Kosten für Löscharbeiten Nach Waldbrand am Brocken: Landkreis Harz bekommt Rechnungen in Millionenhöhe

11. November 2022, 16:32 Uhr

Etwa eine Woche lang hat im September das Großfeuer am Brocken die Feuerwehr in Atem gehalten. Hubschrauber und Löschflugzeuge mussten zu Hilfe gerufen werden. Der Brand hat im Nachgang nicht nur Diskussionen um Totholz ausgelöst, auch in finanzieller Hinsicht wirkt er noch nach.

Nach dem Brand im September am Brocken sind beim Landkreis Harz diverse Rechnungen eingetroffen, die nun beglichen werden müssen. Der Landkreistag Harz stimmte deshalb in dieser Woche zusätzlichen Ausgaben in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro zu, wie ein Sprecher am Freitag erklärte.

Harz will sich Waldbrand-Kosten vom Land erstatten lassen

Rechnungssteller seien etwa private Hubschrauber-Anbieter und Caterer, die die Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung unterstützt hatten. Zuerst hatte die "Volksstimme" berichtet. Bislang lag die "grobe Kostenschätzung" bei 3,2 Millionen Euro. Man befinde sich noch in diesem Rahmen, sagte der Sprecher. Allerdings rechne man mit weiteren finanziellen Forderungen, die nun "langsam eintrudeln" würden.

Der Landkreis Harz werde einen Antrag zur Erstattung der Kosten beim Land stellen, kündigte der Sprecher an. Aber es gebe noch keine Abschlussrechnung.

Brand am Brocken hielt Einsatzkräfte eine Woche in Atem

Im September hielt ein Brand am Brocken die Feuerwehr etwa eine Woche lang in Atem. Bis zu acht Löschhubschrauber und mehrere Löschflugzeuge aus Italien mussten die Feuerwehr im Kampf gegen die Flammen unterstützen. Der Brand löste eine Debatte zu den Ursachen der immer wiederkehrenden Brände im Harz aus.

Land, Kreis und Nationalpark Harz hatten sich darauf geeinigt, mehr Totholz aus dem Naturschutzgebiet zu holen und Brandschneisen für die Feuerwehr anzulegen. Hiergegen hatte wiederum der NABU Klage eingereicht. Die Natuschutzorganisation betrachtet die Harzer Schmalspurbahn als Hauptursache für viele Brände.

dpa/MDR (Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. November 2022 | 14:00 Uhr

5 Kommentare

Jedimeister Joda am 11.11.2022

Vielleicht muß man noch ein paar Gutachten einholen die Klarheit bringen ob Totholz wirklich brennt. Aus den Erfahrungen unserer Altvorderen könnte man aber auch gleich auf die Lösung es Problems kommen. Die Geschichte zeigt Wälder in denen das Totholz zu Brennholz in den Häusern wurde. Der Wald konnte bewirtschaftet werden. Das Einbringen und Verarbeiten von Totholz, also Ästen und Zweigen ist viel Handarbeit. Das Raustragen aus dem Wald ist eine schweißtreibende Angelegenheit und für eine solchen Knochenjob findest Du niemand. Wenn Äste und Zweige im Ofen verbrennen ersetzt es das Verbrennen von Öl Kohle u. Erdgas. Wäre doch toll.

O.B. am 11.11.2022

Und wenn es die Schmalspurbahn wäre was ja nicht bewiesen ist so ist es aber doch ein Fakt das das totholz wie zunder brennt.
Wenn man die Summen liest für eine Woche ist das schon richtig heftig.

walter helbling am 12.11.2022

@O.B. Wenn man bedenkt, dass ein Super-Puma um 12 000 €/Flugstunde kostet, dann dürfte da schon noch Einiges dazu kommen...

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