Überblick Chronik: Der Anschlag von Magdeburg und was seitdem passiert ist
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17. Januar 2025, 15:27 Uhr
Am 20. Dezember 2024 verübt Taleb A. einen Anschlag in Magdeburg. Er rast mit einem Auto ungebremst über den gut besuchten Weihnachtsmarkt und tötet dabei sechs Menschen. Rund 300 weitere werden verletzt. Eine Chronik zu den Geschehnissen und den Ermittlungen.
16. Januar 2025: Gedenken in Magdeburg
Magdeburg steht am 16. Januar im Zeichen des Gedenkens. 2025 jährte sich die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg zum 80. Mal. Gottesdienste, Mahnwachen, Konzerte und weitere Veranstaltungen erinnerten daran und appellierten für Frieden. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nahmen am Gedenken teil.
Steinmeier legte bei seinem Besuch in Magdeburg einen Kranz am Gedenkort für die Opfer des Anschlags an der Johanniskirche nieder und trug sich in das Kondolenzbuch ein.
16. Januar: Behörden hatten mehr als 100 Vorfälle mit Attentäter dokumentiert
Knapp vier Wochen nach dem Anschlag in Magdeburg wird immer deutlicher, wie oft Deutschlands Sicherheitsbehörden mit dem späteren Attentäter befasst waren. Auf 16 Seiten listet nun eine Chronologie insgesamt 110 Vorfälle auf. Der Bericht stammt vom Bundesinnenministerium. Demnach waren Stellen in sechs Bundesländern mit dem Täter beschäftigt. Dazu kämen etliche Bundesbehörden. Hinweise auf mögliche Straftaten habe es unter anderem auch aus Großbritannien gegeben.
15. Januar 2025: Stadtrat entscheidet, wie Spenden verteilt werden
Bis Mitte Januar sind insgesamt mehr als 2,5 Millionen Euro für die Angehörigen der Opfer des Anschlags und für Hilfsorganisationen gespendet worden. Auf dem Spendenkonto der Stadt gingen den Angaben nach rund 1,2 Millionen Euro ein. Der Stadtrat hat in einer Sondersitzung entschieden, wie diese Summe verteilt wird. Die Angehörigen der Todesopfer und Menschen, die beim Anschlag verletzt wurden, können demnach eine einmalige Zahlung beantragen.
Für das Geld, das auf dem Spendenkonto von DRK, Caritas und Diakonie eingegangen ist, wollen die Hilfsorganisationen nach eigenen Angaben ebenfalls eine Richtlinie erarbeiten, um es zu verteilen.
14. Januar 2025: Untersuchungsausschuss geplant
Die Untersuchungen des Landtags zum Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt sollen ausgeweitet werden. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT wollen die drei Regierungsfraktionen von CDU, SPD und FDP einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Ziel ist es demnach, den Tathergang und mögliche Versäumnisse von Behörden und Institutionen umfassend aufzuarbeiten. Der Antrag dazu werde derzeit auf der CDU-Klausurtagung diskutiert. Demnach soll bereits in der kommenden Woche darüber entschieden werden, wann der Ausschuss zusammenkommt.
14. Januar 2025: Wirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt plant Hilfen für Weihnachtsmarkt-Händler
Standbetreiber des Magdeburger Weihnachtsmarkts sollen finanziell unterstützt werden. Nach eigenen Angaben arbeitet das Wirtschaftsministerium an einer Lösung. Der Markt war nach dem Anschlag vorzeitig abgebrochen worden, Händler und Schausteller hatten ihre Buden abbauen müssen. Wie hoch die Unterstützung ausfallen wird, ist noch unklar. Derzeit liefen die Abstimmungen.
12. Januar 2025: Haseloff kündigt Bundesratsinitiative an
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will als Reaktion auf den Anschlag die Zusammenarbeit und den Austausch der deutschen Sicherheitsbehörden verbessern. Dazu kündigt er in der ARD eine Bundesratsinitiative an. Es gehe dabei um den Informationsaustausch "der verschiedensten Sicherheitsverantwortlichen". Es gebe dringenden Handlungsbedarf.
12. Januar 2025: Opfer des Anschlags sollen wie Terroropfer entschädigt werden
Die Bundesregierung will die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg finanziell genauso unterstützen wie Opfer von Terrorangriffen. Das kündigt Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) in Berlin an. Der Staat müsse den Betroffenen zur Seite stehen. Wissing will dazu nach eigener Aussage in Kürze an den Bundestag herantreten. Dort müssen demnach die Haushaltsmittel bewilligt werden.
Dem Bundesopferbeauftragten Weber zufolge sind bislang zwischen 600 und 800 betroffene Menschen über Hilfsangebote informiert worden. Die Erfahrung zeige aber, dass es noch deutlich mehr werden könnten.
12. Januar 2025: Hinweisportal zum Anschlag abgeschaltet
Das spezielle Hinweisportal der Polizei zum Anschlag ist abgeschaltet worden. Bislang konnten Zeugen dort Videos und Fotos hochladen. Hinweise werden nun über das Elektronische Polizeirevier entgegen genommen.
10. Januar 2025: Täter darf nicht mehr als Arzt arbeiten
Das Sozialministerium gibt im Sozialausschuss des Landtags bekannt, der Attentäter dürfe nicht mehr als Arzt arbeiten. Demnach hat das zuständige Landesprüfungsamt am Vortag das Ruhen seiner Approbation beschieden. Die Approbation könnte endgültig aberkannt werden, sobald er verurteilt sei. Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) erklärt zudem, dem Attentäter sei von seinem Arbeitgeber, der Salus gGmbH, bereits am 23. Dezember fristlos gekündigt worden.
9. Januar 2025: Anschlag ist Thema im Innenausschuss
Im Innenausschuss des Landtags werden weitere Details zum Attentäter bekannt. Laut Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) hatte das Polizeirevier Dessau-Roßlau im Dezember 2023 ein Ermittlungsverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet. Auf Twitter hatte Taleb A. unter anderem auf Englisch gedroht: "Etwas Großes wird in Deutschland passieren." Am Ende wurde das Verfahren den Angaben zufolge eingestellt. Der Sachverhalt erfülle keinen Straftatbestand, so die damalige Begründung.
8. Januar 2025: Gedenkort im Rathaus eingerichtet
Sechs Kerzen für die sechs Todesopfer – im Magdeburger Rathaus gibt es nun einen Ort zum Trauern und Erinnern an die Opfer des Weihnachtsmarkt-Anschlags. Dabei handelt es sich um einen größeren Raum mit Blick auf den Alten Markt – den Tatort. Neben dem Gedenkort an der Johanniskirche können Besucher damit nun auch hier zusammenkommen und sich in das Kondolenzbuch der Stadt eintragen. Kuscheltiere und Erinnerungsstücke, die an der Kirche abgelegt wurden, sind hier ausgestellt.
7. Januar 2025: Gedenkort an der Johanniskirche wird verkleinert
In Magdeburg wird der zentrale Gedenkort nach dem Anschlag verkleinert. Mitarbeiter der Stadt haben damit begonnen, abgebrannte Kerzen an der Johanniskirche zu entfernen und verwelkte Blumen zum Westfriedhof zu bringen. Niedergelegte Stofftiere, schriftliche Botschaften und andere Erinnerungsstücke würden im Alten Rathaus eingelagert, hieß es von der Stadt. Die Erinnerungsstätte selbst soll aber vorerst bestehen bleiben.
6. Januar 2025: Attentäter nach Sachsen verlegt
Der Attentäter von Magdeburg wird von der Justizvollzugsanstalt Burg in die JVA Dresden verlegt. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Verlegung sei von Spezialkräften des Justizvollzugs auf dem Luftweg durchgeführt worden.
6. Januar 2025: Sechstes Todesopfer gemeldet
Die Zahl der Toten nach dem Anschlag in Magdeburg steigt auf sechs. Das bestätigt die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg. Demnach erliegt eine 52-jährige Frau im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt sind bislang rund 300 Menschen verletzt worden.
4. Januar 2025: Weitere rassistische Angriffe in Magdeburg
Die Serie offenbar rassistisch motivierter Angriffe auf Migranten in Magdeburg reißt nicht ab. Wie die Polizei in Magdeburg MDR SACHSEN-ANHALT bestätigt, sind allein am Freitag (3. Januar) zwei weitere Fälle hinzugekommen. Über sie hatte ein Betroffener zunächst bei Instagram berichtet. Der 24 Jahre alte Syrer war demnach in einer Straßenbahn rassistisch beleidigt worden.
Am selben Tag sei die Polizei über eine Hakenkreuz-Schmiererei an der Wohnungstür einer "Person nichtdeutscher Herkunft" informiert worden. Unbestätigten Informationen zufolge soll eine syrische Familie in der Wohnung leben.
3. Januar 2025: Mehr als zwei Millionen Euro für Betroffene gespendet
Nach dem Anschlag reißt die Spendenbereitschaft nicht ab. Inzwischen sind zusammengerechnet mehr als zwei Millionen Euro für die Angehörigen der Opfer und Hilfsorganisationen gespendet worden.
3. Januar 2025: Noch mehr Verletzte ermittelt
Zwei Wochen nach dem Weihnachtsmarkt-Attentat von Magdeburg gibt es offiziell deutlich mehr Opfer als bisher bekannt. Nach neuen Erkenntnissen des Innenministeriums sind bis zum Neujahrstag 299 Verletzte ermittelt worden. Sie waren bisher nicht erfasst worden, weil sie sich beispielsweise erst später gemeldet haben und später zugeordnet wurden.
Eine noch größere Zahl Betroffener nennt der Opferbeauftragte des Bundes, Roland Weber. Er spricht mit Blick auf betroffene Angehörige und traumatisierte Augenzeugen von insgesamt 531 Opfern.
2. Januar 2025: Behörden reagieren auf Kritik von Mutter und Stiefvater des getöteten Neunjährigen
Die Mutter und der Stiefvater des bei dem Anschlag getöteten Neunjährigen erheben schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Sie kritisieren in einem am Silvestertag veröffentlichten Video vor allem, dass sie ihr Kind bislang nicht sehen durften. Nun reagiert das Innenministerium: Es erklärt die Verzögerungen damit, dass die Identifizierung des Opfers aufwändig sei. Außerdem sei psychologische Hilfe angeboten worden.
1. Januar 2025: Kein Verzicht auf Feuerwerk zu Silvester, stille Gedenkfahrt von Bauern
Entgegen der Bitte von Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt wird in Magdeburg nicht auf Silvesterknallerei verzichtet.
Die inzwischen zur Tradition gewordene Lichterfahrt der Landwirte fällt dagegen anders aus als sonst. Es gibt weder Musik noch Hupkonzerte.
31. Dezember 2024: Anschlag im Mittelpunkt der Neujahrsansprache
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erinnert in seiner Neujahrsansprache an die Opfer des Anschlags in Magdeburg. Dabei lobt er die Solidarität der Gesellschaft und warnt vor einer Spaltung.
30. Dezember 2024: Innenausschuss des Bundestags befasst sich mit Anschlag
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sichert in einer Sondersitzung des Bundestags-Innenausschusses weitere Aufklärung zu. Es werde jeder Stein umgedreht, so Faeser. Es gelte, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Bislang sei es dafür aber noch zu früh. Parteiübergreifend zeigten sich die Abgeordneten bestürzt über die Details des Anschlags. Im Zentrum weiterer Sitzungen in den kommenden Wochen soll die Frage stehen, warum die Behörden den Attentäter nicht stoppten, obwohl er Dutzende Male Gewalt angedroht hatte.
30. Dezember 2024: Ermittlungen werden Wochen dauern, drei Anzeigen liegen vor
Nach Einschätzung der Generalstaatsanwaltschaft werden die Ermittlungen zu dem Anschlag noch Wochen dauern. Man müsse sich das Sicherheitskonzept ansehen und einschätzen, wer als Verantwortlicher in Betracht komme. Die Frage sei zum Beispiel, ob mögliche Versäumnisse strafrechtlich relevant seien und ob der Anschlag für Dritte vorhersehbar gewesen sei.
Zuletzt liegen mindestens drei Strafanzeigen gegen Verantwortliche der Stadt, der Polizei und der Gesellschaft zur Durchführung der Magdeburger Weihnachtsmärkte vor. Der Fokus liegt laut Generalstaatsanwaltschaft aber auf den Ermittlungen im Hauptverfahren gegen den Attentäter Taleb A.
30. Dezember 2024: Diskussion um möglichen Untersuchungsausschuss
Mit Blick auf den Anschlag können sich die Landtagsfraktionen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss vorstellen. CDU, FDP, AfD und SPD sprechen sich klar für einen Ausschuss aus. Nach Angaben von Linken-Politikerin Eva von Angern könnte somit beispielsweise geklärt werden, wieso der Täter Taleb A. trotz mehrerer Hinweise noch immer im Maßregelvollzug arbeiten durfte.
Die Grünen-Fraktion fordert, vorerst andere parlamentarische Mittel zu nutzen. So könne etwa der Innenausschuss bereits viele Fragen klären. Komme man hier nicht weiter, könne aber auch ein Untersuchungsausschuss ein Mittel sein.
28. Dezember 2024: Polizei bestätigt Angriffe auf Migranten
Die Polizei nennt erstmals Details zu Angriffen auf Migranten im Zusammenhang mit dem Anschlag. Einem Sprecher zufolge wurden seit dem 20. Dezember vier Fälle von Körperverletzung gemeldet. Betroffen seien jeweils Menschen, die als "migrantisch wahrgenommen" würden.
Zuvor hatte die Tageszeitung "taz" einen Bericht veröffentlicht, in dem mehrere Betroffene zu Wort gekommen waren.
27. Dezember 2024: Borris bittet um Verzicht auf Feuerwerk
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) bittet darum, auf Feuerwerk zu Silvester in der Landeshauptstadt zu verzichten. Angesichts des Anschlags gebe es keinen Grund zu feiern. Zudem sollten Krankenhäuser nicht zusätzlich belastet und Trauernde gestört werden, so Borris.
Es gibt in der Landeshauptstadt keinen Grund zum Feiern und damit auch keinen Anlass für ein Silvesterfeuerwerk.
27. Dezember 2024: Gerüchte über mehr Todesopfer dementiert
Entgegen einzelner Gerüchte bestätigen Innenministerium und Polizei die Zahl der fünf Todesopfer nach dem Anschlag. Das teilen beide Behörden MDR SACHSEN-ANHALT mit. Einer Polizeisprecherin zufolge hat es immer wieder Rückmeldungen aus der Bevölkerung gegeben, in denen von deutlich mehr Toten die Rede gewesen sei. Auch Userinnen und User von MDR SACHSEN-ANHALT hatten sich mit ähnlichen Äußerungen gemeldet.
27. Dezember 2024: Täter nutzte 6-Meter-Lücke an Fußgängerampel
Taleb A. hat für seine Todesfahrt eine sechs Meter breite Lücke im Bereich der Betonblock-Sperre um den Weihnachtsmarkt genutzt. Das gibt das Innenministerium bekannt. Demzufolge ist der Täter an der Fußgängerampel an der Kreuzung Ernst-Reuter-Allee/Breiter Weg rechts auf einen Gehweg eingebogen. Der Abstand betrug den Angaben nach zwischen Fußgängerampel und Beton-Barriere zu beiden Seiten jeweils rund sechs Meter. Ob das Sicherheitskonzept des Veranstalters solch große Lücken vorgesehen hat, müsse nun aufgearbeitet werden, so das Ministerium.
Zudem seien Flucht- und Rettungswege nicht wie offenbar im Sicherheitskonzept vorgesehen mit Stahl-Ketten gesichert gewesen.
27. Dezember 2024: Weihnachtsmarkt wird abgebaut, Lichterwelt leuchtet
Eine Woche nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt beginnt der Abbau der Buden und Karussells. Die Leuchtfiguren der Lichterwelt auf dem Domplatz sind dagegen seit Heiligabend wieder eingeschaltet – als "symbolisches Zeichen der Hoffnung", so die Stadtverwaltung.
26. Dezember 2024: Schwerverletzte außer Lebensgefahr
Positive Nachricht aus der Uniklinik in Magdeburg: Keines der hier behandelten Opfer schwebt mehr in Lebensgefahr. Das teilt der Direktor für Intensivmedizin der "Süddeutschen Zeitung" mit. Demnach hat die Uniklinik insgesamt 72 Verletzte versorgt, darunter 15 Schwerstverletzte und 27 Schwerverletzte.
Die Schwerverletzten, die nach der Tat ins Städtische Klinikum gebracht wurden, sind bereits seit dem 21. Dezember außer Lebensgefahr.
Um der Toten und Verletzten zu gedenken, gibt es am Zweiten Weihnachtsfeiertag ein Gedenkkonzert im Opernhaus. Die erste Vorstellung des jährlichen Weihnachtskonzerts war nach dem Anschlag umgewidmet worden, um ein Zeichen des Zusammenhalts und der Solidarität zu setzen.
25. Dezember 2024: Anzeige gegen Stadt und Polizei Magdeburg
Nach dem Anschlag wird Anzeige gegen die Stadt und die Polizeiinspektion Magdeburg gestellt. Laut Innenministerium könnten somit das Sicherheitskonzept des Veranstalters, die polizeiliche Einsatzkonzeption und deren jeweilige Umsetzung Gegenstand von strafrechtlichen Ermittlungen werden.
23. Dezember 2024: AfD-Demo auf dem Domplatz
Auf dem Platz vor dem Dom demonstrieren rund 3.500 Anhänger der AfD. Auch Bundeschefin Alice Weidel ist vor Ort und fordert "echte Aufklärung". "Wer die Bürger des Landes verachtet – ja tötet – das ihm Asyl gewährt, wer alles verachtet, wofür wir stehen, was wir lieben, der gehört nicht zu uns", sagt Weidel auf der Bühne. In Deutschland müsse sich "endlich etwas ändern".
23. Dezember 2024: Zentralrat der Ex-Muslime kritisiert Behörden
Auch der Zentralrat der Ex-Muslime übt Kritik an den Behörden. Die Vorsitzende Mina Ahadi sagt MDR AKTUELL, Taleb A. habe ihren Verein seit Jahren attackiert. Deshalb habe man drei Mal Anzeige erstattet. Die Behörden hätten ihn stärker beobachten müssen, so Ahadi.
23. Dezember 2024: Menschenkette zum Gedenken an die Opfer
Gut 4.000 Menschen bilden am Nachmittag eine Menschenkette zum Gedenken an die Opfer und Betroffenen. Sie sollte eigentlich rund um den Alten Markt reichen, wird wegen der vielen Menschen aber bis in die Otto-von-Guericke-Straße und die Julius-Bremer-Straße erweitert.
23. Dezember 2024: Polizeiauto stand wohl 30 Meter entfernt
Das Polizeiauto, das die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt überwachen sollte, stand wohl 30 Meter entfernt. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT hat Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) in der Sitzung des Ältestenrats offenbar eingeräumt, dass das Polizeifahrzeug nicht an der entsprechenden Zufahrt gestanden habe.
23. Dezember 2024: Polizei kontaktiert Täter einige Wochen vor Anschlag
Die Sondersitzung des Ältestenrats bringt auch neue Erkenntnisse zum Umgang der Polizei mit Taleb A. an die Öffentlichkeit. Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) erklärt, der Mann sei im September 2023 und Oktober 2024 insgesamt zwei Gefährderansprachen unterzogen worden. Zuvor war lediglich bekannt, dass es einen erfolglosen Versuch gegeben hatte, Taleb A. anzutreffen.
Zieschang teilt zudem mit, die Polizei habe nach einem Post von Taleb A. im Dezember 2023 Ermittlungen aufgenommen. Auch in diesem Zusammenhang sei versucht worden, den Mann einer Gefährderansprache zu unterziehen. Polizisten hätten ihn aber weder am 2. noch am 4. Dezember 2023 angetroffen. Das Verfahren sei später eingestellt worden.
23. Dezember 2024: Ältestenrat des Landtags befasst sich mit Anschlag, Generalstaatsanwaltschaft Naumburg übernimmt Verfahren
Der Ältestenrat des Landtags beschäftigt sich in einer Sondersitzung mit dem Anschlag. Hier wird bekannt, dass das Verfahren zur Aufarbeitung der Tat fortan von der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg übernommen wird. Der Generalbundesanwalt hat nach Angaben von Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) die Übernahme des Verfahrens abgelehnt.
Stichwort: Generalbundesanwalt
Der Generalbundesanwalt sitzt beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem staatsanwaltschaftliche Ermittlungen bei Angelegenheiten des Staatsschutzes. Auch ist der Generalbundesanwalt für die Verfolgung terroristischer Vereinigungen zuständig.
23. Dezember 2024: Hohe Spendenbereitschaft nach dem Anschlag
In den ersten Tagen nach dem Anschlag sind bereits mehr als 222.000 Euro für die Opfer zusammengekommen. Das gibt die Stadtverwaltung bekannt.
23. Dezember 2024: Polizei erhält Hinweis zu Taleb A. – und antwortet offenbar nicht
MDR-Recherchen zeigen, dass die Polizei Sachsen-Anhalt im September 2023 einen Hinweis zu Taleb A. bekommen – aber nicht beantwortet hat. Der Hinweis kam von der gleichen Person, die zuvor bereits das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und die Polizei Berlin kontaktiert hatte. Beide Behörden hatten sich für nicht zuständig erklärt: Das Bamf hatte an die Berliner Polizei verwiesen, die Berliner Polizei hatte die Hinweisgeberin zur Polizei Magdeburg geschickt. Von dieser gab es allerdings nie eine Antwort, sagt die Hinweisgeberin MDR INVESTIGATIV.
23. Dezember 2024: Jetzt bis zu 235 Verletzte
Nach dem Anschlag von Magdeburg gibt die Staatsanwaltschaft die Zahl der Verletzten nun mit bis zu 235 an. Demnach haben sich noch weitere Menschen in der Uniklinik und bei Ärzten gemeldet. Zuvor war von 200 Verletzten ausgegangen worden.
22. Dezember 2024: Faeser will schärfere Gesetze
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) spricht sich nach dem Anschlag dafür aus, neue Gesetze zur inneren Sicherheit rasch zu beschließen. In einem Interview mit dem "Spiegel" nennt sie etwa das neue Bundespolizeigesetz, das die Bundespolizei stärken soll, oder die Einführung der biometrischen Überwachung von Ausländern.
22. Dezember 2024: Mängel bei der Absicherung des Weihnachtsmarktes werden bekannt
Das Sicherheitskonzept der Veranstalter wird diskutiert. Christian Schneider, Sachverständiger für Zufahrtsschutz, sagt bei MDR SACHSEN-ANHALT, eigentlich hätten alle möglichen Angriffsrouten so geschützt werden müssen, dass eine Einfahrt unmöglich gewesen wäre. Es sei baulich möglich, Zufahrten so zu gestalten, dass ohne Fahrzeugkontrolle niemand durchkomme. Die Aussage, dass bei einem Zufahrtsschutz die Rettungskräfte nicht durchkommen würden, sei falsch.
Die "Bild"-Zeitung berichtet zudem, das Sicherheitskonzept habe vorgesehen, dass ein Fahrzeug der Polizei im Breiten Weg hätte quer stehen sollen. Dies sei allerdings nicht der Fall gewesen.
22. Dezember 2024: Kritik an fehlendem Austausch zwischen Behörden
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert, die Behörden in Deutschland würden sich nicht ausreichend austauschen. "Wir sprechen zu wenig bei den Behörden untereinander. Der Datenaustausch ist nicht automatisiert", so Jochen Kopelke. Sehr viele Behörden hätten den Täter im Vorfeld im Visier gehabt. Man müsse sich zudem Gedanken darüber machen, wie man mit Hinweisen aus dem Ausland umgehe.
22. Dezember 2024: Vier der fünf Toten kommen aus Großraum Magdeburg
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg gibt weitere Informationen zu den Todesopfern bekannt. Demnach stammen vier der fünf Opfer aus dem Großraum Magdeburg. Es handele sich um Erwachsene im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. Weitere Informationen werden zum Schutz der Familien nicht genannt.
Wie schon zuvor bekannt geworden war, ist das fünfte Opfer ein Neunjähriger, der erst seit kurzem in Niedersachsen lebte.
22. Dezember 2024: Täter drohte bereits 2013 mit Anschlag
Der mutmaßliche Attentäter soll 2013 mit einer terroristischen Tat gedroht haben. Wie das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns mitteilt, gab es damals einen Streit mit der Ärztekammer des Landes während seiner Facharztausbildung. Es ging um die Anerkennung von Prüfungsleistungen.
2013 drohte Taleb A. demnach der Ärztekammer telefonisch mit Handlungen, die "international Aufsehen erregen" würden.
22. Dezember 2024: Bamf erhielt Hinweis zum Amokfahrer
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat nach eigenen Angaben bereits im Spätsommer 2023 einen Hinweis zum Festgenommenen erhalten. Da das Bamf keine Ermittlungsbehörde sei, sei die hinweisgebende Person an die zuständigen Stellen verwiesen worden. Der Hinweis sei jedoch ernst genommen worden.
Auch das Bundeskriminalamt wurde laut BKA-Chef Holger Münch gewarnt. Demnach ging im November 2023 ein Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem Mann ein. Der Hinweis war den Angaben zufolge aber zu unspezifisch.
22. Dezember 2024: Landesinnenministerin Zieschang verteidigt Sicherheitskonzept
Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) verteidigt das Sicherheitskonzept für den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Die CDU-Politikerin erklärt bei MDR SACHSEN-ANHALT, der Magdeburger Weihnachtsmarkt sei mit Betonklötzen abgesichert worden. "Aber wir können unsere Weihnachtsmärkte nicht einbetonieren". Man brauche Fluchtwege, man brauche Rettungswege.
22. Dezember 2024: Täter war laut "Spiegel" mehrfach in Magdeburg
Der Attentäter hat sich nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" im November und Dezember mehrmals in Magdeburg aufgehalten. Er habe sich im Maritim-Hotel in der Innenstadt eingemietet und dort möglicherweise auf den Anschlag vorbereitet.
22. Dezember 2024: Amokfahrer in Untersuchungshaft in JVA Burg
Die Polizei teilt in der Nacht zu Sonntag mit, der Festgenommene müsse in Untersuchungshaft. Demnach hat das Amtsgericht wegen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes Haftbefehl gegen den 50-Jährigen erlassen. Er war Samstagabend dem Haftrichter vorgeführt worden.
Im Anschluss wurde er in die JVA Burg überstellt. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen ist er in einem besonders gesicherten Haftraum mit "aktiver Bewachung" untergebracht.
21. Dezember 2024: Große Anteilnahme an der Johanniskirche
Innerhalb eines Tages hat sich das Westportal der Johanniskirche in ein Meer aus Blumen, Kerzen und Plüschtieren verwandelt.
21. Dezember 2024: Gedenken im und vor dem Dom, zudem Demo
Auf dem Domplatz versammeln sich am Abend hunderte Menschen zur Mahnwache und zum Gedenken an die Opfer und Betroffenen. Im Dom gibt es einen Trauer- und Gedenkgottesdienst. Daran nehmen neben verletzten Opfern, Angehörigen und Rettungskräften auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) teil.
Unweit des Gedenkens – am Hasselbachplatz – findet am Abend eine Demonstration statt, bei der nach Beobachtung von Journalisten mehrfach rechtsextreme und ausländerfeindliche Parolen skandiert werden.
Die Fach- und Beratungsstelle für Gewalt- und Radikalisierungsprävention "Salam" meldet ebenfalls am Samstag eine deutliche Zunahme von Übergriffen auf Menschen mit ausländischem Aussehen im Stadtgebiet von Magdeburg.
21. Dezember 2024: Stadt verteidigt Sicherheitskonzept, versuchte Gefährderansprache
Der Magdeburger Ordnungsbeigeordnete Ronni Krug verteidigt das städtische Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt. Es sei zuletzt Ende November vor dem Hintergrund der Messerattacke von Solingen überarbeitet worden. Mit einer solchen Tat habe niemand rechnen können.
Die Polizei gibt bekannt, vor rund einem Jahr sei versucht worden, den Mann aus Saudi-Arabien einer Gefährderansprache zu unterziehen – ein Schritt, um mögliche Straftaten vorbeugend zu bekämpfen. Man habe den Mann aber nicht angetroffen.
21. Dezember 2024: Gemeinsame Pressekonferenz von Stadt, Polizei und Staatsanwaltschaft
Der Leitende Magdeburger Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens erklärt, dass dem Täter fünffacher Mord sowie 200-facher versuchter Mord in Tateinheit mit Körperverletzung vorgeworfen werden. Zum möglichen Motiv sagt Nopens, es könnte Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein.
Die Staatsanwaltschaft gibt zudem bekannt, dass es sich bei den Opfern der Todesfahrt um ein neunjähriges Kind und vier Erwachsene handelt.
21. Dezember 2024: Weihnachtssingen und weitere Veranstaltungen abgesagt
Als Reaktion auf den Anschlag wird das für den 23. Dezember in der Avnet-Arena geplante Weihnachtssingen abgesagt. Auch die Magdeburger Tourist-Information sagt bis auf Weiteres alle Angebote ab; städtische Kultureinrichtungen bleiben ebenfalls geschlossen.
Zudem werden Möglichkeiten zum Spenden eingerichtet.
21. Dezember 2024: Bundesopferbeauftragter übernimmt Betreuung
Der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober übernimmt die Betreuung der Betroffenen. Wie das Justizministerium mitteilt, geschieht dies "wegen der besonderen Bedeutung des schwerwiegenden Vorfalls und seiner Folgen". Gemeinsam mit dem künftigen Bundesopferbeauftragten Roland Weber werde er allen Betroffenen beistehen.
21. Dezember 2024: Weitere Details zum Täter, Saudi-Arabien hat gewarnt
Die Bild-Zeitung meldet, der Attentäter habe unter Drogen gestanden. Das zeige ein Schnelltest. Zudem soll Saudi-Arabien Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor dem Mann gewarnt haben. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland aber nicht reagiert.
21. Dezember 2024: Scholz in Magdeburg, inzwischen fünf Tote
Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) besuchen den Tatort. Der Kanzler dankt den Ersthelfern sowie den Einsatzkräften und spricht von einer "furchtbaren, wahnsinnigen Tat". Die Gesellschaft dürfe aber nicht diejenigen durchkommen lassen, die Hass säen wollen. Hass dürfe nicht das Miteinander bestimmen.
Ministerpräsident Haseloff (CDU) gibt bekannt, dass die Zahl der Toten auf fünf gestiegen ist.
21. Dezember 2024: Mutmaßlicher Täter arbeitete in Fachklinik Bernburg
Die Fachklinik in Bernburg bestätigt dem MDR, dass der Festgenommene in dem Krankenhaus gearbeitet hat. Er war demnach seit 2020 im Maßregelvollzug für suchtkranke Menschen angestellt. Zuletzt sei er aber arbeitsunfähig gewesen.
21. Dezember 2024: Zahl der Toten und Verletzten steigt
Die ARD erfährt aus Sicherheitskreisen, es gebe vier Tote und 205 Verletzte.
21. Dezember 2024: Weihnachtsmarkt Magdeburg bleibt geschlossen
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt wird nicht mehr öffnen. Das teilt der Stadtbeigeordnete für Ordnung, Ronni Krug (CDU), MDR SACHSEN-ANHALT mit. "Weihnachten in Magdeburg ist vorbei", sagt er.
21. Dezember 2024: Johanniskirche wird zum Gedenkort
Am Westportal der Johanniskirche legen Magdeburgerinnen und Magdeburger erste Blumen und Kerzen ab, um an die Opfer der Tat zu erinnern. Zudem wird an Dienstgebäuden des Landes Sachsen-Anhalt Trauerbeflaggung angeordnet.
21. Dezember 2024: Täter soll Islamgegner sein
Es wird bekannt, dass es sich bei dem Täter um eine Islamkritiker handeln soll. Nach MDR-Informationen hatte er vor rund einem Jahr in einem mittlerweile gelöschten Post auf der Plattform X geschrieben, der deutsche Staat verfolge Flüchtlinge aus Saudi-Arabien, um deren Leben zu zerstören. Laut der Zeitung "Welt" soll der Mann "baldige Rache" angekündigt haben.
21. Dezember 2024: Ernst-Reuter-Allee wieder frei
Die Straße, auf der die Festnahme stattfand, ist teilweise wieder frei für den Verkehr. Der Bereich um den Weihnachtsmarkt ist weiterhin gesperrt.
21. Dezember 2024: Durchsuchungen in Bernburg
Am frühen Samstagmorgen bestätigt die Polizei, dass im Zuge der Ermittlungen auch Wohnungen in Bernburg – dem Wohnort des Amokfahrers – durchsucht werden. Die Ermittler gehen weiterhin von einem Einzeltäter aus.
20. Dezember 2024, 23:52 Uhr: Keine Schüsse, keine Bombendrohungen in Krankenhäusern
Die Polizei warnt im Zusammenhang mit dem Anschlag vor Fake News. Es habe weder Schüsse noch Bombendrohungen in Krankenhäusern gegeben. In Sozialen Netzwerken und Chatgruppen tauchen seit dem Abend immer wieder entsprechende Meldungen und Videos auf. Diese seien gefälscht. Auch zur Zahl der Opfer kursieren im Netz Gerüchte. Auch einige Medien schreiben von sehr viel mehr Toten.
20. Dezember 2024, 22:53 Uhr: Pressekonferenz in Magdeburg
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) und Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) treten gemeinsam in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit. Haseloff kündigt an, dass die Justiz nun die Ermittlungen übernimmt.
Oberbürgermeisterin Borris zeigt sich ebenfalls sichtlich angefasst von der Situation. Sie kündigt an, dass es an der nahe zum Tatort gelegenen Johanniskirche eine Gedenkmöglichkeit geben soll.
20. Dezember 2024, 22:18 Uhr: Stadt reagiert bestürzt
Magdeburgs Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz spricht bei MDR SACHSEN-ANHALT von einem Bild des Schreckens. Man sei zutiefst erschüttert. Auch die umliegenden Kommunen helfen demnach, Verletzte zu bergen und zu behandeln.
Einige Opfer werden aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen mit Hubschraubern auch in die Universitätsklinik nach Halle geflogen, da die Kapazitäten der Krankenhäuser in Magdeburg nicht mehr ausreichen.
20. Dezember 2024, 22:15 Uhr: Auch ein Kind unter den Getöteten
Ministerpräsident Haseloff (CDU) konkretisiert die Angaben zu den Toten. Es handele sich um einen Erwachsenen und ein Kind.
20. Dezember 2024, 22:05 Uhr: Mindestens zwei Tote
Laut Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gibt es mindestens zwei Tote. Bei dem Festgenommenen aus Saudi-Arabien handele es sich um einen in Bernburg arbeitenden Arzt, der seit 2006 in Deutschland sei. Beim Tatfahrzeug handele es sich um einen Leihwagen.
20. Dezember 2024, 21:51 Uhr: Täter bisher nicht als Islamist bekannt
Es werden erste Details zum Fahrer des Autos öffentlich. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen ist der Festgenommene den deutschen Behörden bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann sei etwa 50 Jahre alt und stamme aus Saudi-Arabien.
20. Dezember 2024, 21:37 Uhr: Erster Überblick zu Opfern der Tat
Die Stadt veröffentlicht erste Zahlen zu Toten und Verletzten. Die Rede ist zunächst von einem Toten und knapp 70 Verletzten, davon 15 Schwerverletzte.
20. Dezember 2024, 21:00 Uhr: Stadt richtet Krisenstab ein
Nach Informationen eines Reporters von MDR SACHSEN-ANHALT hat die Stadt im Rathaus einen Krisenstab eingerichtet. Außerdem ist Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) auf dem Weg nach Magdeburg.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigt sich betroffen. Er schreibt im Online-Dienst X, die Meldungen aus Magdeburg ließen Schlimmes erahnen. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen.
20. Dezember 2024, 19:47 Uhr: Staatskanzlei bestätigt Anschlag
Sachsen-Anhalts Regierungssprecher Matthias Schuppe bestätigt, dass es einen Anschlag gegeben hat. Die Rede ist von zahlreichen Verletzten und möglicherweise Toten.
20. Dezember 2024, 19:05 Uhr: Täter ist gefasst
Der Täter wird vorläufig festgenommen, nachdem er zunächst am Boden fixiert worden war.
20. Dezember 2024, 19:03 Uhr: Festnahmeversuch der Polizei
Der Täter wird durch einen Beamten der Landesbereitschaftspolizei aus dem Fahrzeug angesprochen und aufgefordert, sich auf den Boden zu legen – nach Angaben des Landespolizeidirektors mit entschlossener Sicherungshaltung seiner Dienstpistole. Der Täter kommt der Aufforderung nach. Kurz darauf treffen weitere Kräfte der Landesbereitschaftspolizei ein.
Stichwort "Entschlossene Sicherungshaltung"
Laut Bundeskriminalamt gibt es drei verschiedene polizeibekannte Waffenhaltungen:
- Aufmerksame Sicherungshaltung: Die Dienstwaffe befindet sich noch in der Tragevorrichtung am Körper des Polizisten, die Hand ruht am Griff der Waffe.
- Entschlossene Sicherungshaltung: Der Beamte hat die Dienstwaffe in der Hand, richtet sie aber nicht auf den Betroffenen, sondern hält sie entweder vor den Körper mit der Mündung nach oben oder mit der Mündung, "am langen Arm", nach unten. Der Zeigefinger soll oberhalb des Abzugsbügels liegen.
- Entschlossene Schießhaltung: Die Mündung der Dienstwaffe ist auf das Ziel, also auf die Person gerichtet – unabhängig auf welches Körperteil. Ein Treffer könnte zum Ende des Angriffs führen.
20. Dezember 2024, 19:02 Uhr: Auto rast in Menschenmenge auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Im Lage- und Führungszentrum der Polizeiinspektion Magdeburg geht nach Angaben des Landespolizeidirektors der erste Notruf ein: Ein dunkler BMW sei auf dem Weihnachtsmarkt ungebremst in eine Menschenmenge gefahren und habe eine große Anzahl an Menschen verletzt. Nach dem Eingang weiterer Notrufe und Funkmeldungen von Polizisten von vor Ort wird sehr schnell von einem Anschlag ausgegangen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Fall haben wir hier für Sie gebündelt:
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 16. Januar 2025 | 11:00 Uhr