Staatsanwaltschaft Magdeburg Ermittlungen nach Tod eines Pannenhelfers auf A2 abgeschlossen
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22. Januar 2025, 11:35 Uhr
Nach einem tödlichen Unfall auf der A2 bei Magdeburg wird der mutmaßliche Verursacher der fahrlässigen Tötung und wegen Fahrerflucht beschuldigt. Der Lkw-Fahrer war nach einem Zeugenhinweis gefunden worden. Unterdessen halfen Freunde und Familie des Getöteten den Hinterbliebenen mit einer Spendenaktion.
Nach einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht auf der Autobahn 2 bei Magdeburg hat die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen. Alle Zeugen seien befragt und der Unfallort sowie der Lkw des Beschuldigten untersucht worden. Dem 63 Jahre alten litauischen Lkw-Fahrer werfen die Ermittler fahrlässige Tötung sowie Fahrerflucht vor. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat aber noch keine Anklage erhoben.
So kam die Polizei dem mutmaßlichen Unfallverursacher auf die Spur
Anfang November war ein Pannenhelfer des ADAC auf der A2 am Kreuz Magdeburg von einem Lkw erfasst und getötet worden. Der Fahrer war vom Unfallort geflüchtet. Ein Fuhrpark-Leiter aus der Nähe von Hannover hatte sich nach dem Zeugenaufruf gemeldet. Laut Polizei gab der Mann an, einen auf die Beschreibung passenden Lkw auf seinem Hof entdeckt zu haben.
Das Fahrzeug sei daraufhin untersucht worden. Ersten Erkenntnissen zufolge passten die Spuren am Lkw zu denen, die am Unfallort gesichert worden waren. Die Ermittlungen gegen den 63 Jahre alten Fahrer wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung im Straßenverkehr sowie wegen Unfallflucht kamen in Gang.
Pannenhelfer wurde auf A2 von Lkw tödlich erfasst
Der Unfall ereignete sich, als ein 38 Jahre alte ADAC-Pannenhelfer am Kreuz Magdeburg ein liegen gebliebenes Auto auf seinen Abschleppwagen laden wollte. Als er zur Fahrerseite ging, wurde er von einem Lastwagen erfasst. Der Lkw-Fahrer fuhr laut Polizei einfach weiter, ohne anzuhalten.
Die beiden Insassen des Pannen-Autos hatten etwas abseits gestanden und den Unfall zunächst nicht bemerkt. Dann hätten sie den Mann auf der Fahrbahn liegen gesehen, Rettungskräfte alarmiert und Erste Hilfe geleistet. Man habe ihn aber nicht mehr retten können.
Spendenaktion für Familienvater
Kollegen und Freunde des getöteten Pannenhelfers unterstützten dessen Frau und Kinder mit einer Online-Spendenaktion. Dabei sind mehr als 13.000 Euro zusammengekommen. Das Geld war unter anderem für die Beerdigung des Familienvaters verwendet worden. Der Mann war mit seiner Familie aus der Ukraine nach Deutschland geflohen und hatte als Pannenhelfer beim ADAC gearbeitet.
Warum Maut-Daten bei Unfall-Ermittlungen nicht genutzt werden konnten
Nach Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT war es nicht möglich, den Lkw-Fahrer mithilfe des Maut-Erfassungs-Systems auf Autobahnen zu ermitteln. Ein Sprecher des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, die gesammelten Daten dienten nur der Bezahlung der Maut. Man dürfe diese Angaben nicht zur Aufklärung von Straftaten an die Behörden weiterleiten. Das schreibe das Gesetz vor.
MDR (Michel Holzberger, Alisa Sonntag, Marcel Knop-Schieback, Mario Köhne, Max Hensch, Jörg Wunram, Kalina Bunk, Kathrin König) | Erstmals veröffentlicht am 02.11.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. November 2024 | 16:00 Uhr