Nachfolge von Stahlknecht geklärt Schulze zum neuen CDU-Chef in Sachsen-Anhalt gewählt

27. März 2021, 17:31 Uhr

Über mehrere Monate stand die CDU in Sachsen-Anhalt ohne Parteichef da. Nach dem plötzlichen Rückzug von Ex-Landeschef Holger Stahlknecht führten andere die Partei, allen voran Generalsekretär Sven Schulze. Nun ist der 41-Jährige zum neuen Landesvorsitzenden der Union gewählt worden.

Die CDU in Sachsen-Anhalt hat Sven Schulze zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Bei einem außerordentlichen Online-Parteitag am Sonnabend stimmten 152 Delegierte für den 41 Jahre alten Quedlinburger, 29 gegen ihn. Zwölf Delegierte enthielten sich. Das entspricht einer Zustimmung von gut 78 Prozent. Gegenkandidaten hatte Schulze nicht. Das Ergebnis muss noch mit einer Briefwahl abgesichert werden.

Zuvor hatte Schulze die Delegierten mit dem Versprechen eingeschworen, gemeinsam an einem Strang ziehen zu wollen. Deutschland und auch die CDU steckten in einer "extrem schweren Zeit". Die Stimmung in der Bevölkerung sei derzeit nicht gut, das treffe auch auf die Stimmung in der Partei zu. Er sei derjenige, der gemeinsam mit der Partei nach vorn schauen wolle, sagte Schulze. Bis zum Wahltag müsse es darum gehen, an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden Wahlkampf zu machen. "Es geht jetzt um CDU pur."

Der Wind kommt für uns klar von vorn. [...] Aber wir können damit umgehen.

Sven Schulze Neuer Landesvorsitzender der CDU

Schulze sprach bei dem Parteitag davon, dass Sachsen-Anhalt vor einer Richtungsentscheidung stehe. "Rot-Rot-Grün auf der einen Seite oder stabile Verhältnisse mit Reiner Haseloff auf der anderen Seite", darüber werde am 6. Juni entschieden, sagte Schulze. Der neue Parteichef lehnte erneut jede Zusammenarbeit mit AfD und Linken ab.

Schulze ist seit 2016 Generalsekretär der CDU, seit sieben Jahren ist er Abgeordneter des Europäischen Parlaments in Brüssel. Davor war er viele Jahre Chef der Jungen Union in Sachsen-Anhalt.

Ex-Chef Stahlknecht im Dezember zurückgetreten

Die CDU war in den vergangenen Monaten von Schulze als Generalsekretär und den Vize-Landeschefs Marco Tullner, André Schröder und Heike Brehmer geführt worden. Der bisherige Parteichef Holger Stahlknecht war nach seiner Entlassung als Innenminister vorigen Dezember auch als Landesvorsitzender der CDU zurückgetreten.

Über das endgültige Ergebnis der Vorsitzenden-Wahl müssen die Delegierten nun per Briefwahl abstimmen. Ergebnisse sollen nach Informationen der Partei am 6. April vorliegen. Dasselbe Verfahren hatte die CDU auch bei der Wahl ihres neuen Parteivorsitzenden im Bund im Januar angewandt. Parteichef Armin Laschet war seinerzeit per Briefwahl bestätigt worden.

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MDR/Luca Deutschländer

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. März 2021 | 12:00 Uhr

20 Kommentare

peterhau am 28.03.2021

Kann ich nicht ganz verstehen? SPD, FDP, Die Grünen, Die Linke, sind das keine Alternativen zur Demokratie? Nur die CDU? Ich wusste gar nicht, daß nur die CDU die einzigsten Demokraten sind?

Realist62 am 27.03.2021

Kann man wohl schreiben. Denn einen EUROPAPOLITIKER als Landesvorsitzender einer Partei kann ich mir nicht gut vorstellen. Scheitert bestimmt wie bei der SPD der Herr Lischka, der zwar nur Bundespolitiker war.

harzer am 27.03.2021

Unfähig das Volk zu impfen, sowie die unfähige Politik ! DER MP war auch beider Abstimmung bei Merkel, er hat sich nicht entschuldigt ! Nie wieder CDU, der beste war noch der ehemalige Innenminister, den sie verstoßen haben.

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