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Bäume und GestrüppAufforstung im Harz: Drohne wirft Saat über Steilhängen ab

13. März 2024, 15:35 Uhr

Die Aufforstung im Harz geht voran – nur ist das an steilen Hängen nicht so einfach. An der Steinernen Renne bei Wernigerode hat am Dienstag eine Drohne das Saatgut abgeworfen. Auf der Kahlfläche, auf der einst Fichten wuchsen, soll nun ein neuer Wald entstehen: Mit Douglasien, Weißtannen, Hirschholunder und Gestrüpp. Dabei ist alles durchgeplant, von der Route der Drohne bis zum Schutz der jungen Bäume.

Im Harz wird der Wald mittlerweile mit Hilfe einer Drohne aufgeforstet. In der Nähe der Steinernen Renne bei Wernigerode hat sie am Dienstag Samen von Douglasien und Weißtannen auf eine Kahlfläche regnen lassen. Wo früher Fichten wuchsen, soll nun ein neuer Wald entstehen.

Drohne fliegt mit zwölf Kilo Saat über den Harz

Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT hat die Aussaat-Drohne namens "Iron Man" einen Durchmesser von zwei Metern. Unter ihr hängt ein Trichter mit zwölf Kilogramm Saatgut. Die Herausforderungen beim Flug seien ähnlich wie bei anderen kleineren Drohnen, erklärte Pilot Markus Patters. Bei diesen Ausmaßen und dem Gewicht müsse man sich jedoch mehr Zeit nehmen.

Die Drohne fliege hauptsächlich nach vorgeplanten Routen und GPS-Punkten. Dabei spiele auch die Höhe eine Rolle: Hindernisse und Steigungen müssten mit eingeplant werden.

Die Route der Drohne ist durchgeplant. Bildrechte: MDR/Swern Wudtke

Saatgut für Bäume und Gestrüpp abgeworfen

Beim abgeworfenen Saatgut handele es sich um Pellets, erklärte Ole Seidenberg von der Firma "Skyseed", die die Aufforstung aus der Luft anbietet. Diese Klumpen würden neben der Saat einen kleinen Wasserspeicher enthalten. Außerdem seien sie davor geschützt, dass Mäuse, Schnecken und Vögel hineinbeißen.

Die Saat fällt in Form von Pellets vom Himmel: Das soll die Samen schützen. Bildrechte: MDR/Swern Wudtke

Neben Saat für Bäume werden demnach auch Samen für Gestrüpp abgeworfen. Dieses solle den jungen Bäumen Schatten spenden und es ihnen einfacher machen zu wachsen. Außerdem sorgt es laut Seidenberg dafür, dass auch Brombeeren und Gräser weniger Licht bekommen und idealerweise gar nicht erst hochwachsen.

Forstwissenschaftler: Drohnen sind "das letzte Mittel"

Der Forstwissenschaftler Matthias Leidenberger vom Forstbetrieb Oberharz sagte, man habe sich für die Drohnen entschieden, da das Gelände besonders steil und steinig sei. Es wäre besonders gefährlich, den Steilhang manuell zu bepflanzen. Der Einsatz der Drohne sei "das letzte Mittel, um hier wieder einen gesunden, klimaresistenten Bestand hinzustellen".

Drohnen werden im Harz nicht zum Standard bei der Aussaat eingesetzt, meint Forstwissenschaftler Matthias Leidenberger. Bildrechte: MDR/Swern Wudtke

Dass die Drohnen die manuelle Aussaat gänzlich ablösen werden, wollte der Forstwissenschaftler nicht sagen: "Es ist aber auf jeden Fall eine gute Unterstützung und schafft Alternativen, gerade auch in Bereichen wie hier, wo die Arbeitssicherheit nicht so gegeben ist."

Trockenheit und Borkenkäfer haben alten Fichten zugesetzt

Leidenberger zufolge hat die Drohne auf der Kahlfläche an der Steinernen Renne neben Samen von Douglasien und Weißtannen auch welche der Mischbaumart Hirschholunder abgeworfen. Der vorherige 80 bis 100 Jahre alte Fichtenbestand musste demnach wegen der Trockenheit und des Aufkommens der Borkenkäfer geräumt werden.

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MDR (Swen Wudtke, Christoph Dziedo, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. März 2024 | 14:10 Uhr

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