Trotz HängepartieIntel: Land plant S-Bahn und neue Straßen zur Baufläche
Neue Kreuzungen, tausende Parkplätze, eine S-Bahn-Anbindung: Trotz des vorläufigen Intel-Aus plant die Landesregierung rund um den High-Tech-Park bei Magdeburg riesige Verkehrsprojekte. Gebaut werden solle schrittweise, abhängig vom Ansiedlungsgeschehen.
Trotz wackelnder Intel-Ansiedlung erwartet die Landesregierung rund um den geplanten High-Tech-Park (HTP) bei Magdeburg ein deutlich steigendes Verkehrsaufkommen. Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) stellte dazu am Dienstag in Magdeburg Maßnahmen vor, um den erwarteten Pendlerverkehr in geordnete Bahnen zu lenken.
Wegen High-Tech-Park: Straße soll vierspurig werden
Dazu gehört ein vierspuriger Ausbau der Landesstraße L 50 zwischen der A-14-Anschlussstelle Wanzleben und der Kreuzung zur Kreisstraße K 1163. Des Weiteren sollen neun neue Straßenkreuzungen im Umfeld des Industriegebiets entstehen und etwa 8.000 Parkplätze im HTP. Geplant sind auch eine S-Bahn-Verbindung zwischen dem Magdeburger Hauptbahnhof und dem HTP sowie neue Buslinien. Zudem sind laut Hüskens 20 Kilometer neue Radwegstrecken erforderlich.
"Unser Ziel ist ein ÖPNV-Anteil von bis zu 25 Prozent am gesamten Pendlerverkehr", so Hüskens. Dafür brauche es ein attraktives Angebot. Die Kosten liegen dem Verkehrsministerium zufolge mittelfristig bei insgesamt 75 Millionen Euro.
Intel-Standort: Noch keine weiteren Investoren
Erarbeitet wurde das vorgeschlagene Verkehrskonzept, nachdem der US-Chiphersteller Intel angekündigt hatte, ein Werk auf dem Eulenberg bei Magdeburg aufzubauen. Nachdem Intel das Projekt allerdings auf Eis gelegt hat, ist die Zukunft des Areals unklar.
Intel verfügt über etwa ein Drittel der Fläche des High-Tech-Parks. Die anderen Teile sind für weitere Firmenansiedlungen wie Zulieferer vorgesehen. Nach Angaben des Finanzministeriums sind bislang noch keine Flächen an andere Investoren verkauft worden. Es gebe eine Vormerkungsliste von Unternehmen, die sich gerne ansiedeln wollten, sagte eine Sprecherin.
Landesregierung gibt sich optimistisch
Die Landesregierung gibt sich weiterhin optimistisch. Ein so großes, zusammenhängendes Industriegebiet sei selten, sagte Hüskens. Entsprechend könne sich dafür auch ein anderes großes Unternehmen finden. Das geplante Industriegebiet sei ein Filetstück, ergänzte Regierungssprecher Matthias Schuppe. "Wir haben keine Sorgen, dass wir das nicht voll bekommen." Wirtschaftsminister und Ministerpräsident seien aktiv unterwegs, um Investoren anzusprechen.
Für die geplanten Verkehrsmaßnahmen will das Land nun zunächst in die Planung gehen. Die bauliche Umsetzung werde dann jedoch erst schrittweise erfolgen, je nach Ansiedlungsgeschehen.
MDR (Daniel Salpius), dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 12. November 2024 | 19:00 Uhr
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