Streetart Graffiti-Kunst auf neuem Level in Magdeburg
Hauptinhalt
Die Magdeburger Graffiti-Künstler Robin Zöffzig und das Team von Strichcode haben schon zahlreiche Wände, Häuser und Mauern in Magdeburg gestaltet. Bei ihrem neuen Projekt wollten sie nicht nur mit Farbe arbeiten. Was sie vorhaben.
Das mindestens stadtbekannte Sprayer-Team von Strichcode hat in Magdeburg schon einige Wände und Mauern gestaltet. Dazu gehören zum Beispiel der Verlauf der Elbe als Graffiti am Schleinufer oder der blau gehaltene MAGDEBURG-Schriftzug im Allee-Center. Derzeit arbeiten sie an einem neuen Projekt in der Neuen Neustadt, genannt "Das mutige Inge".
Die Arbeit an dem Wohnhaus in der Lübecker Straße, kurz hinter dem Gesundheitsamt, ist für die Sprayer auch ein bisschen Experiment. Zum ersten Mal wollen sie nicht nur mit Farbe, sondern auch mit Pflanzen die Hauswände gestalten. Ein vertikaler Garten soll die Bilder ergänzen, die sie bereits fast fertiggestellt haben.
Garten an der Hauswand
Zur Hauptstraße etwa haben sie eine blauhaarige Frau an das Heizhaus gesprüht, das zum Gebäude gehört. Und einen Schwan. Auf der Rückseite schwimmen zwei Wale. Die Frau an der Lübecker Straße richtet den Blick jetzt auf eine noch weiße Fläche, das Graffiti sieht unvollständig aus. In kleinen Buchstaben steht da "Hier entsteht Magdeburgs erste vertikaler Garten."
Noch in den nächsten Wochen sollen sowohl Graffitis fertig sein als auch die Pflanzen geliefert werden. Zur Lübecker Straße hin sollen Pflanzen blühen, die genießbare Früchte tragen. Passantinnen und Passanten sollen dann einfach pflücken dürfen. Auf der Rückseite des Hauses wird die Pflanzenauswahl vor allem für Insekten gedacht. Das sagt die Guericke-Wohnungsbaugenossenschaft, die das Kunstwerk beauftragt hat.
Und die Mieterinnen und Mieter? "Irgendwer hat immer was zu meckern", sagt Gordon Motsch von Greencode. Aber die meisten fänden es mittlerweile schön und hätten unter anderem schon das Bild der Wale gelobt. Bevor die Arbeiten begonnen hatten, habe es mehr Skepsis gegeben.
Nordgiebel by Robin Zöffzig
Das Heizhaus, welches Strichcode – die sich mit dem neuen Projekt Greencode nennen – gestalten, befindet sich auf der Südseite des zehnstöckigen Wohnhauses. Den Nordgiebel gestaltet der Magdeburger Künstler Robin Zöffzig. Es sei die größte Malerei, die er jemals machen werde, sagt er. Auf 170 Quadratmeter malt er ein Bild, das eine Sprecherin der Wohnungsgenossenschaft als "knallig und nackig" bezeichnet.
Das Bild heißt "Badeverbot am Neustädter See" und Zöffzig selbst sagt: "Es ist ein Feelgood-Bild, wo die Leute sich auf dem Steg sonnen, coole Musik hören, es sich gut gehen lassen und dennoch leider nicht baden können, weil wir im Klimawandel leben."
MDR/Julia Heundorf
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 26. Juni 2021 | 10:30 Uhr