Stadtteilmanagement Magdeburg "Hassel-Managerin" Alena Hertrich wirft in Magdeburg hin

01. September 2020, 15:26 Uhr

Nach nicht einmal einem Jahr ist Schluss: "Hasselmanagerin" Alena Hertrich hört zum November auf. Dabei hatte sie große Ambitionen, um Magdeburgs Ausgehviertel rund um den Hasselbachplatz zu verbessern. Vor Corona hatte sie eine lange Reihe an Events geplant und organisiert.

Nach nicht einmal einem Jahr ist schon wieder Schluss: Magdeburgs Hasselmanagerin Alena Hertrich hat nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT die Kündigung eingereicht. Ihre Aufgabe sollte es sein, Konzepte für das Kneipen- und Gastronomieviertel "Hasselbachplatz" in Magdeburg zu entwickeln – dessen Entwicklung in den vergangenen Jahren immer wieder als problematisch beschrieben worden war. Dazu sollte sie Imagearbeit leisten, die anliegenden Unternehmer vernetzen und die Kommunikation zwischen Anliegern und Stadt verbessern.

Nach ersten Aktionen, wie Weihnachtsfeier oder Valentinstagsevent, wurde ihre Arbeit durch die Corona-Situation ausgebremst. Anstehende Feiern und Veranstaltungen mussten abgesagt werden, die Kneipen- und Gastroszene wurde stark herunterfahren, ortsansässige Clubs sind weiter geschlossen. Zusätzlich zu den erschwerten Arbeitsbedingungen durch Corona soll es auch intern Streit um Kompetenzen und Aufgabenteilung gegeben haben. Julia Mantwill, Sprecherin der "IG Hassel", einer Interessensgemeinschaft von Betrieben am Hasselbachplatz, vermutet, dass Streitigkeiten auch der Grund gewesen sein könnten, dass Alena Hertrich, deren Job bei der Stadtmarketingfirma "Pro M" angesiedelt ist, mit ihrem Büro von "Pro M" ins Büro der neuen Wirtschaftsbeigeordneten Sandra Yvonne Stieger umzog. Laut Informationen der Volksstimme bedauert die Wirtschafsbeigeordnete Sandra Yvonne Stieger den Weggang Hertrichs und gab an, deren Arbeit sehr zu schätzen. Sie sagt: "Wir werden uns beraten, wie wir mit der Situation umgehen, denn das Projekt des Hasselbachmanagements liegt uns sehr am Herzen." Die Hasselmanagerin wollte sich zu ihrer Kündigung bislang nicht äußern.

"IG Hassel" spricht von Konstruktionsfehler

Der Hasselbachplatz in Magdeburg an einem verregneten Morgen
Der Hasselbachplatz in Magdeburg Bildrechte: MDR/Leonard Schubert

Julia Mantwill findet, dass die Stelle des Hasselmanagements bei "Pro M" zu nah an der Stadt Magdeburg angesiedelt war. Sie sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dies erschwere es der Hasselmanagerin, bei Interessenskonflikten zwischen Anliegern und der Stadt Magdeburg vehement in die Opposition gegen die Stadt gehen zu können. Das könnte laut Mantwill ein Ursprung möglicher Probleme gewesen sein.
Grundsätzlich begrüßt sie die Stelle des Hasselmanagements trotz anfänglicher Skepsis, bezeichnet den Job aber als "Konstruktionsfehler". Sie ist der Ansicht dass die Hasselmanagerin mit "einer Vielzahl cooler Ideen" gestartet sei. Es fehlte aber weiterhin an klaren Konzepten und klaren Bestandsanalysen für den Hasselbachplatz, auch seitens der Stadt. Sie hofft nun, dass die Stadt reagiert, und die Stelle in Zukunft neu konzipiert.

Stadtmanager Georg Bandarau von der Stadtmarketingfirma "Pro M" sagte MDR SACHSEN-ANHALT, er halte den Job eines Managers für den Hasselbachplatz weiter für sinnvoll. Es sei wichtig, dass jemand dieses Areal weiterentwickle. Zu der Personalie wollte er sich nicht äußern, auch konnte er nicht sagen, wie es jetzt weitergeht. Das müsse die Stadt entscheiden. Diese hat sich bis Dienstagnachmittag nicht zum Hasselmanagement geäußert.

Quelle: MDR/ls

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 01. September 2020 | 16:30 Uhr

4 Kommentare

jackblack am 02.09.2020

Hauptsache Spätis und Shisha- Bars sorgen für ORDNUNG.

jackblack am 01.09.2020

Den Hassel rettet nur Judge Dredd.

Hans Pampel am 01.09.2020

Trotzalledem. Magdeburg wird Kulturhauptstadt. Ich verwette meinen Hintern.

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