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NachwuchsSommerschule für Kinder an der Hochschule Harz

16. August 2022, 12:48 Uhr

An der Hochschule Harz schnuppern Kinder und Jugendliche in einer "Sommerschule" in technische Studiengänge und haben beispielsweise Lego-Roboter zusammengebaut und mit eigenen Befehlen programmiert. MDR-Reporter Carsten Reuß hat sich die "Sommerschule" angeguckt.

Ein faustgroßes Gefährt auf drei Rädern dreht ein paar Kurven, fährt dann ein Stück geradeaus, hält schließlich an. Das Programm für diesen Bewegungsablauf ist das Ergebnis der ersten Projektstunde von Ole. Der guckt etwas unzufrieden auf den kleinen Roboter mit den drei Rädern. "Der dreht sich einmal, dann nochmal, fährt dann ein Stück, müsste dann eine Kurve fahren und wieder zurück kommen. Das macht er aber im Moment nicht", so der 12-Jährige, der aus Seesen im Westharz kommt.

Drei Tage Schnupperstudium

Ole ist einer von 17 Teilnehmern an der Sommerschule des Fachbereichs Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz. Seit 1998 findet diese immer zum Ende der Sommerferien statt. Drei Tage lang können dann Schülerinnen und Schüler der 9. bis 12. Klassen testen, wie ein technisches Studium abläuft und dabei auch ein wenig Hochschulluft schnuppern. Da werden dann Lego-Roboter programmiert, 2D-Animationen produziert, Modellautos programmiert oder digital kleine Fabriken geplant.

Was ist die "Sommerschule"?Damit Schüler technische Studiengänge kennenlernen können, führt die Hochschule Harz seit 25 Jahren eine "Sommerschule" durch. Nach zwei Jahren Corona-Pause hat nun der Fachbereich Automatisierung und Informatik in Wernigerode wieder Schüler der neunten bis zwölften Klassen für drei Tage eingeladen.

Die Sommerschule solle als Entscheidungshilfe für die Wahl von Studienrichtung und Studienort dienen, sagt Katharina Reich, die am Fachbereich arbeitet und die Veranstaltung mitorganisiert hat. "Wir wollen Lust machen für Informatik- und Ingenieurthemen. Wir zeigen praktische Übungen, die die Schüler auch selbst ausprobieren, damit sie dann auch die Frage beantworten können, wäre das etwas für mich", so Katharina Reich.

Test fürs Studium

Das Ausprobieren scheint auch der große Anreiz für eine Teilnahme zu sein. Bei Hanna zum Beispiel. Sie ist 15 Jahre alt und kommt aus Niedersachsen. Sie habe der Informatikunterricht in der Schule nicht besonders angesprochen, sagt sie. Nun ist sie nach Wernigerode gekommen, um außerhalb der Schule Erfahrungen zu sammeln.

Vielleicht habe es ja am Unterricht gelegen, dass ihr Informatik keinen Spaß machte, mutmaßt sie. Das will sie nun austesten. Außerdem wolle sie sich ausprobieren, um zu erfahren, was sie wirklich für die Zukunft interessiert. Sie sitzt mit zwei anderen Mädchen vor einem Computer und versucht, einen kleinen Animationsfilm zu produzieren.

Gute Erfahrungen mit Studienwerbung

Mit dieser Art Werbung für technische Studiengänge hat die Hochschule Harz gute Erfahrungen gemacht. "Immer sehr gut angenommen", so Katharina Reif, sei die Sommerschule gewesen. Ursprünglich sollte die Sommerschule einmal ausschließlich Mädchen für technische Studiengänge werben. "Sommerschule für Mädchen" hießen denn auch die ersten neun Veranstaltungen. Doch seit 2007 steht die Veranstaltung allen offen. Die Verantwortlichen hatten festgestellt, dass sie zunehmend auch bei Jungs für diese Studienrichtungen werben mussten.

Und das Konzept scheint auch diesmal anzukommen. Die ersten Eindrücke sind jedenfalls positiv. "Sehr schön, und die Leute sind nett", sagt zum Beispiel Hanna, und Ole meint: "Es ist kompliziert, es ist heiß und trotz offenem Fenster schwitze ich, aber es ist voll cool!"

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MDR (Carsten Reuß, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 16. August 2022 | 09:30 Uhr

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