Gegen das Waldsterben Freiwillige pflanzen Tausende neue Bäume im Harz

15. April 2023, 18:00 Uhr

Seit Jahren stirbt der Wald im Harz. Ein Unternehmer aus Schierke will dem etwas entgegensetzen und hat am Samstag zu einer Pflanzaktion aufgerufen. Dutzende Freiwillige haben sich trotz Regenwetter daran beteiligt. Zunächst sollen rund 15.000 Bäume gepflanzt werden, weitere Aktionen sind bereits geplant.

In Schierke im Harz haben Freiwillige am Samstag Bäume gepflanzt. Bei der Aktion an der neuen Rennrodelbahn und an den Mäuseklippen haben sich laut Organisator Thomas Rader rund 85 Personen beteiligt – trotz ungemütlichen, nasskalten Wetters. Sie seien auch aus entfernteren Orten angereist.

Insgesamt sollen am Fuße des Brockens demnach rund 15.000 Laubbäume gepflanzt werden. Dank der Freiwilligen kamen bereits tausende kleine Douglasien-, Lärchen-, Wildkirsch- und Bergahornbäumchen in die Erde. Was die Freiwilligen am Aktionstag nicht geschafft haben, solle später von Profis in die Erde gebracht werden.

Beitrag gegen das Waldsterben im Harz

Thomas Rader ist Vermieter und Gastronom in Schierke und hat eine Initiative zum Waldschutz gegründet. Er verwendet eigenen Angaben zufolge fünf Euro von jeder gebuchten Nacht in seinen Häusern, um damit bei Pflanzevents neue Bäume im Harz zu pflanzen. Samt Spenden seien schon mehr als 20.000 Euro zusammengekommen – davon kaufte er auch die 15.000 Setzlinge. Am Ende gab es Erbsensuppe für alle. Thomas Rader war sehr zufrieden mit der Resonanz. Er plant bereits die nächste Aufforstungsaktion, und wünscht sich möglichst viele Nachahmer.

Hintergrund Borkenkäfer, Stürme und Trockenheit haben in den vergangenen Jahren im Harz viel Schaden angerichtet – zum Beispiel starben Fichten ab, die als Monokultur gepflanzt worden waren. Über 20.000 Hektar Wald sind allein im Landkreis Harz zu Kahlflächen geworden. Deshalb laufen dort Wiederaufforstungsaktionen mit freiwilligen Helferinnen und Helfen – wie die am Samstag in Schierke.

MDR (Carsten Reuß, Maren Wilczek, Johanna Daher), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. April 2023 | 15:00 Uhr

6 Kommentare

ossireservation am 15.04.2023

EIgentlich die Aufgabe des Forstes und nicht irgendwelcher Freiwilliger. Während diese lobenswerter Weise Minisetzlinge pflanzen schlägt der Forst aktuell massiv alte urwaldähnliche Buchen und Eichen im Ostharzt, zum Beispiel um Ballenstedt. Dabei sind diese Buchen oft über 150 Jahre alt, speichern massiv CO2 und wurden Vom 3. Reich und der DDR verschont. Jetzt im Kapitalismus werden die Urwaldbuchen gerodet und zu cash gemacht. Während sich verwirrte Ökoaktivisten in NRW an irgendwelche Industrie-Waldplantagen klammern stört das Abholzen des natürliche Laubwaldes niemanden. Da braucht man sich nicht mehr über Brasilien und die Brandrodung aufregen. Schönen Abend noch.

ElBuffo am 16.04.2023

Kann ja aufgrund veränderter Stsndortbedingungen heimischer werden als tote Fichten.

ElBuffo am 16.04.2023

Also dort wird der Buchen(ur)wald gerodet und zurück bleibt nach wenigen Jahren tote Erde?

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