Halterin untergetaucht Noch immer viel Nachwuchs bei verwahrloster Schafherde in Magdeburg
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04. März 2025, 10:26 Uhr
Anfang Januar waren in Magdeburg eine verwahrloste Schafherde und viele tote Tiere entdeckt worden. In der Herde gibt es weiterhin viel Nachwuchs. Laut Stadt befinden sich 250 Lämmer bei Schäfern in Pflege. Die Herde soll bald verkauft werden.
- Kurz vor Ostern bekommt die im Januar verwahrlost aufgefundene Schafherde in Magdeburg immer mehr Nachwuchs.
- Laut Stadt soll die Herde bald verkauft werden.
- Über die Halterin der Tiere hieß es zuletzt, sie sei untergetaucht.
In Magdeburg hat das Veterinäramt im Fall der Anfang Januar gefundenen verwahrlosten Schafherde weiter alle Hände voll zu tun. Ingo Gottschalk, der zuständige Beigeordnete der Stadt, teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, mehr als 400 Tiere seien aktuell bei Schäfern in Pflege. Darunter seien auch 250 Lämmer.
Die Zahl der Jungtiere wird den Angaben zufolge voraussichtlich noch weiter steigen – denn noch immer sind viele der rund 200 verbliebenen Schafe auf dem Grundstück im Osten der Stadt trächtig und bekommen weiter Nachwuchs.
Schafherde soll bald verkauft werden
Gottschalk zufolge soll die Herde bald verkauft werden. Die Frage, warum die verwahrlosten Schafe nicht schon bei früheren Hinweisen von Bürgern an das Veterinäramt gerettet werden konnten, wird nach seinen Worten auch vom Landesverwaltungsamt untersucht. Er rechne mit Ergebnissen Ende April.
Ende Februar war das Veterinäramt Magdeburg von der Tierrechtsorganisation Peta wegen des Falls zu einer der "tierfeindlichsten Veterinärbehörden" Deutschlands gekürt worden. Gleichzeitig erstattete Peta Strafanzeige gegen das Veterinäramt und die Halterin der Schafe.
Halterin der verwahrlosten Tiere ist untergetaucht
Zuvor hatte Gottschalk für die Stadt Vorwürfe zurückgewiesen, in der Herde habe es ansteckende Krankheiten gegeben. Laborproben hätten dies nicht bestätigt. Es habe sich um alte Tiere mit schlechter Klauenpflege gehandelt. Die interne Aufarbeitung dauere an, so Gottschalk weiter. Dabei gehe es auch darum, wann Hinweise zu der Halterin der Tiere eingegangen seien und warum die Stadt die Herde nicht schon früher in Obhut genommen habe. Gottschalk sprach mit Blick auf die verwahrlosten Tiere Mitte Februar von einer extremen Belastung für das Gesundheits- und Veterinäramt.
Nach Angaben der Stadt waren bei dem Einsatz am 4. Januar neben rund 500 lebenden Tieren auch 200 tote Schafe auf dem Grundstück gefunden worden. 250 habe man nottöten müssen. Zudem sei ein Hund getötet worden, weil er zu aggressiv gewesen sei. Darüber hinaus seien 13 weitere Hunde, fünf Esel, zwei Ponys und ein Maultier sichergestellt worden. Die Halterin der Tiere ist untergetaucht.
Anzeige gegen das Veterinäramt
Ende Januar hatte es in dem Fall einen weiteren Polizeieinsatz gegeben. Hintergrund war hier eine Anzeige gegen das Veterinäramt. Dabei ging es um Schafe und Ziegen, die die Stadt seit Anfang des Jahres betreut hatte. Das teilten die drei Frauen, die die Anzeige erstattet haben, MDR SACHSEN-ANHALT mit. Sie hatten nach eigener Aussage bei der Betreuung der Tiere geholfen.
Ihren Angaben zufolge bekamen die Tiere zu wenig Futter und Trinken bekommen und hätten sich teilweise mit Krankheiten infiziert. Das Veterinäramt habe auch nach mehrmaligen Hinweisen nicht reagiert. Deshalb sei es zu der Anzeige gekommen.
Stadt: Externe Tierärzte im Einsatz
Bei dem Polizeieinsatz waren laut Gottschalks damaligen Aussagen mehrere externe Tierärzte im Einsatz. Sie hätten bei zehn Tieren eine Lahmheit festgestellt – möglicherweise ein Hinweis auf eine ansteckende Krankheit. Die Tiere seien von der Herde getrennt worden und würden separat behandelt.
Die Herde werde regelmäßig weiter von den externen Tierärzten gemustert. Gottschalk zufolge hat der Polizeieinsatz die Anzeige entkräftet. Die Tiere bekämen genügend Futter. MDR SACHSEN-ANHALT konnte mit weiteren Helfern vor Ort sprechen, die dies bestätigten.
MDR (Max Hensch, Linus-Benedikt Zosel, Christian Franke, Mario Köhne, Kalina Bunk, Anne Gehn-Zeller) | Erstmals veröffentlicht am 24.01.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. März 2025 | 08:30 Uhr
pwsksk vor 6 Wochen
@ste-ker Richtig. Und genau darum bin ich erstmal für ordentliche Hundesteuern vor einer Erhöhung der Grundsteuer. Wenn, egal welche Hundegröße, diese Tiere in der Neubauwohnung "gehalten" werden, kann das nicht artgerecht sein. Und wenn meine Kinder auf der Wiese spielen wollen, treten die wo rein? Da kümmert sich doch nicht einer um "die Tüte".
In der Massentierhaltung und Tierhaltung allgemein scheinen "die Behörden" aber auch ordentlich überlastet zu sein. Wir haben eben Fachkräftemangel.
ste-ker vor 7 Wochen
..es gibt nicht wirklich viel darüber zu kommentieren,..als die kleine geschichte aus der geschichte....als der sohn noah fragte;.." vater, ..warum all diese tiere? und noah antwortete ;...sie sind die einzigen, die unschuldig sind.
nun denke ein jeder was er wolle...die strafe hierfür....wäre in meinen sinn, hochgradig abschreckend un d dem tiere gerecht.
einsatzdazu vor 7 Wochen
Wenn staaatl. Stellen versagen wird gerne 'relativiert' obwohl es nichts zu relativieren gibt. Die zuständigen Menschen (nicht anonym 'Stellen') haben versagt. Jaja, natürlich Fachkräftemangel usw.. Die Schuld wird nicht kleiner, sondern größer durch die bundesweite Aktivität trotz all der Hinweise. Und wenn evtl. sogar bekannt war, daß diese Aktivitäten dem Geldverdienen dienten, wie - als Spendensammlerin,getarnt als Tierretterin? Oder wenn zum Geldverdienen - gab ein Esel seinen Esel zur Pflege ab?? .....