Nach Waldbrand bei Schierke So will der Nationalpark Harz die zerstörte Fläche wieder aufforsten

15. August 2022, 05:05 Uhr

Drei Tage lang haben Hunderte Einsatzkräfte im Harz gegen einen Waldbrand gekämpft, am Sonntagmorgen war er gelöscht. Vier Hektar Wald wurden laut Nationalpark bei dem Feuer zerstört. Doch dort, wo es gebrannt hat, sollen schon bald wieder neue Bäume wachsen.

Nachdem der Waldbrand im Harz bei Schierke gelöscht wurde, gibt es bereits Pläne zur Wiederaufforstung der zerstörten Fläche. Insgesamt sind laut Nationalpark bei dem Brand seit Donnerstag etwa vier Hektar Wald verbrannt. Auf ihnen sollen in zwei bis drei Jahren Buchen gepflanzt werden, sagte der Leiter des Nationalparks Harz, Roland Pietsch, dem MDR SACHSEN-ANHALT.

Schon jetzt sei ein Großteil des Areals bereits beräumt, so Pietsch. Denn für die Löscharbeiten seien Brandschneisen geschlagen worden, damit die Feuerwehr dort gefahrlos arbeiten konnte. So sind aktuell etwa 50 Prozent des vom Brand betroffenen Gebiets frei zugänglich.

Totholz als mögliche Brandursache?

Für Montag hat Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze (CDU) in Wernigerode zum Gespräch über den Waldbrand geladen. Ebenfalls angekündigt sind Nationalpark-Leiter Pietsch, der Landrat des Landkreises Harz, Thomas Balcerowski (CDU) sowie Vertreter der Feuerwehr und der Harzer Schmalspurbahnen. Bei dem Gespräch soll es unter anderem um die mögliche Ursache des letzten Brandes gehen, aber vor allem auch um Totholz. Dieses wird als möglicher Risikofaktor für Waldbrände gesehen.

Laut Einsatzkräften hatte das Totholz bei dem am Donnerstag ausgebrochenen Waldbrand unterhalb des Brockens die Löscharbeiten erschwert. Die vier bis fünf Meter hohen Baumleichen drohten unter der Feuerlast zusammenzubrechen und stellen so eine akute Gefahr für die Einsatzkräfte dar. Bei den Löscharbeiten konnte laut Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse deswegen die Kernzone des Brandes nicht betreten werden. Das Feuer musste stattdessen in der Mitte ausbrennen und an den Flanken aufgehalten werden.

Waldbrand nach drei Tagen gelöscht

Der Großbrand im Nationalpark Harz war am Donnerstagnachmittag bei Schierke unweit der Bahnstrecke der Harzer Schmalspurbahnen ausgebrochen. Nach komplizierten Löscharbeiten meldete die Stadt Wernigerode das Feuer am Sonntagmorgen als gelöscht. Personen wurden bei dem Brand nicht verletzt. Touristen, die auf dem Brocken waren, wurden in Sicherheit gebracht. Der Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen wurde eingestellt, die Zufahrtstraßen nach Schierke komplett gesperrt.

Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk und Forsten, Landwirte und auch der Tankzug der Harzer Schmalspurbahnen hatten im Nationalpark gegen die Flammen gekämpft. Wehren aus ganz Sachsen-Anhalt und Niedersachsen waren den Angaben zufolge in den Harz gekommen. Insgesamt seien rund 500 Kräfte vor Ort gewesen, sagte Kreisbrandmeister Lohse bei einer Pressekonferenz am Freitag. Im Zuge der Löscharbeiten wurde erneut heftige Kritik wegen fehlender Löschhubschrauber laut. Diese müssen derzeit von der Polizei angefordert werden und die Meldeketten dafür sind zu lang, um schnelle Hilfe zu gewährleisten.

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MDR (Kevin Poweska, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. August 2022 | 14:00 Uhr

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