Klimawandel Wie Magdeburg auf die zunehmende Hitze reagiert

Hitze-Rekordwerte sind in den Sommermonaten inzwischen keine Seltenheit mehr. Auch 2022 hat der Sommer laut Deutschem Wetterdienst bereits zu warm begonnen. Sachsen-Anhalt war dabei die sonnigste Region. Doch konkrete Konzepte zum Hitzeschutz gibt es im Land kaum. So geht Magdeburg mit dem Thema um.

Gesprächsrunde im Landesfunkhaus Magdeburg. 59 min
Sehen Sie hier die MDR-Sendung "Fakt ist!" zum Thema "Gefährliche Hitze". Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mit Blick auf den Klimawandel und die drohende Zunahme an Hitzewellen empfiehlt das Bundesumweltministerium seit 2017 sogenannte Hitzeaktionspläne. Doch solche Konzepte existieren in Sachsen-Anhalt bislang kaum. Kommunen und Landkreise verweisen dabei auf das Land – und umgekehrt.

Auch die Stadt Magdeburg hat bislang kein Hitzeschutzkonzept. Der Dezernent für Umwelt und Stadtentwicklung, Jörg Rehbaum (SPD), sagte MDR SACHSEN-ANHALT, zwar gebe es noch keinen konkreten Hitzeaktionsplan, dennoch mache man sich in der Stadt sehr viele Gedanken über das Thema Hitze. Es gebe bereits entsprechende Klimaanpassungspläne sowie Bebauungs- und Flächennutzungspläne.

Frischluftschneisen erhalten

Außerdem wies Rehbaum auf die sogenannten Frischluftschneisen in der Stadt hin. "Wir arbeiten momentan daran, wie wir unsere Innenstadt als sehr starken und großen Erwärmungsbereich so gestalten, dass die Luftzirkulation dort hinkommt." Man müsse mit den Grünflächen arbeiten.

Eine Grafik mit roten und blauen Farben zeigt die Wärmebereiche der Stadt Magdeburg.
Wärmeaufnahme der Stadt Magdeburg. Im grünen Stadtpark ist es deutlich am kühlsten. Bildrechte: Hochschule Anhalt

Auch Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Lydia Hüskens (FDP), wies auf die Bedeutung der Frischluftschneisen in der Landeshauptstadt hin. Es sei wichtig, eine Stadt gar nicht erst zur Hitzeinsel werden zu lassen. Dafür sei Magdeburg an der Elbe ideal gelegen. "Wenn wir dafür sorgen, dass die entsprechenden Frischluftschneisen in der Stadt erhalten bleiben und nicht zugebaut werden, haben wir dort schon einen enormen Mehrwert", so die Ministerin.

Auch Grünzonen, die gefördert werden könnten, sieht Hüskens als sinnvoll an. Sie betonte aber auch, dass man eine Stadt nicht komplett neu planen könne.

MDR (Johanna Daher, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Fakt ist! | 11. Juli 2022 | 22:15 Uhr

9 Kommentare

Durchblick 2.0 vor 45 Wochen

Es hat niemand etwas gegen Natur!! Nur muss man nicht auf diesen Jammer Zug mit Hysterie Motor aufspringen.

Und dass es vorm Krieg kühler war, lassen wir mal im Raum stehen.
Die letzten 2 Sommer hier waren ja nun auch keine. Ahoi

Durchblick 2.0 vor 45 Wochen

Ich brauche nur die Augen auf zu machen und durch Magdeburg zu laufen, da ist grün ohne Ende.
Und nun wird endlich deine elektronisches Gerät weg, oder wurde das Lokal hergestellt?
Lol

Flum vor 45 Wochen

Die Argumentation hilft doch niemandem. Man sollte sich eher auf die Fakten konzentrieren und dies nehme ich in dem Beitrag auch wahr. Vor dem Krieg war es halt deutlich kühler und feuchter, das hat dann auch eine Stadt wie Magdeburg verkraftet. Die Zeiten ändern sich halt und darauf muss man auch mal reagieren dürfen.

Dass ein wenig Grün die Stadt lebenswerter und kühler macht, ist wohl unbestritten und kann durchaus auch mal diskutiert und konzipiert werden. Was haben Sie dagegen?

Mehr aus Magdeburg, Börde, Salzland und Harz

Mehr aus Sachsen-Anhalt

Eine Collage aus Cannabispflanzen und einer Pflegerin im pinken Hemd und Patienten, dem sie beim Gehen hilft. 2 min
Bildrechte: MDR/Imago, Polizeirevier Stendal