.
Sorge muss mit Parteispitze weiterarbeiten
Alexander Sorge verabschiedet sich damit aus dem Landesvorstand der Linken. Als hauptamtlicher Pressesprecher wird er jedoch weiterarbeiten – und muss dann die politische Linie von Böttger und Lange in Richtung Presse und Öffentlichkeit vertreten. Für Sorge jedoch kein Problem. Er trenne das sauber, erklärte er auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT.
Er liege deutlich hinter Lange zurück und akzeptiere das auch, so Sorge. Man merke trotzdem, dass offenbar ein Teil der anwesenden Genossinnen und Genossen sich vielleicht einen anderen, einen frischen Wind im Vorstand gewünscht hätte. "Nun ist es, wie es ist", beendete Sorge seine Antwort.
Mehr zur Linken
MDR (Engin Haupt)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 07. September 2024 | 19:00 Uhr
Kommentare
{{text}}