In einem Paketzentrum stapeln sich hunderte Pakete
Im Paketzentrum Osterweddingen laufen die arbeitsreichsten Wochen. (Symbolbild) Bildrechte: DHL Group

Versandgeschäft Hochbetrieb: So ist die Lage im Paketzentrum Osterweddingen

11. Dezember 2024, 09:33 Uhr

Die Geschenke bringt der Weihnachtsmann? – Das ist Glaubenssache. Tatsächlich bringt sie in den meisten Haushalten der Paketbote oder die Paketbotin. Hunderte Millionen Sendungen kommen in den Wochen vor Weihnachten in Deutschland zusammen. Für die DHL läuft in Sachsen-Anhalt alles in einem Paketzentrum zusammen: in Osterweddingen. Dort hat gerade die Hochphase begonnen.

In der Adventszeit fährt das DHL-Zentrum in Osterweddingen auf Maximalbetrieb hoch. Der Standort im Landkreis Börde ist der einzige in Sachsen-Anhalt. Wie Standortleiter Sebastian Müller MDR SACHSEN-ANHALT am Dienstag sagte, kommen hier in der Vorweihnachtszeit jeden Tag 450.000 Sendungen an. Zum Vergleich: Im Sommer seien es 300.000.

In der Starkphase haben wir 180 Mitarbeiter zusätzlich.

Sebastian Müller, Standortleiter im DHL Verteilzentrum Osterweddingen

Um die vielen Sendungen zu bewältigen, brauche es zusätzliches Personal. Deswegen stelle das Osterweddinger Verteilzentrum der DHL seit November auch kontinuierlich weitere Mitarbeiter ein, so Standortleiter Müller. Im Ergebnis steige die Zahl der Beschäftigten in der Vorweihnachtszeit von 300 auf 480 an. Um das Pensum zu schaffen, stelle das Verteilzentrum dann auch von Zwei- auf Dreischichtbetrieb um.

Weihnachten bei der DHL: bis zu 1.200 Pakete pro Stunde

Teamleiterin Melanie Seiler erklärte dem MDR, dass sie in dieser Zeit bis zu 1.200 Pakete pro Stunde in die Hand nehme. "Wir brauchen kein Fitnessstudio. Das hier ist unser Fitnessstudio", so Seiler. Das gestiegene Arbeitspensum kurz vor Weihnachten bewertet sie positiv. Mehr Sendungen bedeuteten auch mehr Arbeitsplätze.

Osterweddingen ist das einzige DHL-Verteilzentrum in Sachsen-Anhalt. Hier werden Pakete über Förderbänder von 2,5 Kilometern länge sortiert. In der Vorweihnachtszeit verlassen täglich 600 Lkw das Zentrum.

Bunte Briefumschläge in einem Kaufhaus
Der Versand bunter Umschläge kann 0,15 Euro extra kosten. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Tipps für den Versand zu Weihnachten Damit die Weihnachtspost pünktlich ankommt, hat die DHL Fristen gesetzt. Auf der sicheren Seite sind Kunden, wenn sie Päckchen Mitte Dezember abschicken. Der späteste Abgabetermin ist laut Post der 20. Dezember. Auf Folien und Bänder sollte bei der Verpackung verzichtet werden, da dies die automatische Sortierung stören und zusätzliche Kosten verursachen kann. Hermes nennt als Abgabefrist für Pakete den 19. Dezember.

Weihnachtsbriefe und -karten sollten laut Deutscher Post bis zum 21. Dezember abgegeben werden. Sie empfiehlt, bei bunten Briefumschlägen zusätzliche weiße Adressetiketten zu nehmen. Andernfalls könne für die Briefsortierung per Hand extra Porto erhoben werden.

2023 gab es über 700 Millionen Sendungen

Die Paketmengen im Weihnachtsgeschäft blieben zuletzt stabil. Nach Zahlen des Bundesverbands Paket und Expresslogistik wurden im November und Dezember 2023 durch die deutschen Paketdienstleister 725 Millionen Kurier-, Express- und Paketsendungen befördert.

Während der Briefmarkt in Deutschland laut Bundesnetzagentur rückläufig ist, wächst das Paketaufkommen seit Jahren. Den Markt teilen sich in Deutschland demnach sechs große Unternehmen mit eigener Netzinfrastruktur: DHL, DPD, GLS, Hermes, UPS und Amazon machten laut nationalem Paketpreisvergleich zuletzt 97 Prozent der Umsätze aus.

MDR (Tatiana Gropius, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Dezember 2024 | 21:00 Uhr

3 Kommentare

Altmagdeburger vor 4 Wochen

Wenn ich ein Empfangstermin bekomme dann erwarte ich auch, daß es einer der beiden Termie auch ankommt und nicht das ich hinterher Forschen muss wo ist meine Bestellung. Sollte es von Seite des Paketdienstleister zur einer Verspätung kommen, dann sollen sie den Empfänger auch in Kenntnis setzen, um jeden Ärger zu sparen.

Micha R vor 4 Wochen

@ DanielSBK
"Wer so ne' Bude mal richtig live und in Farbe & von innen gesehen hat..."

sollte aber trotzdem nicht unzulässig verallgemeinern...
Wie aus der mdr-Berichterstattung bekannt, ist dieses DHL-Paketzentrum bekanntlich tarifgebunden, siehe
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/post-warnstreik-gehalt-gewerkschaft100.html
Also von" ganz unten" angekommen sein kann bei dessen Mitarbeitern wohl keine Rede sein!

DanielSBK vor 5 Wochen

Wer so ne' Bude mal richtig live und in Farbe & von innen gesehen hat - und damit meine ich nicht solche gestellten und geschönten Aufnahmen wie vom MDR, der weiß, dass das der letzte Job ist, da biste dann wirklich "ganz unten" angekommen wie Wallraff das schon beschrieben hat in den 80ern.

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