A14-Verlängerung Baggerballett zwischen Colbitz und Dolle
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Für die Nordverlängerung der Autobahn 14 zwischen Colbitz und Dolle im Norden Sachsen-Anhalts wird derzeit an fünf Einzelbauwerken gleichzeitig gearbeitet. Die Bundestraße 189 von Magdeburg nach Stendal führt unmittelbar an der achteinhalb Kilometer langen Trasse vorbei. Für Laien ist das Geschehen kaum zu überblicken.
Das Auffälligste ist derzeit eine rechteckige und bis zu acht Meter tiefe Grube von der Größe eines Sportplatzes. Ein Baggerballett und eine Armada von Tiefladern haben 100.000 Kubikmeter Sand aus dem Boden geholt und in ein Zwischenlager gebracht. Dort unten wird künftig die Autobahn verlaufen. Deren Trasse wird später noch auf mehreren hundert Metern in den Hügel eingekerbt – dann wird aus der Grube ein Tal. Eine sogenannte Wildbrücke für Tiere wird es überspannen und nur flach über den gewachsenen Waldboden hinausragen.
Bauleiter Kauert gibt den Preis der Wildbrücke über der tief liegenden Autobahn mit rund acht Millionen Euro an. "Wir bekennen uns dazu, eine der grünsten Autobahnen Deutschlands zu bauen." Eine weitere Grünbrücke entsteht in gut einem Kilometer Entfernung in Richtung Colbitz. Die Besonderheit beider Bauwerke ist, dass sie sowohl die Autobahn als auch die Bundestraße 189 in einem Zug überspannen. Weiter nördlich wird derzeit an einer dritten Brücke gebaut, die ebenfalls die Zerschneidung der Heidelandschaft abmildern soll. Dort wird im Zuge eines Wirtschaftsweges eine Art Tunnel unter der Autobahn errichtet.
Colbitz – Dolle für 73 Millionen Euro bis 2020
Bereits hoch hinaus ragen an der Landesstraße nach Cröchern die Seitenwände einer Autobahnbrücke. Dort wird die A14 auf einem Damm durch eine natürliche Senke und über die Landstraße hinweg geführt.
Auch kurz vor Dolle wird gebaggert. Wie Projektleiter Kauert sagte, sind das Vorbereitungen für die Anschlussstelle Tangerhütte, an der die Autobahn zunächst enden wird. Daneben ist außerdem die Tank- und Rastanlage "Colbitz-Letzlinger Heide" mit 125 LKW-Stellplätzen geplant. Die Bauarbeiten dafür beginnen im kommenden Jahr. Insgesamt kostet der Autobahnabschnitt Colbitz-Dolle rund 73 Millionen Euro. Er soll 2020 freigegeben werden. Laut Kauert wird der eigentliche Straßenbau zwischen den genannten Bauwerken im Sommer dieses Jahres beginnen.
Verlängerung bis 2022 fertig
Verkehrsminister Thomas Webel sagte kürzlich in Dolle, er gehe weiter davon aus, dass die gesamte Nordverlängerung der A14 im Jahr 2022 fertig sein wird. Derzeit liegt der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Stendal – Osterburg öffentlich aus. Wenn auch Baurecht für den Abschnitt Lüderitz – Stendal vorliegt, könnten im Herbst 2019 in einem Zug die Vorbereitungen auf der 31 Kilometer langen Strecke zwischen Lüderitz und Osterburg beginnen.
Südlich davon darf zwischen Dolle und Lüderitz seit Dezember 2016 gebaut werden. Dort laufen gerade Vorbereitungen. Im Frühjahr werden dort nach Informationen des Verkehrsministeriums die Archäologen anrücken
Quelle: MDR/sp
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. März 2018 | 06:40 Uhr