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Wassermassen450 Feuerwehreinsätze nach Unwetter im nördlichen Harz

25. April 2025, 11:37 Uhr

Überflutete Straßen und Schlammlawinen: Rund 450 Mal musste die Feuerwehr im nördlichen Harz am Mittwochabend nach einem Unwetter ausrücken. Ein Mensch wurde leicht verletzt. Auch in der Altmark gab es ergiebige Regenfälle.

Ein Gewitter mit starken Regenfällen hat im Norden des Landkreises Harz am Mittwoch zu Schäden und überfluteten Straßen geführt. Wie die Leitstelle MDR SACHSEN-ANHALT am Donnerstagmorgen mitteilte, ist dabei ein Mensch leicht verletzt worden.

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Demnach wurden mehrere Straßen rund um Osterwieck und Dingelstedt von Schlamm- und Wassermassen überspült. Mitunter standen sie bis zu einem Meter unter Wasser. Felder und Wege waren von einer dicken Eisschicht bedeckt, nachdem ungewöhnlich große Mengen an Hagel niedergegangen sind. Betroffen war auch die Bundesstraße 79. Meteorologen sprechen von einem sogenannten "Hagel-Superzellen-Ereignis", das sich über dem Harzvorland entladen habe.

Keller voll gelaufen, Feuerwehr im Großeinsatz

Die Feuerwehr hat nach eigenen Angaben rund 450 Einsätze registriert, 200 Helfer waren im Einsatz. Man habe fast alle Wehren aktiviert, hieß es am Mittwochabend aus der Leitstelle. 22 Wehren seien bis 23 Uhr im Einsatz gewesen, lautete die Bilanz am Morgen danach.

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Besonders viele Einsätze gab es demnach in den Regionen Osterwieck und Huy. Dort waren zahlreiche Keller voll gelaufen. Die Leitstelle nahm am Abend hunderte Anrufe entgegen. Größere Schäden oder Verletzte gab es aber nach aktuellen Informationen nicht. Wie der Kreis am Donnerstagnachmittag mitteilte, sind die stark verschmutzten und teilweise überschwemmten Kreisstraßen inzwischen wieder befahrbar; die Sperrungen wurden aufgehoben.

Ein Gewitter und starke Regenfälle haben am Mittwochabend zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt. Bildrechte: Enrico Kretschmar

Ergiebiger Regen auch in der Altmark

Rund 50 Liter Regen pro Quadratmeter in nur einer Stunde – dafür sorgten die starken Unwetter am Mittwochabend in Groß und Klein Gerstedt bei Salzwedel (Altmarkkreis Salzwedel). Der Feuerwehr zufolge wurde durch die Wassermassen von den umliegenden Äckern Schlamm über die Straßen bis in die Dörfer getragen.

Die Ortschaften waren nach Angaben der Ortsfeuerwehr bereits häufiger von Überflutungen bei Starkregen betroffen. Der Gerstedter Ortswehrleiter Christoph Rohdewohl forderte die Stadt Salzwedel auf, "endlich wirksame Schutzmaßnahmen" zu ergreifen.

Pegelstände an der Bode stabil

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft erwartet an der Bode und ihren Nebenflüssen aufgrund der vom DWD vorhergesagten überwiegend trockenen Witterung keinen Wiederanstieg der Wasserstände.

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Laut MDR-Wetter kann es am Freitag südlich der Börde noch etwas regnen oder nieseln. Später ist es überall trocken. Vor allem vom Harz über die Börde bis in den Elb-Havel-Winkel setzt sich die Sonne allmählich durch. Die Höchstwerte liegen zwischen 9 und 14 Grad, in der Altmark mit Sonne bis 18 Grad. Zum Wochenende wird es trockener und sonniger.

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MDR (Dennis Blatt, Oliver Leiste, Christian Franke, Michael Rosebrock, Mario Köhne, Anne Gehn-Zeller); dpa; zuerst veröffentlicht: 23. April 2025

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 24. April 2025 | 19:00 Uhr