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Für Menschen ungefährlichBlauzungenkrankheit breitet sich weiter aus

25. August 2024, 13:55 Uhr

Anfang des Monats wurde die für Tiere gefährlich Blauzungenkrankheit erstmals in Sachsen-Anhalt nachgewiesen. Inzwsichen gibt es Ausbrüche in mehr als 30 Tierhaltungsbetrieben. Die Viruserkrankung trifft Wiederkäuer wie Schafe oder Rinder und ist für Menschen ungefährlich. Eine Impfung wird vom Land und von der Tierseuchenkasse unterstützt.

Die Blauzungenkrankheit breitet sich weiter in Sachsen-Anhalt aus. Inzwischen gebe es Ausbrüche in 33 Betrieben beziehungsweise Tierhaltungen im Land, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) , das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, mitteilte.

Bereits Anfang August war das Blauzungenvirus (BTV) bei Rinderhaltungen und Schafbeständen im Landkreis Harz sowie im Altmarkkreis Salzwedel festgestellt worden. Auch im Landkreis Mansfeld-Südharz ist die Krankheit nachgewiesen worden. Das Virus ist für Menschen nicht gefährlich.

Ausbrüche in mehreren Bundesländern

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Magdeburg wurde bei Rindern im Landkreis Harz erstmals die Variante BTV-3 in Sachsen-Anhalt nachgewiesen. Vor einigen Jahren sei bereits einmal die Variante BTV-8 aufgetreten. Der Amtstierarzt des Landkreises Harz, Rainer Miethig, sagte, mit dem Nachweis verliere das gesamte Bundesland den Status "seuchenfrei".

In Niedersachsen stieg die Zahl der Fälle zuletzt rasch. Laut FLI sind dort bislang 1.423 Tierhaltungen betroffen. In den anderen Nachbarländern Sachsen-Anhalts sind es deutlich weniger: vier in Brandenburg, elf in Thüringen und eine Tierhaltung in Sachsen. Bundesweit wurde die Blauzungenkrankheit in mehr als 4.800 Tierhaltungen beziehungsweise Betrieben nachgewiesen.

Für Menschen ungefährlich

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung bei Wiederkäuern wie Schafen oder Rindern, die über kleine Mücken weitergegeben wird. Erkrankte Tiere leiden etwa an Appetitlosigkeit und Fieber, die Krankheit kann tödlich enden. Auch über Fleisch und Milchprodukte könne man sich nicht anstecken.

Die Blauzungenkrankheit, allerdings ein anderer Serotyp als aktuell, war im Jahr 2006 erstmals in Deutschland festgestellt und nach flächendeckenden Impfungen eingedämmt worden.

Die Impfung von Schafen und Rindern gegen die Blauzungenkrankheit wird vom Land Sachsen-Anhalt unterstützt. Bildrechte: picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Bauernverband rät zur Impfung

Laut Landesverwaltungsamt ist seit Mitte Juni in Sachsen-Anhalt die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit möglich. Das Land unterstütze zusammen mit der Tierseuchenkasse die Impfung von Rindern und Schafen. Erstattet würden die Kosten für die Impfung, höchstens jedoch 4 Euro je Rind und Jahr sowie 8,35 Euro je Schaf und Jahr.

"Für den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes ist bei Rindern die Verabreichung von zwei Impfdosen im Abstand von rund drei Wochen erforderlich", hieß es. Für Schafe reiche nach bisherigen Erkenntnissen eine Impfung. Ein wirksamer Impfschutz liege nach drei Wochen vor. Im Land würden rund 275.000 Rinder und 89.000 Schafe gehalten, so das Landesverwaltungsamt. 

Mehr zu Rindern und zur Blauzungenkrankheit

MDR (dpa, Daniel George, Fabienne von der Eltz) | Erstmals veröffentlicht am 07.08.2024

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. August 2024 | 16:00 Uhr

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