Traditionsunternehmen FAM in Magdeburg: Mehr als 300 Stellen sollen gestrichen werden
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Im Februar hat das Unternehmen FAM aus Magdeburg Insolvenz beantragt. Nun wurde mit der Beumer-Gruppe aus Nordrhein-Westfalen ein neuer Investor gefunden. Dieser plant offenbar, massiv Arbeitsplätze zu streichen. Mehr als 300 Beschäftigte sollen davon betroffen sein.

Die Beumer-Gruppe aus Nordrhein-Westfalen übernimmt den Traditionsbetrieb FAM. Die Verträge wurden nach Unternehmensangaben am Montag unterschrieben.
Mit dem Verkauf sollen auch zahlreiche Arbeitsplätze gestrichen werden. Von den 500 Beschäftigen sollen dann nur noch 185 Menschen ihre Job behalten, vorwiegend in Verwaltung und Management. Das bestätigte die Gewerkschaft IG Metall MDR SACHSEN-ANHALT.
Die Fertigung für Förderanlagen werde geschlossen. Der Gewerkschaft zufolge wechseln die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ein Jahr in eine Transfergesellschaft, wo sie Kurzarbeit-Lohn erhalten und sozialversichert sind. Außerdem sollen sie sich fortbilden und nach einer neuen Beschäftigung umschauen können.
Verhandlungen mit neuem Investor
Das Unternehmen FAM, das bisher unter anderem Förderanlagen für den Abbau von Braunkohle herstellte, hatte im Februar einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren am Magdeburger Amtsgericht gestellt. Hintergrund war der Rückzug des hinter dem Unternehmen stehenden Investors Ceterum.
FAM schon länger in Schwierigkeiten
Der Anlagenbauer blickt auf eine mehr als 100-jährige Tradition in der Landeshauptstadt zurück, steckt aber seit mehreren Jahren in Schwierigkeiten. Bereits vor fünf Jahren musste FAM jede zehnte Stelle streichen.
Weltweit sind bei FAM und Tochtergesellschaften rund 1.500 Mitarbeitende beschäftigt. Das Unternehmen hat bereits seit mehreren Jahren mit einer schwierigen Auftragslage zu kämpfen. Grund für Hoffnung hatte zuletzt die Investorengruppe gegeben, die sich nun zurückzieht.
MDR (Maximilian Hensch, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Mai 2022 | 06:30 Uhr
MD106 vor 47 Wochen
Sorry, aber das ist selbstgemachtes Leid der Firma FAM. Die Fehler wurden schon viel früher gemacht und hat sich wie ein roter Faden durchgezogen.