Katrin Müller steht in der Lokwerkstatt der HSB vor einer Dampflok. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) bekommt ab dem 1. Juli eine neue Geschäftsführerin. Katrin Müller, seit zwölf Jahren im Unternehmen tätig und bislang verantwortlich für das Marketing und den Vertrieb der HSB, tritt die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Matthias Wagener an, der am 30. Juni in den altersbedingten Ruhestand verabschiedet wird. Darüber hat der Aufsichtsrat der HSB in seiner heutigen Sitzung im Wernigeröder Rathaus entschieden.
Die 36-jährige Katrin Müller ist die neue Geschäftsführerin der Harzer Schmalspurbahn. Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Ab Juli Neue Geschäftsführerin für die Harzer Schmalspurbahn

01. Juli 2023, 15:45 Uhr

Im Juli übernimmt die 36-Jährige Katrin Müller die Leitung der HSB und löst den bisherigen Leiter Matthias Wagener ab. Zwölf Jahre arbeitet sie schon im Unternehmen und hat einiges vor: Auf ihrem Plan stehen neben dem Ausbau des Schmalspurbahnnetzes auch Digitalisierung und Steinkohle-Alternativen.

Im Februar hat der Aufsichtsrat der Harzer Schmalspurbahnen seine zukünftige Geschäftsführerin Katrin Müller vorgestellt. Mit dem einstimmigen Beschluss des Rates wird der Noch-Geschäftsführer Matthias Wagener zum Juli abgelöst. Wagener hatte zuvor angekündigt, Ende Juni in den Ruhestand zu gehen.

Gleiches Unternehmen, neue Position

Einleben im Unternehmen braucht Müller sich nicht. Die 36-Jährige ist bereits seit zwölf Jahren bei den Harzer Schmalspurbahnen angestellt – angefangen hat sie als Praktikantin. Ab Sommer übernimmt sie die Leitung von 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und stellt sich den zugehörigen Herausforderungen.

Eine große Aufgabe, vor der die doch junge Geschäftsführerin nicht zurückscheut. "Ich bin sicherlich jung, aber ich bin mit der HSB aufgewachsen." Schon als Kind habe sie die Schmalspurbahn von der Haustür aus hören können. Daher weiß sie auch, wie wichtig die Loks für die Wirtschaft der Region sind. "Ich möchte dieses traditionsreiche Unternehmen gerne erhalten. Es ist der Tourismusmagnet schlechthin hier in der Region und das soll es auch bleiben."

Herausforderungen und Ziele

Durch ihre langjährige Erfahrung sind der 36-Jährigen auch Fachwörter wie 1.000 mm Meterspur oder Wirkungsgrad einer Dampfmaschine nicht neu. Als Ziel für die Zukunft möchte sie nicht nur die Erweiterung des Schmalspurbahnnetzes nach Pullmann City und Braunlage angehen. "In den nächsten Jahren möchte ich das Unternehmen weiter digitalisieren und auch Alternativen zur Steinkohle finden", so Müller. Momentan werden alle Dampfloks der Schmalspurbahn-Flotte mit Kohle betrieben.

Helfen wird ihr dabei nicht nur das Wissen, das sie sich durch ihr Studium in internationaler Betriebswirtschaftslehre und Business Consulting angeeignet hat, sondern auch ihre bisherige Erfahrung als Leiterin des Bereichs für Vertrieb und Marketing der HSB. "Ich kenne viele der Mitarbeiter und ich denke, ich habe immer ein offenes Ohr und das soll auch so bleiben, sodass die Mitarbeiter auch sagen, wenn irgendwas nicht funktioniert."

Fachkräftemangel bei der Harzer Schmalspurbahn

Auch wenn die 36-Jährige große Ziele hat, Sorgen macht ihr die Personalsituation. "Wir müssen in unserer Kommunikation ein bisschen was anpassen, damit wir einfach auch die Mitarbeiter erreichen und halten können, die wir haben." Zudem übernimmt sie mit der Leitung auch die Verantwortung für die Brockenbahn. Die musste dieses Jahr witterungsbedingt schon einige Fahrten ausfallen lassen und zieht den Gesamtumsatz des Unternehmens nach unten.

dpa, MDR (Cynthia Seidel, Swen Wudtke)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Februar 2023 | 17:00 Uhr

5 Kommentare

kleinerfrontkaempfer am 21.02.2023

Was ist ein Kohlemotor bei einer Dampflok!???
Sehr geehrter Redakteur, da hat die Recherche wohl das Dauerthema Klima mächtig aus den Schienen geschmissen.
Betr.wirtsch + Business Consulting sind längst nicht alles in einem technischen Unternehmen.

Hobby-Viruloge007 am 20.02.2023

HSB, dass sind doch die, die inzwischen 119 Euro für eine Stehplatz-Familienkarte Schierke-Brocken-Schierke haben wollen.

Ok, die Zugspitzkarte ist noch teurer, da wird aber mit der Rundreise via drei Bahnen mehr geboten.

steka am 20.02.2023

Na dann herzliche Glückwunsch. Die Wiederbelebung der Strecke nach Braulage ist eine gute Idee, nur ob da NRW mitspielt ? Alternativen zur Steinkohle finden wird schwer, ein paar Loks waren mal auf Ölfeuerung umgerüstet. Und bei Dieselloks- bzw. Triebwagen blieben die Fahrgäste aus. Is ist ja neben dem Schnaufen auch der Geruch von Dampf,Rauch und Öl, was den Reiz ausmacht. Und wes eilig hat oder sparen will nimmt eh den Bus.

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