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Die Lkw-Unfälle auf der A2 am Dienstag haben in der Region rund um Magdeburg für lange Staus gesorgt. Bildrechte: MDR/Matthias Strauß

Verkehrschaos Ständig Unfälle auf der A2: Jerichower Land verlangt schnellere Bauarbeiten

13. Juli 2022, 17:59 Uhr

Nach zwei schweren Lkw-Unfällen mit Toten und Verletzten auf der A2 fordert der Landkreis Jerichower Land, die Bauarbeiten an der Autobahnbrücke bei Hohenwarthe zu beschleunigen. Beide Unfälle hatten zu langen Staus geführt. Das sorgte zum Teil bis tief in die Nacht für ein Verkehrschaos in der Region rund um Magdeburg.

Wegen der zahlreichen schweren Unfälle fordert der Landkreis Jerichower Land, dass die Bauarbeiten an der Autobahnbrücke bei Hohenwarthe endlich fertiggestellt werden. Landrat Steffen Burchhardt (SPD) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, jeder größere Unfall belaste den gesamten Landkreis. Deshalb dränge man darauf, dass solche Bauarbeiten möglichst schnell durchgeführt würden.

Es müssten Firmen beauftragt werden, die auch nachts und am Wochenende arbeiteten. Hintergrund sind die Verzögerungen bei den Bauarbeiten an der Brücke der A2 über die Elbe wegen Lieferengpässen. Statt Ende des Monats sollen sie nun erst im November zu Ende gehen.

Landrat des Jerichower Lands Landrat Steffen Burchhardt
Aus Sicht des Landrats Steffen Burchhardt belastet jeder größere Unfall den gesamten Landkreis Jerichower Land. Bildrechte: MDR/Olga Patlan

Ausgeschaltete Notbremsassistenten und keine abgestimmten Ampelphasen

Als weiteren Grund für die Unfälle sieht Landrat Burchhardt, dass Notbremsassistenten an den Lkws oft ausgeschaltet würden. Hier sei der Gesetzgeber gefragt. Außerdem habe er eine Anfrage an die Stadt Magdeburg gestellt, ob im Falle solcher Unfälle die Ampelphasen auf den Umleitungsstrecken verändert werden könnten.

Notfalls müssten Polizisten den Verkehr regeln, um die Staus schneller aufzulösen. Die Stadt habe seine Anfrage jedoch noch nicht beantwortet.

Hohe Belastungen für die Feuerwehr

Zugleich werden die Unfälle auf der A2 auch für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr mehr und mehr zur Belastung. Mösers Wehrleiter Johannes Heinrich sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die Unfälle passierten meistens vormittags. Das stelle für die Kameraden eine Mehrbelastung dar, "weil sie entweder den Arbeitsplatz verlassen müssen und ihre Arbeitgeber das auch mittragen müssen, oder weil sie als Schichtarbeiter, die gerade aus dem Nachtdienst gekommen sind, sonst eigentlich schlafen würden."

Erst am Dienstag ist es auf der A2 sowohl bei Lostau als auch bei Alleringersleben zu schweren Lkw-Unfällen mit Toten und Verletzten gekommen. Teilweise sind die Fahrzeuge ausgebrannt. Nach MDR-Informationen gab es lange Staus, auch auf den Umleitungsstrecken sowie im Magdeburger Stadtgebiet. Sie hatten bis tief in die Nacht Auswirkungen – und sorgten in und um Magdeburg für ein Verkehrschaos.

MDR (Marila Zielke, Thomas Tasler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Juli 2022 | 16:00 Uhr

4 Kommentare

denny am 14.07.2022

Das schlimmste sind die ständigen Todesopfer was scheinbar niemanden interessiert.
Desweiteren haben die lkw auf der Umleitunsstrecke die ganze Straße kaputt gefahren und die wird der Bund nicht bezahlen da bleibt das Land oder die Gemeinden drauf sitzen.

Basil Disco am 14.07.2022

Schwere Verkehrsunfälle auf den Autobahnen sind im ländlichen Raum für die kleinen freiwlligen Dorffeuerwehren überhaupt nicht beherrschbar. Ich finde es unverständlich warum es nicht analog zur Autobahnpolizei auch eine Autobahnfeuerwehr gibt.

wo geht es hin am 13.07.2022

"Es müssten Firmen beauftragt werden, die auch nachts und am Wochenende arbeiteten. Hintergrund sind die Verzögerungen bei den Bauarbeiten an der Brücke der A2 über die Elbe wegen Lieferengpässen."
Ach? Und die neu zu beauftragenten Firmen haben wohl keine Lieferengpässe? Selten so gelacht. Und woher soll man die für Schicht - und Wochenendarbeit zusätzlich benötigten Baufachleute denn hernehmen? Aus dem 3 - D - Drucker vielleicht?
Man man man - manche leben aber sowas von an der Realität vorbei...
Und noch was zur steigenden Belastung der freiwilligen Feuerwehren: sowas kommt von sowas - war da nicht so ne Teilelektrokarre involviert, die aufwändig erst mal in einem Spezialcontainer versenkt werden musste, um den Brand zu ersticken? Wie lange hat das im Gegensatz zu einem "normalen" Fahrzeugbrand gedauert? Geliefert wie bestellt. Und es werden immer mehr - und damit auch die Arbeit für die Feuerwehren. Aber die Entscheider müssen auch nicht löschen - die Drecksarbeit machen ja andere.

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