Hinter Baustellenschildern hängt eine Leuchtreklame "DELIKATA" 1 min
17 der 70 Mitarbeitenden von "Delikata" sind von den Schließungen betroffen. Bildrechte: MDR/André Plaul
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Nachdem der Magdeburger Fleischereibetrieb "Delikata" im April Insolvenz angemeldet hat, schließt er nun erste Filialen. Wie es weitergeht, ist unklar.

Mi 03.07.2024 18:00Uhr 00:37 min

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Nach Insolvenz Magdeburger Fleischer "Delikata" schließt Filialen

03. Juli 2024, 12:41 Uhr

Im April hat der Magdeburger Fleischereibetrieb "Delikata" Insolvenz angemeldet. Nun schließt er erste Filialen. Mehr als ein Dutzend Beschäftigte sind betroffen. Wie es mit dem Traditionsunternehmen weitergeht, ist offen.

Der insolvente Fleischereibetrieb "Delikata" schließt fünf Filialen in Magdeburg und Umgebung. Wie der Insolvenzverwalter des Unternehmens mitteilt, sind 17 der rund 70 Beschäftigten betroffen. Sechs Filialen blieben zunächst geöffnet. Neben unrentablen Filialen in Magdeburg, Niederndodeleben und Calbe würden auch der Partyservice sowie der Betrieb von Selbstbedienungs-Automaten eingestellt.

Diese Delikata-Filialen sind geschlossen

  • Magdeburg: Werksverkauf Liebknechtstraße
  • Magdeburg: Breiter Weg
  • Magdeburg: Leiterstraße
  • Niederndodeleben: Hohendodeleber Straße
  • Calbe: Wilhelm-Löwe-Straße

Insolvenz im April angemeldet

Wie es vom Insolvenzverwalter weiter heißt, wird in den kommenden Wochen weiter versucht, eine Lösung für das Unternehmen zu finden. Im Raum stehe unter anderem der Verkauf des Betriebs oder einzelner Filialen. Das Unternehmen sei wegen stark gestiegener Energie- und Rohstoffpreise sowie Personalkosten unter Druck geraten. Die Geschäftsführung hatte im April Insolvenz angemeldet.

dpa, MDR (Sebastian Gall, Anne Gehn-Zeller) | Erstmals veröffentlicht am 02.07.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Juli 2024 | 19:00 Uhr

9 Kommentare

Mittelalter vor 14 Wochen

Da bin ich mir aber überhaupt nicht sicher. Die "Kleinen" verschwinden vom Markt nach und nach. Ein ähnlicher Betrieb, ehemals im Nachbarstadtteil Sudenburg, hat vor ein paar Jahren seine Produktionsstätte in ein Gewerbegebiet an den südl. Stadtrand verlegt, betreibt nur 2 eigene Verkaufsstellen und produziert hauptsächlich für Handelsketten. Ein teures Filialnetz, leisten die sich nicht. Ob ansässige Fleischereibetriebe mit einer Übernahme auf Expansionskurs gehen, würde ich doch stark bezweifeln.

Mittelalter vor 14 Wochen

Als Handwerksbetrieb im Fleischereigewerbe hat es "Delikata" generell schwer, ähnlich den Handwerksbäckern, in dem Wettbewerbsumfeld gegen die großen Handelsketten zu bestehen. Bestimmte Fixkosten, sind da nur ein Aspekt. Seit vor Jahren der Lebensmittelhandel Frischfleisch ins Sortiment genommen hat, nahm der Wettbewerbsdruck für die kleinen Unternehmen enorm zu.
Eine Filiale von "Delikata" ist bei mir "um die Ecke". Das Angebot + Qualität sind sehr gut, allerdings nicht gerade preiswert. Mit den Einkaufskonditionen bei der Rohware, kann ein kleinerer Handwerksbetrieb nicht dauerhaft mithalten gegen die übermächtige Konkurrenz. Da nützt am Ende auch die gute Qualität und Frische nichts, weil viele Kunden es sich nicht leisten können oder wollen.
Wer sollte denn "Delikata" jetzt übernehmen? Mir tut es für die Mitarbeiter auch leid, aber wenn die Firma vom Markt verschwindet, merkt es niemand, außer ein paar Stammkunden. Wäre schade, trotzdem viel Glück.

Lavendel vor 14 Wochen

Von ihrem mit Verlaub dummen Gerede kann sich keiner was kaufen.
Das Unternehmen Insolvenz anmelden ist so alltäglich wie Betriebsgründungen. In der Regel manifestiert sich bei Insolvenzen das sprichwörtliche unternehmerische RISIKO, das mit jeder Unternehmensführung verbunden ist.

Keiner von uns kann wohl entscheiden welche Fehlentscheidungen der Geschäftsführung dafür verantwortlich sind. Die Rahmenbedingungen können es ja nicht alleine sein, denn immerhin produzieren andere Unternehmen der gleichen Branche fröhlich weiter und erzielen Gewinne.

Ihr Hass auf die Gründen ist peinlich, weil er eigentlich nur zeigt, dass sie keinerlei Ahnung von den Dingen haben über die sie reden.

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