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Vorläufiges ErgebnisBundestagswahl 2025: AfD gewinnt Wahlkreis 69 Magdeburg

25. Februar 2025, 10:32 Uhr

Die Bundestagswahl 2025 ist vorbei. Im Wahlkreis 69 (Magdeburg) hatten neun Kandidatinnen und Kandidaten um die Gunst der mehr als 200.000 Wahlberechtigten geworben. Seit Sonntagabend ist klar: Gewonnen hat den Wahlkreis die AfD. Das Direktmandat geht an Claudia Weiss.

Das Ergebnis im Wahlkreis 69 (Magdeburg)

Die AfD hat bei der Bundestagswahl am Sonntag den Wahlkreis 69 (Magdeburg) gewonnen. Das geht aus dem vorläufigen Ergebnis hervor, das das Statistische Landesamt am Sonntagabend veröffentlicht hat. Demnach holte die AfD 32,2 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis – gefolgt von der CDU (23,1 Prozent), der SPD (17,2 Prozent) und der Linken (14,9 Prozent).

Die Grünen holten 6,0 Prozent, die FDP 2,7 Prozent. Auf die Freien Wähler entfielen 2,3 Prozent der Erststimmen.

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Claudia Weiss ist die Gewinnerin im Wahlkreis 69 (Magdeburg)

Claudia Weiss (AfD) ist die Gewinnerin des Wahlkreises 69 Magdeburg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christopher Kissmann

Wahlkreis-Gewinnerin ist damit Claudia Weiss. Die 49-Jährige ist von Beruf Pflegedienstleiterin. Sie hatte auch auf dem fünften Platz der AfD-Landesliste kandidiert. Laut eigener Aussage von vor der Wahl will Weiss sich insbesondere um das Gesundheitssystem kümmern. Sie hatte sich für eine bessere medizinische und zahnmedizinische Versorgung ausgesprochen und dass sie mehr Wertschätzung für pflegende Angehörige wolle.

Ob Weiss allerdings tatsächlich ins Parlament einzieht, war während des Wahlabends lange unklar. Grund ist das erstmals angewendete neue Wahlrecht. Um zu verhindern, dass sich der Bundestag weiter vergrößert, wurden Überhang- und Ausgleichsmandate abgeschafft. Das bedeutet, dass nicht jeder Gewinner eines Wahlkreises auch in den Bundestag einzieht. Für Weiss hat es aber gereicht.

Weiss wird in der neuen Legislaturperiode nun die Interessen von knapp 297.000 Menschen vertreten. Zum Wahlkreis 69 zählt nicht nur Magdeburg als Landeshauptstadt, sondern aus dem Salzlandkreis auch die Gemeinden Barby, Bördeland, Calbe (Saale) und Schönebeck.

Diese Kandidaten waren außerdem im Wahlkreis angetreten

Insgesamt hatten im Wahlkreis acht weitere Kandidatinnen und Kandidaten um die Gunst der Wählerinnen und Wähler geworben – unter ihnen auch Martin Kröber (SPD), der bei der Wahl 2021 das Direktmandat im Wahlkreis geholt hatte. Angetreten waren darüber hinaus für die CDU der Bundestasgabgeordnete Tino Sorge, für die Grünen Peter Dittmann, für die Linke Dennis Jannack sowie Marcel Mallée für die Freien Wähler.

Die FDP hatte Robin Neubauer ins Rennen geschickt, die MLPD Daniel Wiegenstein. Für das Bündnis Deutschland war Claudius Borgmann angetreten.

Nicht jeder Wahlkreisgewinner zieht zwingend in den Bundestag ein

Zur Bundestagswahl 2025 sind erstmals die Änderungen einer Wahlrechtsreform angewandt, die von der Ampel-Koalition im Mai 2023 beschlossen wurden. Die wichtigste Neuerung ist die sogenannte Zweitstimmendeckung. Demnach können Parteien lediglich so viele Abgeordnete ins Parlament schicken, wie es ihrem Zweitstimmenergebnis entspricht. Für Parteien, die viele Direktmandate gewinnen, kann das bedeuten, dass nicht jeder Wahlkreissieger auch wirklich in den Bundestag kommt. Denn Ausgleichs- und Überhangmandate gibt es nach der Reform nicht mehr. Eine Ausnahme hiervon gilt für parteiunabhängige Kandidaten: Diese erringen einen Sitz unmittelbar aufgrund der Mehrheit an Erststimmen im Wahlkreis.

Ziel der Änderung war, den Bundestag zu verkleinern. Er war aufgrund der Überhang- und Ausgleichsmandate in den vergangenen Wahlperioden deutlich größer als die gesetzliche Regelgröße. Die Regelgröße lag bislang bei 598, in der auslaufenden Legislatur saßen aber 736 Abgeordnete im Bundestag. Mit dem neuen Wahlrecht wird die Zahl der Sitze auf 630 begrenzt.

Zusätzlich gilt die Grundmandatsklausel, wenn auch vermutlich zum letzten Mal. Danach muss eine Partei bundesweit auf mindestens fünf Prozent der Stimmen kommen, um in den Bundestag einzuziehen. Ausnahme: Gewinnt eine Partei drei Direktmandate, dann zieht sie als Fraktion in den Bundestag - auch wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde nicht schafft. Eine Neuregelung dieser Klausel hat das Bundesverfassungsgericht für die Bundestagswahl 2025 im Sommer verworfen.

2021 hatte die SPD den Wahlkreis Magdeburg gewonnen

Bei der Bundestagswahl vor dreieinhalb Jahren hatte der Gewerkschafter Martin Kröber für die SPD das Direktmandat im Wahlkreis 69 geholt. Kröber hatte zuvor bei mehreren Bundestagsabgeordneten im Büro mitgearbeitet. Bei der Wahl im September 2021 hatte Kröber 25,3 Prozent der Erststimmen bekommen, gefolgt von Tino Sorge von der CDU (22,0 Prozent). Bei der Wahl in diesem Jahr zogen sowohl Kröber als auch Sorge per Landesliste in den Bundestag ein.

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MDR (Hannes Leonard, Luca Deutschländer, Kalina Bunk), dpa | Zuerst veröffentlicht am 28. Januar 2025

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 23. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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