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Beratung beim LandesverwaltungsamtAnschlag in Magdeburg: Wie Betroffene Entschädigung bekommen

21. Februar 2025, 19:21 Uhr

Nach dem Anschlag von Magdeburg können betroffene staatliche Hilfe und Entschädigung bekommen: etwa für Pflege, Hilfsmittel oder psychotherapeutische Unterstützung. Beim Landesverwaltungsamt sind rund 270 Anträge dafür eingegangen. Die Behörde unterstützt dabei, den Bedarf und die Möglichkeiten für Hilfen zu ermitteln. Dafür wurde jetzt ein neues Terminportal freigeschaltet.

Rund zwei Monate nach dem Anschlag in Magdeburg haben Opfer, Angehörige und Hinterbliebene bislang insgesamt 271 Anträge auf Entschädigung gestellt. Das teilte das zuständige Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt mit. Das soziale Entschädigungsrecht regelt unter anderem staatliche Hilfen für Pflegeleistungen, für Hilfsmittel wie Prothesen oder Bestattungsgeld.

Landesverwaltungsamt startet Terminportal für Beratung zu Entschädigung

Ziel sei, die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen des Attentats so weit wie möglich auszugleichen, teilte das Landesverwaltungsamt mit. Es sei bereits eine Vielzahl von Beratungs- und Unterstützungsanfragen eingegangen. "Wir führen den Betroffenen durch das soziale Entschädigungsrecht, klären die Bedarfe ab und werden entsprechend für den Betroffenen tätig", sagte Abteilungsleiter Ragner Wenzel MDR SACHSEN-ANHALT.

Das umfasse beispielsweise die Organisation von psychotherapeutischen Frühinterventionen. So hätten die Betroffenen Anspruch auf 15 Sitzungen bei der Traumaambulanz, Kinder sogar auf 18. Außerdem trage das Landesverwaltungsamt die Kosten von ärztlichen Behandlungen, die die Krankenkasse nicht übernehme.

Wir führen den Betroffenen durch das soziale Entschädigungsrecht, klären die Bedarfe ab und werden entsprechend für den Betroffenen tätig.

Ragner Wenzel | Landesverwaltungsamt

Damit Betroffene leichter einen Beratungstermin vereinbaren können, hat die Behörde ein neues Portal freigeschaltet. Abteilungsleiter Wenzel sagte, man wolle aktiver auf die Betroffenen zugehen. Er rechne damit, dass die Zahl der Anträge nun weiter steige.

Mehrere Millionen Euro Spenden nach Anschlag in Magdeburg

Neben den gesetzlichen Hilfen gibt es viele Spenden. Auf Spendenkonten der Stadt Magdeburg und von Hilfsorganisationen sind den Angaben nach bislang mehr als 2,7 Millionen Euro eingegangen. Die Gelder werden demnach seit Januar an Betroffene des Anschlags verteilt.

Am 20. Dezember raste ein Attentäter mit dem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt. Sechs Menschen starben bei dem Anschlag, knapp 300 wurden verletzt. Von der Tat betroffen waren laut dem Opferbeauftragten des Bundes mehr als 1.200 Menschen, etwa dadurch, dass sie Angehörige verloren haben oder Augenzeugen der Tat waren.

Mehr zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg

dpa, MDR (Christoph Dziedo, Lukas Mauri, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Februar 2025 | 17:00 Uhr

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