Bunter Demonstrationszug CSD in Magdeburg verläuft weitgehend störungsfrei
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24. August 2024, 17:41 Uhr
Seifenblasen, Gesang und teils aufwendige Verkleidungen – so haben tausende Menschen in Magdeburg den Christopher-Street-Day gefeiert. Vor einigen Geschäften in der Innenstadt wehten Regenbogenfahnen oder bunte Luftballons als Zeichen der Solidarität. Eine rechtsextreme Gegendemo zog zuvor durch Magdeburg Neustadt.
Tausende Menschen feiern aktuell in Magdeburg den Christopher-Street-Day. Eine Gegendemo lief am Vormittag durch Magdeburg-Neustadt.
Rund 2.500 Menschen sind nach Angaben der Polizei beim Christopher Street Day (CSD) in Magdeburg für mehr Vielfalt und eine tolerante Gesellschaft durch die Straßen gezogen. Die queere Parade in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt sei bislang friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am späten Nachmittag. Es habe bisher nur vereinzelt Störversuche gegeben. Dazu werde nun ermittelt. An den Umzug schloss sich eine Abschlusskundgebung und ein Stadtfest vor dem Rathaus an.
Die Teilnehmerzahl war deutlich geringer, als von den Organisatoren angemeldet. Diese hatten im Vorfeld mit bis zu 8.000 Teilnehmenden gerechnet. Auf das Einsatzkonzept der Polizei hatte die geringere Anzahl keinen Einfluss, erklärte ein Polizeisprecher.
Die 23. Ausgabe des CSD Magdeburg stand laut Veranstalter unter dem Motto "Darling, I want my rights now!" (Liebling, ich will jetzt meine Rechte!). Die bunte Demonstration ist Höhepunkt und Ende der CSD-Aktionswochen, die am 9. August gestartet waren.
250 Menschen bei rechter Gegendemo
An einer angemeldeten Gegendemonstration hätten sich etwa 250 Menschen beteiligt, hieß es. Sie seien vom Neustädter Bahnhof zum Universitätsplatz und wieder zurück gezogen. Laut Polizeisprecher waren die Teilnehmer der Gegenveranstaltung in Magdeburg eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen.
LGBTQIA+ und CSD - Was bedeutet das alles?
- Die Abkürzung LGBTQIA+ umfasst Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Queers, Intersexuelle und Asexuelle. Oft wird am Ende der Abkürzung ein Pluszeichen oder Sternchen hinzugefügt, um weitere Identitäten einzuschließen.
- Der Christopher-Street-Day (CSD) erinnert an den Widerstand von transgeschlechtlichen und homosexuellen Menschen. Im Jahr 1969 protestierten sie gegen staatliche Willkürmaßnahmen der Polizei in der Christopher Street in New York in den USA.
- Dieser Aufstand gilt als Beginn einer internationalen Emanzipationsbewegung. In anderen westlichen Ländern wird der CSD häufig als "Gay Pride" bezeichnet.
"Der Gesellschaft soll auffallen, dass wir da sind"
Bei einer Straßenumfrage von MDR SACHSEN-ANHALT sprachen die Anwesenden über ihre Beweggründe für die Teilnahme am Christopher-Street-Day. "Man sollte zeigen, dass man queer ist, damit der Gesellschaft auffällt, dass man da ist", sagte einer. Ein anderer ergänzte: "Alle Menschen haben das Recht, in Sicherheit und Frieden zu leben. Nur weil jemand anders ist, kann dir keiner diese Rechte wegnehmen." Aber auch die angekündigten Proteste von Rechtsextremen bewegten einige, nach Magdeburg zu kommen, um sich dagegen zu positionieren.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zuletzt hatte es auch bei den CSD-Paraden in Leipzig und Bautzen Proteste rechtsextremer Gruppen gegeben.
dpa, MDR (Oliver Leiste)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. August 2024 | 14:00 Uhr
EOM vor 37 Wochen
@faultier Schwachsinn. Letztes Jahr hat man mit 10.000 Teilnehmern in Magdeburg ein Rekord gehabt. Dieses Jahr waren es so wenige, weil offensichtlich viele Angst hatten vor der rechten Gegendemo.
Wessi vor 38 Wochen
Warum sollte man Sie beleidigen wollen @ pwsksk?Das tun Sie doch fast tagtäglich selbst, denn auch Sie gehören zu unserem freien und toleranten Land.Kowalczuk zeigte das gerade grandios auf!Ihnen fehlt mindestens die Erkenntnis, daß Sie sich von der SED haben täuschen lassen, was die BRD tatsächlich ist, wie sie ist, und wie sie sich nicht verändern will..."Eingeborene von Trizonesien" und "stolz auf unser Land"...LOL!
pwsksk vor 38 Wochen
@Fakt, was sollte mir denn fehlen?
Hören und sehen sie etwa die ÖRR nicht?
Und sollten sie mich beleidigen wollen, sollte der MDR mal an die Netiquette erinnern.