Aktion von Bund und LändernAnlaufstelle für Gewaltopfer in Sportvereinen gegründet
Wer Opfer von Gewalt in einem Sportverein wird, kann sich ab 2023 auch in Sachsen-Anhalt an die unabhängige Beratungsstelle "Safe Sport" wenden.
Opfer von Gewalt im Vereinssport in Sachsen-Anhalt können sich ab Anfang 2023 an eine unabhängige Stelle wenden. Wie das Sportministerium in Magdeburg mitteilte, haben Bund und Länder die Anlaufstelle "Safe Sport" auf den Weg gebracht.
Juristische und psychologische Erstberatung
Sie soll psychologische und juristische Erstberatung für Sportlerinnen und Sportler anbieten, die Opfer von psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt geworden sind. Bund und Länder finanzieren die Ansprechstelle gemeinsam.
Die Ressortleiterin Sportjugend beim Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB), Christin Wunderlich, begrüßt den Aufbau von "Safe Sport". Wunderlich sagte MDR SACHSEN-ANHALT, vor allem für junge Sportler sei eine solche unabhängige Anlaufstelle wichtig. Man nehme sich dadurch aber nicht aus der Pflicht, selber Gewaltprävention zu betreiben. "Safe Sport" könne dabei ein Partner sein.
Ein Drittel erlebt körperliche Gewalt
Sportministerin Tamara Zieschang (CDU) bezeichnete die Anlaufstelle als wichtigen Schritt, um Fälle von Gewalt im organisierten Sport offen anzugehen. Sie verwies auf eine Studie, wonach 63 Prozent der Befragten beim Sport im Verein schon einmal psychische Gewalt erfahren haben. Rund ein Drittel erlebte demnach körperliche Gewalt. In Sachsen-Anhalt sind allein im Landessportbund mehr als 3.000 Sportvereine mit rund 340.000 Mitgliedern organisiert.
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MDR (Julia Hohmann, Lucas Riemer)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. November 2022 | 17:00 Uhr
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