Schlechte BilanzTrotz Sparprogramm: Intel hält offenbar an Fabrik in Magdeburg fest
Der Chiphersteller Intel hat zuletzt große Verluste gemacht und plant nun ein umfassendes Sparprogramm. Weltweit sollen Tausende Stellen gestrichen werden. Die Fabrik, die der Konzern ab 2025 in Magdeburg bauen will, ist laut Intel-Chef Pat Gelsinger aber weiterhin geplant – ohne nähere Details zu nennen. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt zeigt sich zuversichtlich.
- Der Chiphersteller Intel hält offenbar an den Plänen für seine Fabrik in Magdeburg fest – trotz Sparprogramm.
- Der Konzern will 2025 mehr als zehn Milliarden US-Dollar einsparen, aber weiter in die Produktion investieren.
- Details nannte Intel-Chef Gelsinger nicht. Doch in Magdeburg ist man zuversichtlich.
Intel hält offenbar trotz eines umfassenden Sparprogramms an der geplanten Chip-Fabrik in Magdeburg fest. Der Chef des US-Halbleiter-Konzerns, Pat Gelsinger, sagte, man investiere weiterhin in die Kernbereiche. Durch den Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA und der EU wolle man die Lieferketten widerstandsfähig machen.
Milliardenverluste: Intel streicht Tausende Stellen
Am Donnerstag hatte Intel bekanntgegeben, dass im kommenden Jahr mehr als zehn Milliarden US-Dollar eingespart werden sollen. Dafür plane man unter anderem, von weltweit rund 125.000 Stellen im Konzern und den Tochterunternehmen mehr als 15 Prozent zu streichen – was etwa 18.750 Mitarbeitenden entspricht. Zudem solle vom vierten Quartal an vorerst keine Dividende mehr gezahlt werden.
Laut der aktuellen Bilanz hat Intel im vergangenen Quartal etwa 1,6 Milliarden US-Dollar (etwa 1,47 Milliarden Euro) Verlust gemacht. Berichten zufolge schrieb Gelsinger in einer Nachricht an die Mitarbeitenden, Intels Kosten seien aktuell zu hoch, die Gewinnspannen zu niedrig. Im vergangenen Jahr sei der Umsatz 24 Milliarden Euro geringer gewesen als noch 2020, die Zahl der Mitarbeitenden aber zehn Prozent höher.
Intel-Chef Gelsinger: Investitionspläne an Marktentwicklung angepasst
Dennoch plant Intel, die Fertigungskapazitäten zu erweitern und modernste Produktionsverfahren zu meistern. Um zu überleben, soll das Unternehmen stärker zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler werden. Zu Intels Plänen gehört auch der Bau eines rund 30 Milliarden Euro teuren Werks in Magdeburg.
Zu den konkreten Vorhaben in Deutschland, Frankreich und Italien äußerte Gelsinger sich aktuell nicht, sagte aber, grundsätzlich wolle man an der bisherigen Strategie festhalten. Die Investitionspläne habe Intel an die nun erwartete Marktentwicklung angepasst, sagte Gelsinger, ohne dabei genaue Details zu nennen. Zudem werde Intel darauf achten, nicht zu hohe Kapazitäten aufzubauen, bis es neue Bestellungen gibt.
Intel-Fabrik in Magdeburg weiterhin geplant
Sachsen-Anhalts Landesregierung zeigte sich dennoch zuversichtlich: "Nach Auskunft von Intel ändert sich für den Standort Magdeburg in der Planung nichts", sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe.
Intel wartet für den Bau der Fabrik in Magdeburg noch auf Genehmigungen, unter anderem für die Milliardensubventionen, die die Kosten abfedern sollen. Der Baustart wurde zuletzt immer wieder verschoben und ist aktuell für 2025 geplant. Die ersten Baumaßnahmen hat das Landesverwaltungsamt bereits genehmigt.
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dpa, MDR (Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. August 2024 | 13:00 Uhr
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