Hinter dem Nordbrückenzug geht die Sonne unter. Wegen der Corona-Krise fahren nur noch wenige Autos und Straßenbahnen über die beiden Brücken. 1 min
Der Nordbrückenzug hat durch die starke Belastung Mikrorisse und muss saniert werden. Mehr dazu im Audio. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz
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In Magdeburg sind mehrere Brücken stark abgenutzt und sanierungsbedürftig – darunter der Magdeburger Ring und der Nordbrückenzug. Der zunehmende Verkehr und Materialermüdung haben zu Schäden wie Mikrorissen geführt.

MDR SACHSEN-ANHALT Mi 11.09.2024 17:00Uhr 00:37 min

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Mikrorisse und hohe Belastung Untersuchung: Mehrere Brücken in Magdeburg sanierungsbedürftig

12. September 2024, 12:37 Uhr

In Magdeburg sind mehrere Brücken, darunter der Magdeburger Ring und der Nordbrückenzug, stark abgenutzt und sanierungsbedürftig. Der zunehmende Verkehr und Materialermüdung haben zu Schäden wie Mikrorissen geführt. In den kommenden Jahrzehnten müssen deswegen umfangreiche Sanierungen durchgeführt werden.

In Magdeburg sind mehrere Brücken sanierungsbedürftig. Das sagte der Baubeigeordnete der Landeshauptstadt, Jörg Rehbaum (SPD), MDR SACHSEN-ANHALT. Rehbaum verwies dabei auf die Brücken der Schnellstraße "Magdeburger Ring" und den Nordbrückenzug über die Elbe.

Große Abnutzung am "Magdeburger Ring"

So sei der "Ring" mit all seinen Brücken im Wesentlichen in den 1970er-Jahren gebaut worden. Ein Gutachten prognostiziere eine Lebenszeit bei solch einer Bauweise von 28 bis 33 Jahre. Der "Magdeburger Ring" halte bereits deutlich länger. Mit dem zunehmenden Verkehr gebe es nun große Abnutzungserscheinungen.

Rehbaum zufolge muss die Verkehrsader ertüchtigt werden: "Wir haben auch ein Gutachten, wo priorisiert ist, wann wir mit welchen Brücken anfangen und welche Maßnahmen die dringendsten sind. Aber wir werden die nächsten Jahrzehnte den gesamten 'Magdeburger Ring' erneuern müssen. Das steht fest."

Da muss sich das Geld, was der Haushalt hergibt, eben auf diese Sanierungen konzentrieren. Dann muss man andere Sachen auch mal zurückstecken.

Simone Borris Oberbürgermeisterin in Magdeburg

Nordbrückenzug mit Mikrorissen

Mit Blick auf den Nordbrückenzug erinnerte Rehbaum daran, dass diese Brücken in den vergangenen Jahren doppelt belastet waren. So hätten sie zusätzlichen Verkehr aufnehmen müssen, weil die Strombrücke gesperrt gewesen sei. Die Schwingungen hätten den Nordbrücken zu schaffen gemacht. Es gebe Mikrorisse, die dringend saniert werden müssten.

Rehbaum zufolge ist der Nordbrückenzug in den Jahren 1996 und 1997 gebaut oder rekonstruiert worden. Er sei ein stückweit in die Jahre gekommen. Die verbauten Stahlbrücken hätten mit der erhöhten Verkehrslast arg zu kämpfen.

Oberbürgermeisterin Borris: Brücken-Sanierungen haben Priorität

Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) hat angekündigt, in den kommenden Jahren den Fokus auf die Sanierung der Brücken zu legen. Borris sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Rande der Konferenz ostdeutscher Oberbürgermeister am Mittwoch, sie habe ihren Baubeigeordneten aufgefordert, Prioritäten zu setzen: "Da muss sich das Geld, was der Haushalt hergibt, eben auf diese Sanierungen konzentrieren. Dann muss man andere Sachen auch mal zurückstecken. Das muss unser Stadtrat auch tatsächlich inhalieren, dass da eben die Prioritäten sitzen müssen." Besonders die Brücken auf dem "Magdeburger Ring", deren Verschleißgrad mit über 3 bewertet worden sei, müssten nun eingetaktet werden in die entsprechenden Zeiträume.

In der Nacht zu Mittwoch ist in Dresden die Carolabrücke teilweise eingestürzt. Sie war 1971 freigegeben worden, ist damit ähnlich alt wie viele der Brücken in Magdeburg.

Begrenzte Lebensdauer wegen Materialermüdung

Experten geben Brücken nur eine begrenzte Lebensdauer. Ein Grund ist laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Materialermüdung. Über Jahrzehnte seien Brücken großen Belastungen ausgesetzt, die den Baumaterialien wie Stahl und Beton stark zusetzten. Je öfter ein Bauwerk von Fahrzeugen überquert werde, desto schneller ermüde es, hieß es.

MDR (Christoph Dziedo, Norma Düsekow, Sören Thümler, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. September 2024 | 15:00 Uhr

38 Kommentare

Bernd_wb vor 4 Wochen

das mag sein, trotzdem sollten aber mehr Güter mit der Bahn transportiert werden als 40 Tonnen LKW durch die Städte fahren zu lassen. Bei uns im Ort gibt es auch eine 70 Jahre alte Brücke die eigentlich aktuell ersetzt werden sollte, da gehen täglich etliche Lasten drüber.

pwsksk vor 4 Wochen

@Denkschnecke, der TÜV kontrolliert ihr Auto auch alle 2 Jahre.
Wenn ihnen dann nach der Kontrolle die Bremsen versagen, zuckt der TÜV auch nur mit den Schultern.
Ich will sagen, eine 100% Kontrolle und technische Sicherheit gibt es nicht.

ElBuffo vor 4 Wochen

In dem verrückten Land, in dem ich aufwuchs, waren die Straßen und Brücken trotzdem gelegentlich in einem erbärmlichen Zustand und über manche Eisenbahnbrücke wurde der Zug gefühlt von Hand drüber geschoben. Manchmal sogar ohne Brücke.

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