EinheitsfeierlichkeitenWernigerode: Gemeinsam singen für Freiheit, Einheit, Hoffnung
Der Tag der Deutschen Einheit ist inzwischen auch ein fester Termin für "Deutschland singt und klingt". Bundesweit wurde dazu in hunderten Städten und Dörfern am Donnerstagabend zu einem offenen Singen eingeladen – so auch in Wernigerode.
- In Wernigerode wurde am Donnerstagabend im Rahmen der Aktion "Deutschland singt und klingt" gesungen.
- Die Organisatoren möchten, dass die Besucher und Teilnehmer einen schönen Abend haben – und es scheint zu funktionieren.
- Wegen des schlechten Wetters wurde in der Johanniskirche gesungen – normalerweise singt und klingt es vorm Rathaus.
Die Johanniskirche in Wernigerode im Landkreis Harz ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Stefan Jokel dirigiert den Bläserkreis zu 'Kein schöner Land'. Und damit niemand seinen stimmlichen Einsatz verpasst, gibt er auch dem singenden Publikum ein Zeichen.
Grönemeyer, Puhdys, Comedian Harmonists
Es folgen Songs von Grönemeyer, den Toten Hosen oder den Comedian Harmonists. An 'Mein kleiner, grüner Kaktus' haben alle ihre wahre Freude. "Es soll ganz bewusst durch verschiedene Genres gehen", meint Jokel und beschreibt eine musikalische Reise von Rock, Pop über Schlager bis hin zum Kirchenchoral. Jeder solle sich im Repertoire wiederfinden, das sei die Idee der bundesweit einheitlichen Songzusammenstellung. Und da kommt in Wernigerode "Alt wie ein Baum" von den Puhdys besonders gut an. Auf den Kirchenbänken ist man unisono textsicher – kaum jemand, der diesen Kulthit nicht auf den Lippen hat.
Freude ist es auch, was der ökumenische Arbeitskreis der christlichen Kirchengemeinden erreichen möchte. Unter dem Motto 'Freiheit, Einheit, Hoffnung.' stellt Stefan Jokel zum Einheitstag das Singen in Wernigerode auf die Beine. "Danke zu sagen, und Dank auch zu empfinden für die Wiedervereinigung, für die friedliche Revolution", das ist ihm ein inniges Bedürfnis. "Ich war zwar zu klein, um damals all das Geschehene so richtig zu empfinden." Aber eben all das mit Dankbarkeit zu bewahren, sei ihm das größte Ziel.
Und das singende Publikum sieht es ähnlich. Die Freude über ein gemeinsames Land spricht aus den Augen vieler. Sie möchten es nie wieder anders haben. Eine ältere Dame etwa bezieht sich im Dreiklang des Mottos auf die Hoffnung. Sie hoffe, dass Deutschland noch besser zusammenwachse und einander wohlgesinnt bleibe. Und sie ergänzt mit Blick auf die weltweiten Spannungen, dass auch der Frieden bleibe und sich vielerorts verfestigen möge.
Schlechtes Wetter verhindert Singen auf Marktplatz
Normalerweise singt und klingt es am Abend des 3. Oktober in der Rathauskulisse auf dem Marktplatz von Wernigerode. Doch wie schon im letzten Jahr, der Wettergott hatte etwas dagegen. Wegen des Schmuddelwetters wurde unter dem Dach der Johanniskirche musiziert, was Stefan Jokel mit Fassung nimmt.
"Die vielen Kerzen der vielen Leute auf dem Markt machen echt was her und das hat eine gewisse Replik auf das Geschehen 1989. Aber gut, dafür hat die Johanniskirche eine wunderbare Akustik", schmunzelt er. Und voller Hoffnung sieht er dem Tag der Deutschen Einheit 2025 entgegen. Dann werde bestimmt besseres Wetter für "Deutschland singt und klingt" auf dem Wernigeröder Marktplatz.
Generation Grenzenlos – Gen Z zwischen Ost und West
MDR (Swen Wudtke, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 03. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
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