Medienbericht Krise bei Intel: Auswirkungen auf Fabrik-Projekt in Magdeburg?
Hauptinhalt
30. August 2024, 16:44 Uhr
Der US-Chiphersteller Intel denkt laut einem Medienbericht des Finanzdienstleisters Bloomberg darüber nach, Fabrikprojekte aufzugeben. In Frankreich und Italien hat der kriselnde Konzern bereits Investitionen auf Eis gelegt. Sachsen-Anhalt hofft weiter auf die Milliarden-Ansiedlung in Magdeburg, kann jedoch viel mehr nicht tun.
Nach einem Bericht des Finanzdienstleisters Bloomberg (€), wonach der US-Chiphersteller Intel darüber nachdenkt, Fabrikprojekte aufzugeben, hofft Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) weiter auf eine Intel-Ansiedlung in Magdeburg. Schulze sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es sei allen bewusst – auch der Bundesregierung und der Europäischen Kommission – dass das Unternehmen im Moment schauen müsse, wie es sich in den nächsten Jahren entwickeln solle. Das, was das Land Sachsen-Anhalt und auch die Bundesregierung hätten machen können, sei getan worden.
Sachsen-Anhalt will Intel unterstützen
Schulze betonte: "Wir haben nun keine Möglichkeiten mehr, auf Intel in irgendeiner Form einzuwirken. Wir haben gezeigt, dass wir dieses Projekt hier in Sachsen-Anhalt gern weiter unterstützen wollen." Von Intel habe er die Rückmeldung, dass man weiter an dem Projekt festhalten wolle. Laut Schulze gibt es bei Intel aber Herausforderungen, die man jetzt lösen muss.
Wir haben nun keine Möglichkeiten mehr, auf Intel in irgendeiner Form einzuwirken.
Der Finanzdienst Bloomberg berichtete am Freitag darüber, dass der kriselnde Chiphersteller drastische Maßnahmen prüfe, etwa eine Aufspaltung oder die Aufgabe von Fabrikprojekten.
In Magdeburg will Intel für 30 Milliarden Euro zwei Chipfabriken errichten. Bisher ist aber noch unklar, wann mit dem Bau begonnen wird. Auch von der EU-Kommission in Brüssel gibt es noch kein grünes Licht für Fördermittel – bisher fehlt der Antrag dafür. In Frankreich und Italien hat Intel bereits Investitionen auf Eis gelegt. Bei zwei teuren Fabriken in den USA und Irland holte Intel Finanzfirmen als Investoren an Bord.
Intel steht unter Druck Allein im vergangenen Quartal fuhr der Konzern einen Milliardenverlust ein. Analysten rechnen mit weiteren roten Zahlen. Intel-Chef Pat Gelsinger steuert gegen und kündigte Anfang August den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen an. Das sind etwa 15 Prozent der Belegschaft. Insgesamt will er zum kommenden Jahr mehr als zehn Milliarden Dollar einsparen.
dpa, MDR (Jochen Müller, Norma Düsekow)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. August 2024 | 16:00 Uhr