Grundlegende Änderungen gefordert Abgeordnete Elrid Pasbrig kandidiert für SPD-Landesvorsitz
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08. August 2024, 15:55 Uhr
Einige SPD-Mitglieder in Sachsen-Anhalt wollen Veränderungen in ihrer Partei. Die Landtagsabgeordnete Elrid Pasbrig möchte nun Landeschefin werden und fordert damit die bisherige Landesspitze heraus.
- Elrid Pasbrig hat ihre Kandidatur für den Landesvorsitz der SPD in Sachsen-Anhalt angekündigt.
- Nach dem schlechten Abschneiden bei der Kommunalwahl im Juni hatten mehrere SPD-Mitglieder einen Neustart der Partei gefordert.
- Unter anderem wurden Rufe nach einer neuen Parteispitze laut.
Die SPD-Landtagsabgeordnete Elrid Pasbrig strebt an die Landesspitze ihrer Partei. Sie werde zur Wahl für das Amt der Landesvorsitzenden auf dem Parteitag im Oktober antreten, sagte Pasbrig. Sie habe die derzeitigen Landesvorsitzenden Juliane Kleemann und Andreas Schmidt über den Schritt informiert.
Die beiden Amtsinhaber wollen erneut kandidieren. Die Politikwissenschaftlerin Pasbrig ist seit 2021 Landtagsabgeordnete. Ihr Wahlkreisbüro ist in Burg im Jerichower Land. Für die SPD-Landtagsfraktion ist sie Sprecherin für Landwirtschaft, Tierschutz und Petitionen. Vor ihrer Zeit im Parlament war sie unter anderem als Referentin im Wirtschaftsministerium tätig.
Offenbar mehrere Kandidaturen angekündigt
Nach dem schlechten Abschneiden bei den Kommunalwahlen und der Europawahl im Juni hatten mehrere Mitglieder in einem offenen Brief einen Neustart der Partei gefordert. Dabei war auch der Ruf nach personellen Veränderungen laut geworden.
Aus den Reihen der Kritiker hatte bisher aber niemand eine Kandidatur für den Landesvorstand öffentlich gemacht. Laut Pasbrig haben nun auch Alexander Kleine (Klötze), Alexandra Hansen (Haldensleben), Jörg Felgner (Magdeburg), Kay Gericke (Biederitz) und Mandy Schumacher (Gardelegen) ihre Kandidaturen für den Landesvorstand angekündigt.
Die SPD Sachsen-Anhalt hatte sich am Mittwochabend zu einer ersten Aussprache getroffen. Anlass war ein Offener Brief von SPD-Mitgliedern, die aufgrund der letzten Wahlergebnisse grundlegende Änderungen in der Partei fordern.
Neue Parteispitze gefordert
Wolfgang Zahn (SPD), einer der Erstunterzeichner des Offenen Briefs, sagte MDR SACHSEN-ANHALT kurz vor Beginn des internen Treffens, die Partei sei bei Wahlen inzwischen weit unter zehn Prozent. Er mache sich Sorgen, dass die SPD bei der nächsten Landtagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern könnte.
Deswegen fordert Zahn unter anderem eine neue Parteispitze. Die SPD-Landesvorsitzende Juliane Kleemann zeigte sich im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT nach der Veranstaltung zufrieden. Es sei ein richtiger und wichtiger Schritt gewesen, nach dem Offenen Brief nun miteinander zu sprechen.
Weitere Regionalkonferenz am Montag
Das Resümee der einzelnen Mitglieder werde zwar sehr unterschiedlich ausfallen, das sei jedoch normal, so Kleemann. Sie sei zuversichtlich.
Eine weitere Regionalkonferenz, auf der sich die SPD-Mitglieder mit ihrer Parteispitze intern aussprechen können, findet am Montagabend in Halle statt.
Im Januar 2019 entschied sich Burkhard Lischka, nicht mehr als Landeschef für die SPD zur Verfügung zu stehen. Auch sein Mandat im Bundestag gab er zurück. Im Anschluss übernahmen Andreas Schmidt und Juliane Kleemann, die nun aus Sicht der Verfasser des Briefes Platz machen sollen, für einen Neuanfang.
dpa, MDR (Engin Haupt, Daniel George)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. August 2024 | 13:00 Uhr
Sunkissed vor 5 Wochen
Falsch! Leider kommt nur dieser kleine Abriss und Themen wie Posten auf die aktuelle Diskussionsagenda. Uns Kommunalpolitiker beschäftigen aber Sachthemen.
Burgfalke vor 5 Wochen
Es gibt offenbar doch noch "mutige" Personen in der SPD, die der Überzeugung sind allein durch einen personellen Wechsel in der Gunst der Wähler etwas zu bewegen. Allein der Austausch für Personen wird nichts bewegen. Die Inhalte müssen..
So lange die SPD kein Profil zeigt und nur dem Machterhalt oder eine Regierungsbeteiligung zur Sicherung ihrer Einkünfte in den Vordergrund stellt, da wird der Erfolg ausbleiben. Der Wähler ist doch nur Mittel dazu!
Wofür steht die SPD noch? Soziale Ausgewogenheit ist doch nur noch ..., dagegen massive Vertretung US- Interessen als Anhängsels einer verfehlten Außenpolitik zum Nachteil der eigenen Bevölkerung stehen an erster Stelle.
Die erfolgreiche Friedenspolitik von Brandt und Bahr sind längst Fremdworte, werden eher verunglimpft, dem aktuellen Zeitgeist geopfert.
Nicht Diplomatie und Frieden stehen im Mittelpunkt, statt "Pflugscharen zu ...",sondern immer mehr Waffen.
Wir brauchen Freundschaft zu allen (!) Ländern u. keine neuen Feindbilder!!!