Eine Lehrerin aus der Ukraine an einer deutschen Schule.
Ukrainische Lehrer könnten langfristig auch eine Lösung für Sachsen-Anhalts Lehrermangel sein. Bildrechte: picture alliance/dpa | Markus Scholz

Für geflüchtete Kinder Sachsen-Anhalt will ukrainische Lehrer bis zu zwei Jahre weiterbeschäftigen

07. März 2023, 17:02 Uhr

Um die Integration der vielen ukrainischen Kinder an Sachsen-Anhalts Schulen zu unterstützen, sollen ukrainische Lehrkräfte an den Schulen im Land gehalten werden. Das Bildungsministerium hat die Möglichkeit geschaffen, die befristeten Verträge für weitere 24 Monate zu verlängern. Doch Magdeburg denkt angesichts des Lehrermangels dabei offenbar noch langfristiger.

An Sachsen-Anhalts Schulen tätige ukrainische Lehrkräfte sollen trotz Auflösung der Ankunfts-Klassen für ukrainische Flüchtlingskinder weiterbeschäftigt werden können. Das hat das Bildungsministerium am Dienstag mitgeteilt. Die befristet eingestellten 192 ukrainischen Lehrkräfte wären ursprünglich spätestens zum 31. Juli aus dem Dienst ausgeschieden. Nun wurde dem Ministerium zufolge die Möglichkeit geschaffen, sie vorerst weitere 24 Monate zu beschäftigen.

Ukrainische Lehrer könnten bald auch deutsche Klassen unterrichten

Mit der Maßnahme sollen ukrainische Lehrkräfte laut Pressemitteilung weiter an den Schuldienst gebunden werden. Dadurch will das Ministerium nicht nur die weitere Integration ukrainischer Schüler unterstützen, sondern auch ukrainische Lehrkräfte an einen Einsatz im Regel-Unterricht, das heißt in deutschen Klassen, heranführen. So könnte mit Hilfe der geflüchteten Pädagogen entsprechend der Lehrermangel im Land reduziert werden.

Ukrainische Pädagogen sollen als unbefristete Lehrkräfte eingestellt werden

Das Landesschulamt und das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) sollen laut Mitteilung des Ministeriums darauf hinwirken, möglichst viele ukrainische Lehrkräfte in die sprachliche, pädagogische und fachliche Lage zu versetzen, um unbefristet als Lehrkraft oder pädagogische Mitarbeiter eingestellt werden zu können.

Ich möchte den ukrainischen Lehrkräften eine langfristige Perspektive bieten.

Eva Feußner, CDU Bildungsministerin von Sachsen-Anhalt

"Die ukrainischen Lehrkräfte, die wir für den Schuldienst gewinnen konnten, leisten einen wichtigen und wertvollen Beitrag bei der Beschulung und Integration der Kinder und Jugendlichen, die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind", sagte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) zu den Plänen. Leider sei bisher kein Ende der Aggression absehbar. "Ich möchte den ukrainischen Lehrkräften daher eine längerfristige Perspektive bieten, damit wir uns gemeinsam weiter erfolgreich den Herausforderungen stellen können, die der Krieg gegen die Ukraine mit sich bringt", so Feußner.

Mittlerweile werden 5.770 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an Schulen in Sachsen-Anhalt unterrichtet.

MDR (Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. März 2023 | 09:00 Uhr

5 Kommentare

hilflos am 08.03.2023

Wer erinnert sich an die "Spätaussiedler" die aus den Gebieten der ehemaligen UdSSR kamen. Die hatten alle "DIPLOMA" und dadurch entsprechende Renten und Bezüge.

kleinerfrontkaempfer am 07.03.2023

Wo viel Licht da auch viel Schatten => In einem Zeitungsartikel vom 24.02.23 Freies Wort Suhl wird der Gesch.führer operativ der Suhler Agentur Holger Bock zitiert:
"Das Bundesarb.ministerium hat uns ausdrücklich gewarnt, ukrainische Berufsabschlüsse leichtfertig anzuerkennen."
Die Ukraine sei ein Land (gewesen), in dem die Korruption weit verbreitet (gewesen) sei. In vielen Fällen sei es nicht sicher, ob ein Zertifikat ehrlich erworben oder gekauft worden sei.
Aufwendige Einzelgespräche seien erforderlich um herauszufinden welche Qualifikation die Menschen tatsächlich verfügen.

harzer am 07.03.2023

Finden wir auch gut; wer übernimmt die Kosten? Frau Faeser !

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