Start im Juli Kongress soll mehr Akzeptanz für Klimaschutz in Sachsen-Anhalt schaffen

23. Juni 2022, 08:32 Uhr

Die Landesregierung will mit einem "Zukunfts- und Klimaschutzkongress" einen Konsens rund um die künftige Klimapolitik erreichen. Umweltminister Armin Willingmann will dazu auch Gesellschaft, Verbände und Wissenschaft einbeziehen. Nötig ist das auch, um die eigenen Klimaziele zu erreichen.

Mit einem sogenannten Zukunfts- und Klimaschutzkongress will Sachsen-Anhalts Landesregierung die Klimaschutzpolitik der nächsten Jahre bestimmen. Einen entsprechenden Plan hat Umweltminister Armin Willingmann (SPD) am Dienstag im Kabinett vorgestellt. Wie die Staatskanzlei mitteilte, soll der Kongress am 11. Juli in Halle eröffnen und über mehrere Monate hinweg notwendige Klimaschutzmaßnahmen "diskutieren und voranbringen".

An den geplanten Arbeitsgruppen, Workshops und Diskussionen sollen sich Verbände, Expertinnen und Bürger beteiligen. CDU, SPD und FDP wollen so mehr Akzeptanz für den Klimaschutz erreichen und "praktikable Lösungen in einem möglichst breiten Konsens" entwickeln.

Umweltminister Willingmann: Kongressergebnisse in einem Jahr auswerten

"Wir wissen ganz genau, dass sehr viele Menschen beim Thema Klimaschutz Vorbehalte haben", sagte Willingmann MDR SACHSEN-ANHALT. Dennoch hätten die meisten verstanden, dass etwas passieren müsse. Der Krieg in der Ukraine und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie russischem Erdgas und -öl hätten das jetzt erneut verdeutlicht.

Der Kongress soll bis zum Sommer 2023 einen Abschlussbericht vorlegen. Man habe sich in der Koalition verständigt, erst die Ergebnisse zu bewerten und dann zu entscheiden, "was wir daraus zum Regierungshandeln machen", so Willingmann. Bislang existiert auf diesem Feld nur ein unverbindliches Klima- und Energiekonzept der Landesregierung. Weitere Hoffnungen ruhen auf dem Aufbau einer umweltfreundlichen Wasserstoff-Industrie im Land.

Koalition will Klimaziele einhalten

Vorschläge für neue Klimaschutzmaßnahmen sollten nun von Initiativen, Expertinnen und Ministerien gleichermaßen kommen. Willingmann sieht dabei neben dem von ihm geführten Umwelt- und Energieministerium auch die CDU- bzw. FDP-geführten Ministerien für Landwirtschaft und Landesentwicklung in der Verantwortung.

Das grobe Ziel sei bereits im Koalitionsvertrag festgelegt. Bis Ende der Legislaturperiode im Jahr 2026 will man rund ein Sechstel der derzeitigen Treibhausgasemissionen einsparen.

Das entspricht auch den bisherigen Klimazielen des Bundes. Verschiedene Klimaforschende und Umweltverbände gehen allerdings nicht davon aus, dass das ausreicht, um das international vereinbarte 1,5-Grad-Ziel einzuhalten.

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MDR (Thomas Vorreyer)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Juni 2022 | 07:00 Uhr

5 Kommentare

Eulenspiegel am 23.06.2022

Hallo Merseburger
Um es klar zu schreiben:
Die durchschnittliche Regenmenge Juni bis August ist das eine. Das fehlende Wasser im Boden ist aber etwas ganz anderes. Und der Rückschluss es hat nicht weniger geregnet also muss das Wasser auch im Boden sein ist einfach falsch. Und dafür gibt es auch gute Gründe.

W.Merseburger am 23.06.2022

Was mich bei der gegenwärtigen intensiven Diskussion zu Klimaerwärmung, Dürre, Wetterextreme unglaublich bezüglich einer wissenschaftlichen Diskussion stört, sind die falschen Allgemeinplätze, die über die Medien verbreitet werden. So wurde hier kürzlich beim MDR berichtet, dass die vier letzten Sommer in S-A extrem trocken waren, ja die Dürre ist bedrohlich. Extrem bedeutet aber einen nicht mehr zu überschreitenden Grenzwert. Und nun zu den Tatsachen: Nach den Angaben des DWI betrug in S-A für die Monate Juni bis August der langjährige Durchschnitt von 1961 bis 1960 173,8 L/m², 2016 = 139,8L/m²; 2017 = 268L/m²; 2018 = 67,9L/m²; 2019 = 142,8L/m²; 2020 = 166,9L/m²; und 2021 = 229,3L/m². Damit war lediglich das Jahr 2018 im Sommer von extrem niedrigem Niederschlag gekennzeichnet. Mir ist vollkommen unklar.,warum diese falschen Darstellungen von extrem niedrigen Regenmengen veröffentlicht werden dürfen und die Klimaforschenden nicht korrigierend den Medien ins Wort fallen?

steka am 23.06.2022

Wieder viel Palaver und wenig nutzen. Wenn Intel oder Tesla winken ist Klima und Umwelt schnell vergessen. Da sind die Solaranlagen und Windräder nur die Feigenblätter "wir tun was". Man stelle sich vor, die Milliarden für Testla werden statt dess in Meerwasserentsalzubgsanlalgen und Walsserpilelines gesteckt, um die vertrocknente Felder zu bewässern.
Und Autos selber, wieviel unnötiger Luxus fährt da ständig mit und verbraucht damit Sprit und Energie? Wozu die Luxuspanzer SUV auf unseren Straßen und Autobahnen, sin doch nur doch nur protzen ?

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