"Eine Stadt für alle" Magdeburg gedenkt der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg
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Am Sonntag jährt sich die Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg zum 77. Mal. Mit der Aktionswoche "Eine Stadt für alle" will die Initiative "Weltoffenes Magdeburg" dem gedenken. Bis zum 27. Januar finden Veranstaltungen wie Mahnwachen, Lesungen und Filmvorführungen statt, wegen der Pandemie meist digital. Ein Überblick.

Magdeburg gedenkt auch in diesem Jahr der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg am 16. Januar 1945. Am Sonntagnachmittag ist eine Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) auf dem Westfriedhof geplant. Es werden Kränze niedergelegt. Anschließend wird die Aktionswoche "Eine Stadt für alle" eröffnet, die vom 16. bis zum 27. Januar stattfindet. Die Aktionswoche hat 2019 die "Meile der Demokratie" abgelöst, die bis dahin die größte zivilgesellschaftliche Demonstration der Stadt war.
Weitere geschichtliche Einblicke zur Bombardierung Magdeburgs:
Mit unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen will die Initiative "Weltoffenes Magdeburg" in der Woche für Frieden, Weltoffenheit und Toleranz werben. Da Rechtsextreme und Populisten den Tag immer wieder für Aufmärsche und menschenfeindliche Propaganda nutzen, sei es wichtiger denn je, sich für Vielfalt und Weltoffenheit einzusetzen, teilte die Initiative mit.
Gerade weil der 16. Januar ein für Magdeburg in schrecklicher Weise bedeutsames Datum ist, machen wir uns gemeinsam für ein tolerantes und weltoffenes Magdeburg stark. Wir wollen zeigen, dass Hass und Ausgrenzung zu keiner Zeit Platz in unserer Stadt haben.
Mahnwachen, Lesungen, Filme
Am frühen Sonntagabend (17.00 Uhr) ruft das Theater Magdeburg zu einer Lichterkette durch die Innenstadt auf. Mit Kerzen und Plakaten soll für ein friedliches Miteinander geworben werden.
Als Schirmherr wird Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) die Aktionswoche anschließend um 18 Uhr mit einem Grußwort auf dem Alten Markt eröffnen.
Es sollen gemeinsam Friedenslieder gesungen werden - pandemiebedingt sollen die Magdeburger vorwiegend digital mitmachen. Nur wenige Hundert Sänger und Chormitglieder sind laut den Organisatoren auf dem Markt dabei. Ein Notenheft für das gemeinsame Singen ist online abrufbar. Über den Offenen Kanal Magdeburg und verschiedene Streamingdienste wird die Veranstaltung übertragen. Den Link zu einem Livestream finden Sie hier.
Der Aktionskalender enthält mehr als 40 Termine. Neben Mahnwachen und Demonstrationen wird es digitale Lesungen, Filmvorführungen und Vorträge geben, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und gleichzeitig Bezüge zu aktuellen Herausforderungen und Krisen herstellen. Zudem wird es zahlreiche Aktionen und Führungen geben, die sich etwa mit der jüdischen Geschichte Magdeburgs auseinandersetzen.
Eine Liste mit allen geplanten Aktionen und Veranstaltungen finden Sie auf der Webseite der Aktionswoche. Impressionen vom Singen 2020 finden Sie hier:
Aktionswoche seit 2019
Die Initiative "Weltoffenes Magdeburg" hat sich 2018 gegründet und wird von etwa 100 Vereinen, Verbänden und Organisationen unterstützt. Bereits seit drei Jahren organisiert sie in Magdeburg jährlich eine Aktionswoche zum Gedenken an die Zerstörung Magdeburgs. Sie geht immer bis zum 27. Januar – dem Tag, an dem im Jahr 1945 das Konzentrationslager Auschwitz befreit wurde.
In den vergangenen Jahren sind aus Sicht der Veranstalter immer wieder viele Neonazis durch die Stadt marschiert und haben die Geschichte anders erzählt. Die wachsende Aggressivität bei Corona-Demos, an denen auch rechte Gruppen teilnehmen, sei ein Grund mehr, für Solidarität und gesellschaftliches Miteinander zu werben, so die Initiative.
MDR (Fabienne von der Eltz, Leonard Schubert)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 16. Januar 2022 | 07:00 Uhr
ralf meier vor 18 Wochen
Hallo faultier, eine Rückmeldung, in der ich die Unterstellungen der Initiative "Weltoffenes Magdeburg' gegenüber Corona Demonstranten kritisierte, wurde im Sprachgebrauch der Moderation 'Nicht freigeschaltet'. Um eine erneute 'Nichtfreischaltung' zu vermeiden, belasse ich es im zweiten Anlauf bei der meinungsäußerung, das ich ''Solidarität und gesellschaftliches Miteinander" eher bei den Corona Demonstranten sehe als bei der Initiative ' "Weltoffenes Magdeburg'.
@Moderation, ist natürlich nur meine ganz pers Meinung, die ich hier gerne zur Disposition stelle, sofern sie dies nicht durch eine erneute 'Nichtfreischaltung' verhindern.
Denkschnecke vor 18 Wochen
Niemand setzt, soweit ich das mitbekommen habe, Demos (die ja gar keine sind, sondern "Spaziergänge") mit der Bombardierung gleich. Vielmehr haben neue Nazis diesen Tag der Trauer jahrelang dazu missbraucht, die Ursache dieses Krieges zu vertuschen und die deutsche Nation als unschuldiges Opfer hinzustellen. Weil viele genau DAS als das Letzte an diesem Tag ansehen, gibt es diese Aktionswoche.
faultier vor 18 Wochen
Hier werden Corona Demos und eine Bombardierung mit tausenden von Toten auch aus meiner Verwandschaft in einen Topf geworfen ,nein meine Herrschaften Veranstalter in meinem Namen nicht ,das ist ja wohl das letzte.