Nach Anschlag von Magdeburg Neujahrsansprache von Haseloff: Zwischen Trauer, Solidarität und Zuversicht
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02. Januar 2025, 12:51 Uhr
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat in seiner Neujahrsansprache der Opfer des Anschlags in Magdeburg gedacht. Dabei lobte er die Solidarität der Gesellschaft nach dem Attentat – und warnte vor einer Spaltung. Haseloff kündigte zudem an, Sachsen-Anhalt werde sich für eine bessere Vernetzung der Sicherheitsbehörden stark machen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat in seiner Neujahrsansprache das Leid der Menschen nach dem Anschlag von Magdeburg in den Mittelpunkt gerückt. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen (...) Ihre Schmerzen und Trauer können Worte nicht lindern", sagte der CDU-Politiker und versprach, den Betroffenen bei der Bewältigung der Belastungen zu helfen.
Gleichzeitig dankte er den Einsatz- und Rettungskräften. Bei dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt waren am 20. Dezember mindestens fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden.
Viele werden die körperlichen und seelischen Spuren des Anschlags zeitlebens tragen müssen. Wir wollen deshalb die Zusage machen, dass wir diese furchtbaren Belastungen gemeinsam mittragen wollen.
Hier können Sie sich die Neujahrsansprache von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff mit Gebärdensprache anschauen:
Solidarität und Anteilnahme nach Anschlag von Magdeburg
Die Anteilnahme nach dem Unglück habe gezeigt, dass die Gesellschaft auch in schwierigen Zeiten zusammenstehe. "Die Zeichen der Solidarität und Anteilnahme waren überwältigend. Die Gesellschaft hat die richtigen Antworten gefunden", so Haseloff weiter. Er warnte zudem davor, den Anschlag politisch zu instrumentalisieren oder voreilige Schuldzuweisungen zu treffen.
Vernetzung der Sicherheitsbehörden verbessern
Um ähnliche Taten in Zukunft besser verhindern zu können, müsse die Vernetzung der Sicherheitsbehörden verbessert werden, betonte der Ministerpräsident. "Wir müssen die Belange des Datenschutzes verstärkt unter Sicherheitsaspekten betrachten und wehrhafter werden, denn es geht um den Schutz von Menschenleben", sagte er und kündigte an, Sachsen-Anhalt werde eine entsprechende Gesetzesinitiative im Bundesrat einbringen.
Zugleich mahnte Haseloff, die Gesellschaft dürfe sich nicht spalten lassen. Auch müssten Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, ein klares Bekenntnis zu den Werten des Landes abgeben. Absolute Sicherheit sei in einer offenen Gesellschaft jedoch nicht möglich.
Zuversicht für die Zukunft
Schon vor dem Anschlag sei klar gewesen, dass das Land "schwere Zeiten" durchlebe. "Aus zahlreichen persönlichen Gesprächen und Begegnungen im ganzen Land weiß ich um die Ängste und Sorgen vieler Menschen. Sie sind berechtigt", so Haseloff.
Gemeinsam haben wir viel aufgebaut. Und das wollen wir festigen und fortsetzen, auch für unsere Kinder und Enkel. Sachsen-Anhalt ist ein starkes Land. Vertrauen wir auf unsere Fähigkeiten.
Resignation sei aber keine Lösung. Vielmehr rief Haseloff zu Zuversicht auf. Sachsen-Anhalt sei ein starkes Land mit "beeindruckende Aufbauleistung". "Gemeinsam können wir viel bewegen. Auch und gerade in schwierigen Zeiten. Daraus gewinnen wir Kraft und Zuversicht für die Zukunft."
MDR (Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 01. Januar 2025 | 19:25 Uhr
Gernot vor 5 Wochen
Ich könnte brechen, wenn ich lese, wie " die kleinsten Lichter" für das Versagen von Politik, Geheimdienste und Justiz herhalten sollen. Sicher, da haben vor Ort einige lokale Behörden und Ämter ihren Job nicht wirklich gemacht.
Nur die primäre Frage bleibt- wie konnte dieser Kerl überhaupt so lange problemlos unter dem Radar fliegen. Und , wieviele Gleichgesinnte leben noch vollkommen unerkannt unter uns? Dieses Problem wird man nur lösen, wenn man an die Wurzeln geht und nicht nur ein wenig an den Blüten " rumzupft".
Ausserdem finde ich, jeden Versuch diese Vorgänge von MD, im Wahlkampf zu instrumentalisieren nur zum kotzen.
kleinerfrontkaempfer vor 5 Wochen
Sehr geehrter Herr Haseloff,
braucht es wirklich erst einen verheerenden Anschlag um an die Solidarität, den Zusammenhalt, Dialog und Zivilcourage der Bevölkerung zu appellieren!?
Oder ist es nicht besser alltäglich und durch Worte und entsprechendes Tun dies sicht/spürbar anzustreben?
Die gebe ich neben guten Wünschen für das Neue Jahr gerne mit zu bedenken und auf den Weg.
klaus.kleiner77 vor 5 Wochen
Das finde ich auch und der zuständige Ordnungsbeigeordnete der Stadt Magdeburg sollte auch zurücktreten, denn auf der gemeinsamen Pressekonferenz wurden Fehler die gemacht wurden nicht offen zugegeben!