JohanniskircheDRK dankt Helferinnen und Helfern nach Anschlag von Magdeburg
Am Donnerstag sind Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes für ihren Einsatz nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt geehrt worden. Viele von ihnen sind nach wie vor mit der Verarbeitung des Geschehens beschäftigt. Zusammenhalt und Nachbereitung spielen dabei eine besondere Rolle.
Rund vier Monate nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Donnerstag seine Helferinnen und Helfer geehrt. Bei einer Veranstaltung in der Johanniskirche, unweit des Tatortes, dankte das DRK gemeinsam mit Vertretern der Landesregierung seinen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften für die außergewöhnliche Leistung und das professionelle Engagement.
Mehr als 200 DRK-Einsatzkräfte waren gekommen und wurden einzeln geehrt. Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte in seiner Rede, bei vielen sei die Arbeit bei den Hilfsdiensten zwar der Beruf. Was in jenen Stunden geleistet wurde, sei aber für niemanden selbstverständlich gewesen.
DRK-Helfer: Anschlag in Magdeburg wird immer präsent sein
Die Helferinnen und Helfer des DRK sind zum Teil noch immer mit der Verarbeitung des Geschehens und des erlebten beschäftigt. Philipp Barnebeck, DRK-Bereitschaftsleiter in Magdeburg, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Anschlag werde für immer ein präsentes Thema bleiben – "es ist aber nicht so, dass wir Schwierigkeiten haben weiterzuarbeiten."
Zusammenhalt bei Einsatzkräften von großer Bedeutung
Wichtig für die Verarbeitung ist Barnebeck zufolge das gute Miteinander bei den Einsatzkräften. Schon während des Rettungseinsatzes habe jeder gewusst, wie es dem anderen geht. Alle hätten aufeinander aufgepasst.
Im Wohnzimmer war der Tannenbaum geschmückt, meine Frau hat mir die Tür geöffnet und ich stand dort in Einsatz-Kleidung.
Philipp Barnebeck | DRK-Bereitschaftsleiter
Das Geschehene zu realisieren, begann laut Barnebeck erst in dem Moment nach Hause zu kommen: "Im Wohnzimmer war der Tannenbaum geschmückt, meine Frau hat mir die Tür geöffnet und ich stand dort in Einsatz-Kleidung", erinnert er sich. Heute den Ort des Anschlags am Alten Markt zu betreten, ist ihm zufolge noch immer schwer, trotzdem helfe die Konfrontation bei der Verarbeitung.
Viele Gespräche zur Aufarbeitung des Anschlags notwendig
Der Umgang mit dem Anschlag hängt laut Roland Halang, dem Präsidenten des DRK Sachsen-Anhalt, auch von der Erfahrung ab. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es gebe Kameraden, die schon mehrere schlimme Sachen durchgestanden haben und damit besser fertig werden. Es seien vor allem die jungen Kollegen, bei denen viele Gespräche notwendig seien: "Wenn Rettungskräfte an solchen Tatorten schwer verletzte und sogar sterbende Menschen sehen, dann braucht es Nachbereitung, trotz aller Professionalität", so Halang.
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MDR (Lukas Mauri/Max Hensch/cfr)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. April 2025 | 20:00 Uhr
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