"Enkeltrick" per Handy-Chat Betrug in Burg: Vater überweist vermeintlicher Tochter mehrere Tausend Euro

Ein 53-Jähriger aus Burg ist Opfer einer Betrugsmasche geworden und hat mehrere Tausend Euro verloren. Der oder die Täter hatten ihn über einen Nachrichtendienst per Smartphone kontaktiert und sich als Tochter ausgegeben. Die Polizei mahnt zur Vorsicht im Umgang mit fremden Telefonnummern.

In einem WhatsApp-Chat werden Eltern über angebliche neue Kontaktdaten der Kinder informiert.
In Sachsen-Anhalt sind im ersten Quartal 2022 rund 200 Whatsapp-Betrugsfälle angezeigt worden. (Symbolbild) Bildrechte: MDR/André Plaul

In Burg im Jerichower Land ist ein Mann Opfer eines Überweisungsbetrugs geworden. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich ein oder mehrere Täter über einen bekannten Nachrichtendienst auf dem Handy gemeldet und sich als Tochter des Mannes ausgegeben. In der Nachricht bat die vermeintliche Tochter um Geld, um ihre Schulden begleichen zu können. Der 53-Jährige überwies daraufhin 4.000 Euro auf verschiedene Konten.

Die Polizei appelliert deshalb an die Bürger, vorsichtig bei fremden Nummern zu sein, wenn sich die Anrufenden als Familienangehörige ausgeben. Wer unsicher ist, solle am besten diejenige Person anrufen und nachfragen.

Betrugsmasche geändert: Vom Anruf zur Nachricht

Betrüger haben sich zuletzt vermehrt vom Telefon auf Messenger-Dienste verlagert, da immer mehr Senioren auch Nachrichtendienste wie WhatsApp nutzen, um etwa mit ihren Kindern in Kontakt zu bleiben. Ihre Masche läuft dabei immer gleich ab: Eine unbekannte Nummer schickt eine Nachricht und gibt vor, Sohn oder Tochter zu sein, deren Handy leider defekt sei. Nach einer vertraut klingenden Begrüßung inklusive Herzchen und Kuss-Smileys kommen die Betrüger rasch zur Sache und wollen mit einer vermeintlichen Notlage schließlich ihren Opfern Geld abluchsen. Die Opfer wollen ihren Kindern helfen, doch ihr Geld landet schließlich auf einem Konto, das die Betrüger eingerichtet haben und leerräumen.

Die Betrugsmasche ist nicht ganz neu

Die Betrugsmasche mit dem defekten Handy und den Geldproblemen ist nicht ganz neu. Bereits im letzten Jahr warnten Polizei und Verbraucherzentralen. Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt (LKA) meldete allein für die ersten drei Monate in diesem Jahr 200 Fälle, in denen über den "Enkeltrick" per WhatsApp und andere Messengerdienste Geld erbeutet wurde. Die ergaunerten Beträge reichten von 700 bis 5.000 Euro. Das LKA geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

Mehr zum Thema Betrug

MDR (Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. September 2022 | 14:00 Uhr

4 Kommentare

wer auch immer vor 27 Wochen

Wer ohne kurz nachzufragen oder rückzurufen Geld überweist, hat entweder zu viel das es ihm nicht interessiert oder ist gleichgültig.
Ähnlich dem Enkeltrick, den eigenen Kindern nicht zu Lebzeiten eine Freude mache, selber schuld.
Gut, goldene Griffe am Sarg sehen auch gut aus...
Auch wenn im Alter der Geist nachlässt, dann halt vorher Schenken.

Denkschnecke vor 27 Wochen

Natürlich ginge das technisch, aber eben nicht rechtlich. Wenn man sich selbst entschieden hat, sein Geld jemandem zukommen zu lassen ohne festgelegte Gegenleistung (wie bei einem Kaufvertrag), kann man sich nun mal nicht hinterher wieder umentscheiden. Ist doch nicht schwer zu verstehen?

Stadtkind vor 27 Wochen

Nein kann man nicht bei eigener Überweisung

Mehr aus Jerichower Land, Magdeburg, Salzlandkreis und Börde

Mehr aus Sachsen-Anhalt