Stadratsbeschluss Magdeburg erlaubt Oben-ohne-Baden in kommunalen Strand- und Freibädern
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20. Juni 2024, 16:27 Uhr
In Magdeburg können nun alle Menschen ohne Oberteil in kommunalen Strand- und Freibädern baden gehen. Das hat der Stadtrat beschlossen. Eingebracht hatten den Antrag die Linken. Im Land dürfte das Oben-ohne-Baden aber eher eine Ausnahme bleiben.
In Magdeburg ist das Oben-ohne-Baden ab jetzt in allen kommunalen Strand- und Freibädern erlaubt. Das hat der Stadtrat am Montag beschlossen. Den Antrag hatte die Fraktion der Linken eingebracht.
Laut Antrag wird das Oben-ohne-Baden in vielen deutschen Städten positiv aufgenommen. Es fördere eine entspanntere und tolerantere Atmosphäre. Dazu stärke es das Körperbewusstsein. Außerdem trage es zu einer gleichberechtigten Nutzung der Bäder für alle bei.
Andere Städte ziehen wohl nicht nach
In Magdeburg sei die Rechtslage bislang unklar gewesen, erklärte die Linke. Das Oben-ohne-Baden sei in der Haus- und Badeordnung der kommunalen Bäder nicht explizit für alle erlaubt. Nun sollen Piktogramme und Schilder darauf hinweisen, dass man oben ohne baden darf.
Magdeburger sehen die Neuregelung unterschiedlich
Bei den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt löst die Neuregelung unterschiedliche Gedanken aus. Eine Magdeburgerin sagte MDR SACHSEN-ANHALT, sie mache da nicht mit, sie sei aus dem Alter raus. Eine andere Frau sagte, sie hätte kein Problem mit dem Oben-ohne-Baden. Es lasse sich mit FKK-Stränden vergleichen. Für sie persönlich ändere sich nichts.
Ein Mann erklärte, er finde die Entscheidung "ziemlich gut". Die Sexualisierung der weiblichen Brust sei sehr mit dem Schamgefühl für dieses Körperteil verbunden.
Hören Sie hier die Umfrage unter Magdeburgerinnen und Magdeburgern zu dem Thema:
Andere Städte ziehen wohl nicht nach
Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT kann man insgesamt bislang nur in wenigen Orten im Land oben ohne baden. So ist das Oben-ohne-Baden für alle im privat betriebenen Heidebad in Halle nach Angaben der Betreiber bereits seit Jahren erlaubt.
Eine Umfrage von MDR SACHSEN-ANHALT zeigt jedoch, dass das Oben-ohne-Baden in vielen weiteren städtischen Bädern in Sachsen-Anhalt weiterhin verboten bleiben soll. Das ergaben Anfragen in Lützen, Landsberg, Coswig, Salzwedel, Dessau-Roßlau und Halle. Die Stadtverwaltung Halle begründete ihre Haltung mit dem "Hausrecht, dem Schutz der Kunden und den unterschiedlichen Kulturen, die die Freizügigkeit nicht gewohnt sind".
MDR (Sebastian Gall, Norma Düsekow, Susanne Reh, Kalina Bunk) | Erstmals veröffentlicht am 18.06.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Juni 2024 | 09:30 Uhr
Hallo vor 43 Wochen
Ich kann jetzt nicht mehr genau sagen in welcher Stadt, aber seit dem es erlaubt war, oben 9hne zu baden in einem öffentlichen Schwimmbad, wurde es im letzten Jahr nicht einmal in Anspruch genommen. Ich weiß, unmögliche Satz. Also wie fast immer, viel Wind um nichts.
C.T. vor 43 Wochen
"Widerlich. Völlig egal, was ein Mensch tut oder wie er sich präsentiert - seine Würde ist unantastbar."
Das sagen Sie mal den hundertausenden Opfern sexueller Gewalt. Oder fragen Sie mal die Täter, was sie von der Würde anderer halten... Klug reden schützt niemanden - nur wie man sich verhält!
Manne Krug vor 43 Wochen
Darum sollen nach Pistorius auch künftig erstmal nur Männer gefragt werden, ob sie gern in den Krieg ziehen möchten. Gleichheit bei Brustfreiheit.
Was ist nur mit Euch los?