Ein Mitarbeiter des Autozulieferers ElringKlinger bedient mit einem Terminal eine Stackbauanlage 1 min
Von der Standort-Schließung von ElringKlinger sind in Thale rund 30 Mitarbeiter betroffen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Tom Weller
1 min

MDR SACHSEN-ANHALT Mi 27.11.2024 18:00Uhr 00:27 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/audio-elring-klinger-thale-schliessung100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Krise der Autoindustrie Automobilzulieferer ElringKlinger schließt Standort in Thale

29. November 2024, 09:04 Uhr

Die Krise in der Automobilindustrie hat Auswirkungen auf einen weiteren Zulieferbetrieb im Harz. ElringKlinger zieht sich aus Thale zurück. Vor kurzem hatte bereits der Automobilzulieferer Bohai Trimet angekündigt, 100 Stellen in Harzgerode abzubauen.

Der international tätige Automobilzulieferer ElringKlinger schließt sein Werk in Thale im Landkreis Harz. Wie das Unternehmen mitteilte, sind von der geplanten Stilllegung 33 Mitarbeiter betroffen. Der Vorstand habe sie am Mittwoch vor Ort über den Beschluss informiert. In einem nächsten Schritt soll es demnach gemeinsam mit Arbeitnehmervertretern Verhandlungen geben.

Der Konzern reagiert nach eigenen Angaben auf die "schwierigen Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie in Europa". Im Werk in Thale laufe im Februar 2025 ein größerer Serienauftrag aus. Der Kostenwettbewerb sei zu intensiv und der Standort habe sich in den Angebotsverfahren für neue Projekte nicht gegenüber anderen Anbietern in Europa durchsetzen können. 

ElringKlinger hat seinen Hauptsitz in Dettingen an der Erms nahe Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 45 Standorten. Im vergangenen Monat hatte es bereits den Verkauf von zwei Tochterfirmen bekanntgegeben. Den Standort im Harz hatte ElringKlinger im Jahr 2012 übernommen.

Weiterer Automobilzulieferer im Harz hat Probleme

ElringKlinger ist nicht das einzige Unternehmen der Autobranche im Harz, das wirtschaftliche Probleme hat. Im Oktober hatte auch der Automobilzulieferer Bohai Trimet angekündigt, in seinem Werk in Harzgerode 100 Stellen abzubauen.

dpa, MDR (Kalina Bunk) | erstmals veröffentlicht am 27.11.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. November 2024 | 18:00 Uhr

11 Kommentare

C.T. vor 5 Tagen

"...Verkaufszahlen von Automobilen. ... welche Autokonzerne gerade wachsen und welche schrumpfen..."

Ja und woran liegt diese Entwicklung? Wem haben wir das zu verdanken? Noch Fragen? Die Deutschen Konzerne sind der grünen Agenda blind gefolgt. Sie haben sich selbst in diese Situation gebracht. Da habe ich kein Mitleid - im Gegenteil ich empfinde tiefste Genugtuung mit jeder weiteren Nachricht. Mein Einkommen ist, sagen wir mal, recht krisenfest und zum Glück unabhängig von VW & Co. Daher kann ich mich ganz entspannt in den Sessel zurücklehnen und dem Treiben genüsslich zuschauen... Mit der Umstellung auf Elektro+Batterie haben sich die Deutschen Konzerne in die 2. Reihe verbannt. Das Feld übernehmen jetzt andere innovativere Unternehmen aus Fernost oder den USA. Gewöhnt euch an diesen Zustand - je eher desto besser...

nasowasaberauch vor 5 Tagen

Wenn von schwierigen Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie in Europa die Rede ist, dann ist damit die EU gemeint und dass es anderswo bessere Bedingungen gibt. Brüssel schwächt seinen größten Nettozahler durch kurzsichtige Vorgaben zur Weltrettung. Hinzu kommt in Deutschland eine moralisierende, von Flausen geprägte grüne Ideologie ohne Ahnung von Wirtschaftspolitik und fertig ist das Dilemma.

pwsksk vor 5 Tagen

@Peter, dasselbe weiß Jeder, der schon mal mit Autozulieferern zu tun hatte. 👍
Diese Unternehmen sind in der Regel mindestens alle 10 Jahre insolvent und werden durch einen anderen "übernommen", mit neuen Krediten und neuen Förderungen.

Mehr aus dem Harz

Fischzucht 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mehr aus Sachsen-Anhalt

Windrad-Teile in der Altmark 4 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK