High-Tech-Park Börde Ansiedlung von Intel-Zulieferern rückt immer näher
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21. Juni 2024, 05:42 Uhr
Mit der Gründung des Aufsichtsrates des High-Tech-Parks ist ein weiterer Schritt getan, um Intel-Zulieferern die Ansiedlung in Sachsen-Anhalt zu ermöglichen. Profitieren sollen davon besonders die Gemeinden Sülzetal und Wanzleben.
Die "High Tech Park Sachsen-Anhalt GmbH" ist mit dem neuen Aufsichtsrat handlungsfähig, um Zulieferer nach Sachsen-Anhalt zu holen, die im Halbleiterbereich mit Intel zusammenarbeiten wollen. Es ist der zweite wichtige Schritt im Rahmen der Intelansiedlung, da von den kommenden Unternehmen vor allem die Kommunen im Landkreis Börde profitieren sollen.
In Magdeburg hat sich der Aufsichtsrat der High-Tech-Park Sachsen-Anhalt GmbH zu seiner ersten Sitzung getroffen. In dem Gremium sitzen verschiedene Minister der Landesregierung sowie Vertreterinnen der Investitionsbank Sachsen-Anhalt und der IHK Magdeburg.
Schneller Industriepark-Ausbau soll Anreiz für Zulieferer sein
Den Vorsitz hat Finanzminister Michael Richter (CDU). Für ihn ist der schnelle Ausbau des Industrieparks für potenzielle Zulieferer der Intel-Fabriken eine wichtige Voraussetzung, um den Standort in seinem wirtschaftlichen Erfolg voranzubringen. "Wir sind im Augenblick dabei, für Sülzetal die Flächen zu kaufen. Das Ganze soll später im Rahmen einer Erschließung zusammengeführt werden, damit die Zulieferer, die zum Teil früher da sein werden als Intel, hier entsprechend bauen können", so Richter.
Frank Ribbe ist seit fast einem halben Jahr Geschäftsführer der High-Tech-Park Gesellschaft. Für ihn ist die Aufsichtsratsgründung wichtig, da seine Gesellschaft handlungsfähiger wird. Während für den Intel-Acker feststeht, was gebaut werden soll, braucht es im anderen Teil des High-Tech-Parks für die Zulieferer noch viel Fantasie und Zuversicht. Industrieparkchef Frank Ribbe zeigt sich dennoch voller Tatendrang.
"Jetzt geht es darum, Nägel mit Köpfen zu machen", so Geschäftsführer Ribbe. Grundstückssicherungen seien die Voraussetzung, um eine Ansiedlungspolitik in Gang zu setzen. Dies müsse jetzt weiter vorangebracht werden.
Bereits hohes Interesse an Ansiedlung durch Unternehmen
Nach dem Kauf muss die Gesellschaft das Baurecht klären, um Ansiedlungen überhaupt rechtlich möglich zu machen. Die ersten Bagger im High-Tech-Park werden zunächst die Archäologen unterstützen, die den Boden untersuchen.
Während die "High-Tech-Park Sachsen-Anhalt GmbH" sich den Ausbau der Liegenschaften im Bereich der Gemeinden Sülzetal und Wanzleben voranbringen will, erhält das Landratsamt in Haldensleben zahlreiche Anfragen von Unternehmen. Für Landrat Martin Stichnoth (CDU) ist das ein gutes Signal. Er steht regelmäßig mit Frank Ribbe im Austausch, und setzt schon jetzt auf die neuen Unternehmen in seinem Landkreis.
"Wir erwarten Arbeitskräfte, wir erwarten auch eine prosperierende Wirtschaft. Dafür müssen wir als Verantwortungsträger alles tun, dass die potenziellen Firmen sich gut ansiedeln können", so Landrat Stichnoth.
Der Teil des High-Tech-Parks für die Zulieferer bietet insgesamt Platz auf einer Fläche von 700 Hektar und befindet sich in den Gemarkungen der Gemeinde Sülzetal und der Stadt Wanzleben. Intel ist ebenfalls im High-Tech-Park angesiedelt, aber auf einem 400 Hektar Areal, das der Landeshauptstadt Magdeburg zugeordnet ist. Die Gesellschaft soll den Industriepark entwickeln und über Kreisgrenzen hinweg die Zusammenarbeit regeln.
MDR (Sebastian Mantei, Katharina Osterhammer)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. Juni 2024 | 17:00 Uhr
nilux vor 23 Wochen
In Polen, Frankreich und Italien investiert Intel ja ebenfalls und nur mit allen Standorten ist die Chipherstellung möglich. Dazu kommen auch ASML und z.B. Zeiss. Es ist schon ein übergeordnetens europäisches Interresse vorhanden. Also warum sollte das nicht klappen?
joachim_n vor 23 Wochen
de facto ist es in trockenen Tüchern. Falls die EU Ärger macht, gibt es sehr schnell sehr viel Stress.
Auch die anderen EU Länder brauchen Chips, haben aber keine Chance, die Fabriken zu kriegen, weil das Umfeld fehlt.
joachim_n vor 23 Wochen
Magdeburg ist halt bisher nur 230 000 Einwohner bisher. Subkritische Masse. Magdeburg braucht einen Technology leader, Intel also derzeit so Nummer drei, und dann viele Zulieferer, die rechtzeitig da sind, und das Ökosystem für die Halbleiterindustrie, incl. Forschungsinstitute, Uni, academie für die
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