Maßregelvollzug Bernburg 1 min
Der Ärztliche Direktor des Maßregelvollzugs Bernburg ist bereits seit März nicht mehr freigestellt. (Archivbild) Bildrechte: MDR
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 29.04.2025 07:00Uhr 00:36 min

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Nach vorläufiger Freistellung Magdeburg-Anschlag: Salus hebt Freistellung des Direktors auf

29. April 2025, 10:43 Uhr

Der Attentäter von Magdeburg hatte an seiner Arbeitsstelle, dem Maßregelvollzug Bernburg, Pläne für einen Anschlag angedeutet. Nachdem dies bekannt geworden war, wurde der Ärztliche Direktor der Klinik vorläufig freigestellt. Der Aufsichtsrat des Unternehmens arbeitet das auf. Die Freistellung des Direktors ist inzwischen beendet. Er und das Unternehmen gehen inzwischen aber offenbar getrennte Wege.

Der Klinikbetreiber Salus hat die Freistellung des Ärztlichen Direktors des Maßregelvollzugs Bernburg aufgehoben. Die landeseigene Salus gGmbH ist der frühere Arbeitgeber des Attentäters von Magdeburg – und hatte den Direktor im Februar freigestellt, nachdem bekannt geworden war, dass Taleb A. seine Pläne auf der Arbeit angedeutet haben soll.

Salus: "Keine Vorwürfe, die arbeitsrechtliche Maßnahmen rechtfertigen"

Nun teilte die Salus mit, ein Zwischenbericht lasse "bereits jetzt erkennen, dass dem Ärztlichen Direktor im Zusammenhang mit der Beschäftigung des Attentäters keine Vorwürfe gemacht werden können, die arbeitsrechtliche Maßnahmen rechtfertigen."

Die Salus Klinik Bernburg hat ihre Fahnen auf Halbmast gesetzt. 1 min
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Der Ärztliche Direktor des Maßregelvollzugs Bernburg ist bereits seit Mitte März nicht mehr freigestellt.

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Salus und Direktor gehen offenbar inzwischen getrennte Wege

Die Freistellung sei am 18. März 2025 beendet worden. Laut einem Bericht der "Magdeburger Volksstimme" haben die Salus und der Direktor im Anschluss das Arbeitsverhältnis beendet. Das Unternehmen möchte sich dazu nicht äußern. "Die Aufgaben der Ärztlichen Direktion im Maßregelvollzug Bernburg werden seit Beginn der Sonderprüfung von der Stellvertreterin des Ärztlichen Direktors wahrgenommen", sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

Die Salus ist eine gemeinnützige Betreibergesellschaft für sozialorientierte Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt, wie den Maßregelvollzug in Bernburg. Taleb A., der dort als Stationsarzt tätig war, hatte im August 2024 offenbar gegenüber Kollegen Anschlagspläne angedeutet. Am 20. Dezember fuhr er mit einem Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt. Sechs Menschen wurden bei dem Anschlag getötet, fast 300 verletzt.

Nach Anschlag von Magdeburg: interne Untersuchungen der Salus dauern an

Nachdem die Andeutungen am früheren Arbeitsplatz des Attentäters bekannt wurden, hatte der Aufsichtsrat der Salus eine Sonderprüfung beauftragt. Der ärztliche Direktor war im Rahmen dieser internen Untersuchungen vorläufig freigestellt worden. Man wolle ihn und die Ermittlungen schützen, hieß es damals.

Da der aktuelle Ermittlungsstand nur ein Zwischenbericht und noch nicht abgeschlossen sei, könne man keine Details ausführen. Es gehe dabei unter anderem um Auffälligkeiten im Beschäftigungsverhältnis, fachliche Kompetenzen und das Verhalten des Attentäters.

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dpa, MDR (Maren Wilczek, Martin Nass, Michael Rosebrock, Alisa Sonntag) | Erstmals veröffentlicht am 28.04.2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. April 2025 | 07:00 Uhr

3 Kommentare

Altlehrer vor 3 Wochen

Mittlerweile wird immer deutlicher, dass es kein individeuelles Fehlverhalten Verantwortlicher gegeben hat. Weder durch die Stadt, weder durch Land und Bund, nicht durch die Polizei und nicht durch den Arbeitgeber. Zumindest ist niemand bereit, Verantwortung zu übernehmen, aber immer schnell dabei, anderen die Schuld zuzuschieben. Die Stadt Magdeburg und das Land geben ein beschämendes Bild nach außen ab.

pwsksk vor 3 Wochen

"Der ärztliche Direktor wurde freigestellt", vor dem Anschlag. Warum? Hat er zu wenig gesagt, zuviel, oder nur "Ich weiß was"? Dieser halbgare Artikel ist einfach nur "Spekulatius.
Schreibt etwas, wenn ihr wirklich was wisst.

Ines W. vor 3 Wochen

Nach den Berichten des MDR über die Andeutung der Tat stellt sich mir die Frage, warum denn der letzte in der Kette, der von der fraglichen Aussage gar nichts mitbekommen hat deren Brisanz besser hätte erkennen sollen als die Meldenden in der Kette, die außer einer Mail zu schreiben auch nichts unternommen haben.

Weiter gefasst stellt sich mir die Frage wie in einer immer mehr auch verbal radikalisierten Gesellschaft solche Äußerungen überhaupt zu bewerten sind.

Persönlich gehe ich mal davon aus, dass ich hier im MDR Forum nicht mit den Mitgliedern der nächsten rechtsterroristischen Mörderbande diskutiere, auch wenn manche Äußerungen mich am gesunden Menschenverstand dieser Menschen zweifeln lassen. Manche scheinen ja nicht einmal von ihrer Wahrnehmung her im gleichen Land zu leben wie ich.

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