Ausbildungsstart Fast so viele neue Azubis wie vor Corona
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920 Azubis starten im Norden Sachsen-Anhalts in ihre Ausbildung. Das sind fast so viele wie vor der Corona-Pandemie. Trotzdem fordert die Handwerkskammer eine Bildungswende – ein Studium dürfe nicht als etwas Besseres als eine Ausbildung angesehen werden.

Rund 920 Auszubildende beginnen am 1. August in den Handwerksbetrieben im Norden Sachsen-Anhalts eine Berufsausbildung. Das sind gut zehn Prozent mehr als vor einem Jahr und in etwa so viele Azubis wie am 1. August 2019. "Das Vor-Corona-Niveau rückt in Sichtweite", erklärt Hagen Mauer, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg. Die Suche nach künftigen Fachkräften gehe aber weiter.
Mauer fordert eine Bildungswende. Demnach müsse die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung Realität werden. Es gelte, mehr junge Menschen für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Hintergrund ist, dass sich Schulabgänger eher für ein Studium statt für eine Berufsausbildung entscheiden.
dpa, MDR (Johanna Daher)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. Juli 2022 | 17:30 Uhr
Shantuma vor 34 Wochen
Das weniger sich für eine Ausbildung entscheiden liegt wohl auch am Lohn und auch an den Arbeitsbedingungen.
Die Handwerksberufe haben einen schlechten Ruf und all die Jahre davor galt halt, dass man studieren musste um überhaupt über dem Existenzminimum zu landen.
Nehmen wir z.B. den technischen Produktdesigner. Ein durchaus angesehener Beruf.
Dort liegt man bei 32.000€ im Jahr brutto. Das Durchschnitts-Brutto liegt aber bei 49.200 im Jahr.
D.h. mit Ausbildung, welche durchaus einen guten Ruf hat, bist du nicht einmal in der Nähe eines Durchschnittsverdieners.
Wenn man nun auf Ausbildungsberufe, wie Kraftfahrzeugführer dann stellt man auch was interessantes fest.
Der Ruf ist relativ schlecht, zählt aber zu den gesuchten Fachkräften. Das Einkommen ist durchaus vergleichbar mit 30.100€ im Jahr (brutto).
Friseure haben einen schlechten Ruf, wegen der Bezahlung. Mindestlohn ist da übermäßig die Regel als die Ausnahme.