Meinungen Was Sachsen-Anhalt über E-Scooter denkt

10. Mai 2019, 14:04 Uhr

Wo sollten E-Scooter fahren dürfen? Und wie stehen die Menschen in Sachsen-Anhalt den kleinen Flitzern generell gegenüber? MDR SACHSEN-ANHALT hat Sie nach Ihrer Meinung gefragt – und es wurde stark diskutiert.

Daniel George
Bildrechte: MDR/Jörn Rettig

Ganz Deutschland hat in dieser Woche über E-Scooter diskutiert. Die Debatte läuft auch in Sachsen-Anhalt. Am kommenden Freitag will der Bundesrat entscheiden, dass die elektrischen Tretroller künftig legal in den Städten rollen können.

Doch wo sollen die E-Scooter fahren? Und was denken die Menschen in Sachsen-Anhalt generell über die kleinen Flitzer?

Mehrheit gegen E-Scooter auf Gehwegen

MDR SACHSEN-ANHALT hatte Sie zu Beginn unserer Themenwoche dazu aufgerufen, uns Ihre Meinung mitzuteilen – per E-Mail, WhatsApp, Facebook oder Twitter. Zahlreiche Menschen meldeten sich daraufhin und nahmen unter anderem an unserer nicht repräsentativen Online-Umfrage teil.

25 Prozent der Nutzer stimmten dafür, dass E-Scooter mit einem Höchsttempo von zwölf Kilometer pro Stunde auf dem Gehweg fahren dürfen sollten. Die Mehrheit von Ihnen, nämlich 73 Prozent, war dagegen. Insgesamt wurden 442 Stimmen abgegeben.

Die Umfrage bestätigte damit das Vorhaben von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Scheuer hatte am Dienstag entgegen der bisherigen Planungen erklärt, die Gehwege doch nicht für E-Scooter freigeben zu wollen.

So werden die Scooter künftig wohl auf den Fahrradwegen unterwegs sein. Fehlen diese, geht es auf die Straße – das kann für die E-Scooter-Fahrer allerdings gefährlich werden.

"Kein Mensch braucht E-Scooter!"

Sylvia schrieb per E-Mail, dass sie die Ankündigung begrüße, die Gehwege doch nicht freizugeben: "Der E-Scooter dient doch überwiegend nur der Bespaßung der jungen Leute, damit man schön die Fußgänger ärgern kann. Die Alten auf den Gehwegen können schauen, wo sie bleiben. Ihr Jungen, ihr werdet auch mal alt und dann schauen wir weiter, ob ihr Euch auch so über die zukünftigen neuen Fahrzeuge auf den Gehwegen freuen werdet."

René erklärte auf Facebook: "Die Scooter sollte man grundsätzlich gar nicht zulassen." Auch Stefan meinte: "Kein Mensch brauch E-Scooter!" Lennart kommentierte: "Erwachsene Leute, die rumrollern – irgendwie kann ich das nicht ernst nehmen. Und für die Gesundheit ist Bewegung zu Fuß oder mit dem Rad allemal besser."

Die Skepsis ist groß Die Mehrheit der Deutschen will nicht mit E-Scootern fahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des TÜV-Verbands.

56 Prozent der 1001 Teilnehmer gaben an, sie könnten es sich nicht vorstellen, mit einem E-Scooter zu fahren.

Tendenziell sei die Akzeptanz der E-Scooter bei Jüngeren größer. Zudem könnten sich mehr Männer (49 Prozent) vorstellen, einen E-Scooter zu nutzen, als Frauen (38).

Und wo sollen E-Scooter fahren? 83 Prozent plädierten für Radwege. Auf der Straße (22) und auf dem Gehweg (11) wollten deutlich weniger Teilnehmer die Scooter sehen.

Vorschläge: Fahrprüfung und Innenstadt ohne Autos

Doch auch Befürworter meldeten sich zu Wort: "E-Scooter finde ich sehr gut, gerade weil ich keinen Führerschein besitze und sonst die Strecken immer zu Fuß gehen muss. Doof ist, dass die Dinger auf Kopfsteinpflaster in der Innenstadt nichts taugen und Gehweg besser ist", erklärte Robert auf Twitter.

Auch Johnny sprach sich für E-Scooter aus – allerdings nur unter Bedingungen: "Innenstadt nur für Lieferverkehr, Feuerwehr, Notarzt und Polizei frei lassen, alle anderen Autos aussperren. Dann ist genug Platz für die Tretroller und Fahrräder. Ansonsten wird es schlicht zu eng auf den Straßen und Wegen."

Carola regte eine Fahrprüfung für E-Scooter-Fahrer an und meinte: "Selbst die Fahrradfahrer sollten eine Prüfung ablegen, denn vielen scheint die Straßenverkehrsordnung nichts zu sagen. Bei Bestehen der Prüfung kann dann gern der Fahrradweg genutzt werden."

Daniel George
Bildrechte: MDR/Jörn Rettig

Über den Autor Daniel George wurde 1992 in Magdeburg geboren. Nach dem Studium Journalistik und Medienmanagement zog es ihn erst nach Dessau und später nach Halle. Dort arbeitete er für die Mitteldeutsche Zeitung.

Vom Internet und den neuen Möglichkeiten darin ist er fasziniert. Deshalb zog es ihn im April 2017 zurück in seine Heimatstadt, in der er seitdem in der Online-Redaktion von MDR SACHSEN-ANHALT arbeitet – als Sport-, Social-Media- und Politik-Redakteur, immer auf der Suche nach guten Geschichten, immer im Austausch mit unseren Nutzern.

George liebte früher seinen Cityroller – da musste er noch selber treten.

Quelle: MDR/dg

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Mai 2019 | 13:00 Uhr

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