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Wegen steigender EnergiekostenWasserburg Gommern muss schließen

17. November 2022, 15:28 Uhr

Viel Geschichte steckt in den Mauern der Wasserburg in Gommern. Die Tausende Jahre alte Burganlage wurde sogar als Haftanstalt genutzt. Das beliebte Hotel muss nun den hohen Energiepreisen Tribut zollen. Die Betreiber stellen Ende November den Betrieb ein.

Die bei Brautpaaren beliebte Wasserburg in Gommern muss schließen. Wie die Betreiber des Hotels auf ihrer Internetseite mitteilten, stellen sie den Betrieb auf der Burg Ende November ein.

Kosten verfünffacht

Schon vor einigen Wochen hatte der Eigentümer Berichten der Volksstimme zufolge erklärt, dass sich die Energiekosten wegen der hohen Preise auf rund 400.000 Euro im Jahr verfünffacht haben.

948 erbaut, 1578 abgerissen

Die Wasserburg Gommern wurde erstmals 948 urkundlich erwähnt. 1578 ließ der sächsischen Kurfürsten August der Starke die ursprüngliche Burg abreißen und durch ein Renaissance-Jagdschloss ersetzen.

Als Gefängnis genutzt

1853 richteten die Preußen dann ein Gefängnis in der Burg ein, das auch von den Nationalsozialisten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs benutzt wurde. Nach dem Krieg nutzten die Sowjets das Gefängnis weiter. Erst Mitte der 1950er-Jahre wurde die Haftanstalt aufgegeben.

Vom Berufsbildungszentrum zum Hotel

Danach wurde das Schloss als Berufsausbildungszentrum genutzt und 1990 durch die Treuhand verkauft und zehn Jahre als Hotel- und Gaststättenbetrieb mit eigener Bierbrauerei genutzt. Nach zwischenzeitlicher Schließung und Zwangsversteigerung wurde die Wasserburg im Dezember 2008 unter neuer Leitung wiedereröffnet. Sie ist seit Jahren für Hochzeiten beliebt, auch für ihr Restaurant und das selbstgebraute Bier.

MDR (Moritz Arand)

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Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. November 2022 | 08:30 Uhr

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