Fördergelder in Gefahr? Kosten für Restaurierung von DDR-Schnellzug explodieren
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12. August 2024, 10:30 Uhr
Ein Stück ostdeutscher Zeitgeschichte erwacht in Halberstadt zu neuem Leben: Der DDR-Schnellzug VT 18.16 soll nach 20 Jahren auf dem Abstellgleis wieder rollen. Allerdings steigen die Kosten immer weiter. Und ein enger Zeitplan muss eingehalten werden – sonst sind Fördergelder in Gefahr.
- Im Zuge des Restaurierung des DDR-Schnellzuges muss eine neue Halle als Unterstand gebaut werden. Dabei sind auch neue Gleise notwendig.
- Die Zeit drängt. Bis Ende des Jahres muss das Projekt abgeschlossen sein.
- Der VT 18.16 war einst das Aushängeschild der Deutschen Reichsbahn.
Die Kosten für die Restaurierung des Schnellverkehrstriebzuges der Bauart "Görlitz" in Halberstadt im Landkreis Harz explodieren. Sechs Wagen des historischen DDR-Schnellzuges werden seit zwei Jahren beim Halberstädter Zug-Instandhalter Verkehrs-Industrie-Systeme Halberstadt saniert.
DDR-Schnellzug: Nicht eingeplante Kosten im sechsstelligen Bereich
Der gesamte Stahlbau der Waggons muss unter anderem erneuert werden. Der bisherige Unterstand des Zuges in Dresden ist nun allerdings baufällig geworden und steht nach der Restaurierung nicht mehr zur Verfügung. Eine neue Leichtbauhalle mit 150 Metern Länge muss daher neu gebaut werden.
Um den Zug dorthin zu bringen, braucht es zudem eine 150 Meter lange neue Gleisanlage. Die Kosten betragen insgesamt 300.000 Euro, die nicht eingeplant waren.
Verfallen Fördergelder? Der Zeitplan für die Restaurierung drängt
Zudem drängt der Zeitplan: Bis Ende des Jahres muss das Projekt abgeschlossen sein, sonst verfallen genehmigte Fördergelder in Millionenhöhe.
1968 wurde der "SVT Görlitz" erbaut, er wird in Halberstadt professionell wieder hergerichtet. Aktuell läuft der Innenausbau im Speisewagen. Alles soll wieder im damaligen Zustand erscheinen. Allerdings unter heutigen Bedingungen.
Der VT 18.16 war einst das Aushängeschild der Deutschen Reichsbahn, fuhr bis Wien und Kopenhagen. Bis 2003 waren die ursprünglich insgesamt acht Züge auf den Gleisen unterwegs, dann kamen sie aufs Abstellgleis.
MDR (Nadine Hampel, Daniel George) | Erstmals veröffentlicht am 10.08.2024
Dieses Thema im Programm: MDR um 4 | 08. August 2024 | 16:00 Uhr
steka vor 4 Wochen
Eigentlich ein Trauerspiel, da bemühen sich ein Häuflein Entuiasten um die Erhaltung von Eisenbahngeschichte. Wo bleiben die offiziellen Denkmalsschützer DB Museum, Verkehrsmuseum Dresden, die Deutsche Bahn ? Achso, das war ja gar kein TEE, das war ja ostdeutsche Konkurrenz, also kein Interesse.
Pattel vor 4 Wochen
Das war doch zuerwarten. Man möchte vieles aber es darf nichts kosten. So schön er aussieht aber er gehört ins Museeum.
Das sage ich als Görlitzer.......Der hatte seine Zeit.
Klabau Termann vor 4 Wochen
Für eine kurze Erklärung....:
Warum dieser "Rohstoff" überhaupt in den Verkehr kommen soll?
Welchen Zweck erfüllt dieses historische Gerät?
Wo ist der gesellschaftliche Nutzen?
Transportiert dieser Schrotthaufen überhaupt Menschen zu einen - auch nur ansatzweise - ökonomischen Zweck?
... danke ich jetzt schon.