E-Auto an einer Ladestation
Das Unternehmen aus dem Harz will Akkus produzieren, die die Reichweite von Elektroautos steigern soll. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Super-Akku "Made in Sachsen-Anhalt" Start-Up aus dem Harz will Batterie-Markt revolutionieren

15. August 2024, 15:58 Uhr

Das Unternehmen Efolion aus dem Harz will den Batterie-Markt revolutionieren. Es will Lithium-Ionen-Batterien leichter, ressourcenschonender und effizienter machen. Mit dem neuen Akku könnten Elektroautos deutlich weiter fahren als bisher. Dafür ist in Gernrode nun eine Pilotanlage in Betrieb genommen worden.

In Gernrode im Landkreis Harz ist am Mittwoch eine Pilotanlage für deutlich effizientere Batterien in Betrieb gegangen. Das Unternehmen Efolion will mit seinen neuartigen Akkus den Batterie-Markt revolutionieren: Eine neu entwickelte Technologie soll Lithium-Ionen-Batterien eigenen Angaben zufolge leichter, ressourcenschonender und vor allem auch energetisch effizienter machen.

Neuer Akku soll mehr Reichweite für Elektroautos bringen

Das Start-Up entwickelt Stromkollektoren für Akkus, also leitfähige Folien, die den Strom zwischen der Batterie, der Stromquelle und dem jeweiligen Gerät übertragen. Bislang handelt es sich dabei um Metallfolien. In Gernrode tüfteln Spezialisten an einem Verfahren, bei dem Glasgewebe hauchdünn mit Kupfer und Aluminium beschichtet wird.

Durch die neue Technologie rechnet Efolion mit einer Steigerung der Akku-Kapazität um 35 Prozent. Gleichzeitig werde der Einsatz von Metallen um 90 Prozent reduziert. Dadurch würden elektronische Geräte kompakter und leistungsfähiger, so das Unternehmen. Elektroautos könnten dadurch etwa deutlich längere Strecken zurücklegen.

Den offiziellen Startschuss für die Pilotanlage gab es am Mittwoch durch Ministerpräsident Reiner Haseloff. Man könne stolz darauf sein, so der CDU-Politiker, dass ein heimisches Unternehmen solch eine Anlage entwickelt habe. Die Innovation begeistere ihn nicht nur als Ministerpräsident, sondern auch als Physiker.

Unternehmen aus dem Harz bekommt Unterstützung aus der Wissenschaft

Das Vorhaben von Efolion wird unter anderem auch aus der Wissenschaft unterstützt. Beteiligt sind etwa die Bergakademie Freiberg, TU Dresden, TU München sowie die RWTH Aachen. Weltweit arbeiten auch andere Unternehmen und Forschungsvorhaben an der Weiterentwicklung von effizienteren Komponenten bei Lithium-Ionen-Akkus.

Efolion rechnet damit, dass innerhalb der kommenden zwei Jahre die ersten Akkus mit der neuen Technologie zum Einsatz kommen. Namhafte Unternehmen aus der Batterie- und Automobilindustrie hätten bereits Interesse bekundet.

MDR (Swen Wudtke, Cornelia Winkler), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. August 2024 | 17:00 Uhr

64 Kommentare

astrodon vor 3 Wochen

@Ilse: Fragen Sie mal bei den Mikroelektronikern nach "wire bonding", die erzählen Ihnen was von "dünn". Alternativ die Kollegen der Werkstoffkunde unter dem Stichwort "carbon fibre".

ElBuffo vor 3 Wochen

Wird bei Glasfaser gegenüber Kupfer nicht am Material gespart? Das ist doch hier der Vergleich. Der Nutzer ist doch letztlich am Ergebnis interessiert. Dass es im Glasfaser anders als im Kupfer funktioniert, spielt für den keine große Rolle. So wird das auch bei einer Batterie sein. Es wird nicht unbedingt ein Batterietyp nachgefragt, sondern Leistung/Kapazität.

ElBuffo vor 3 Wochen

Naja es werden dann noch weniger Pferdezüchter, Haferernter und Droschkenfahrer gebraucht. Ansonsten tummeln sich hier genug Fachexperten, die Ihnen erklären, dass der technologische Fortschritt den Wohlstand in Deutschland gefährdet, gerade im Automobilbereich.

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