Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge, 2016
An der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge entwendeten Unbekannte Buchstaben. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Erneuter Diebstahl Unbekannte entwenden Buchstaben in KZ-Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge

06. August 2023, 13:42 Uhr

Zum wiederholten Mal haben Unbekannte in der KZ-Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge Buchstaben einer Inschrift gestohlen. Die Täter entwendeten zwei "T" und einen Punkt. Im Außenlager der KZ Buchenwald starben im Zweiten Weltkrieg in zwölf Monaten 2.000 Männer.

In der Gedenkstätte für die Opfer des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge im Landkreis Harz haben Unbekannte die Buchstaben einer Inschrift von einer Steinsäule gestohlen. Wie die Polizei in Halberstadt am Samstag mitteilte, bestehen die gestohlenen Buchstaben aus Bronze, sind jeweils zehn mal fünf Zentimeter groß und waren mit Dübeln und Klebstoff am Mauerwerk befestigt.

Nicht der erste Diebstahl

Aus der Dübelbefestigung entfernten die Täter zwei "T" und einen Punkt, die zu einer längeren Gedenkinschrift gehören. Die Tat soll zwischen Mittwoch und Freitag begangen worden sein. Die Polizei sucht Zeugen. Bereits vor einigen Monaten war laut Polizei ein anderer Buchstabe entfernt worden.

Langenstein-Zwieberge: 2.000 Tote in zwölf Monaten

Die Gedenkstätte erinnert an die Häftlinge aus 23 Ländern des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge. Sie mussten von April 1944 bis April 1945 ein 13 Kilometer langes Stollensystem in den Thekenberg bei Halberstadt treiben, in dem Flugzeugteile produziert werden sollten. Infolge der körperlichen Anstrengung und der unzureichenden Ernährung starben innerhalb von zwölf Monaten fast 2.000 Männer, fast ein Drittel aller Häftlinge.

dpa, MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. August 2023 | 15:00 Uhr

5 Kommentare

THOMAS H am 08.08.2023

Anuk: Auch nur eine Mutmaßung: Es könnte auch ein Bürger aus Westdeutschland gewesen sein, welcher Ihre Mutmaßungen erzeugen möchte!?

Es ist eine Schändung, die zu verurteilen ist, bringt aber mit Sicherheit nicht Ihre Aussage "Ostdeutschland wie es leibt und lebt!" zum Ausdruck, denn mit dieser stellen Sie alle Ostdeutschen als "NAZIS" hin und das ist eine pauschale, nicht belegbare Aussage.

Anuk am 07.08.2023

Ostdeutschland wie es leibt und lebt!
Die neuen NAZIS versuchen die Erinnerung an die Verbrechen ihrer ideologischen Vorgänger zu zerstören, ganz so als ob man damit auch die Erinnerung an das Menscheitsverbrechen des Holocaust aus der Erinnerung tilgen könnte.

Naürlich sind dass nur Mutmaßungen, aber warum sonst sollte man in eine Gedenkstätte an die Opfer des Nationalsozialismus einbrechen und diese schänden?

Anita L. am 07.08.2023

Hallo MDR, sind Sie sicher, dass ein solcher Beitrag wie der von Ilse (der ja als Antwort auf hilflos' "Frage" quasi ein "Tatmotiv" auf Kosten des Mitforisten Thommi Tulpe darstellt) tatsächlich freigegeben werden muss?

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